Couven Museum Aachen
Galant und elegant:
Fächer vom Rokoko zum Historismus
Sammlung aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg
07. November 2015 – 31. Januar 2016
Graziler Luxus: Die Geschichte des Fächers nimmt ihren Aufschwung in Europa im 16. Jahrhundert, als portugiesische Seefahrer die ätherischen Gebilde aus Fernost mitbrachten. Von Spanien und Italien aus verbreitete sich dieses Modeaccessoire, das zugleich Statussymbol war, in Nordeuropa.
Von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an kam der Fächer, vornehmlich der Falt- oder Briséfächer, bei der gehobenen Dame allgemein in Mode. Fächer konnten kunstvoll gestaltet und mit verschiedenartigen Darstellungen versehen sein. Ihre Feinheit und Fragilität galten als Symbol der
Weiblichkeit und Koketterie.
Es entwickelte sich sogar eine „Fächersprache“, in der geheime Liebesbotschaften vermittelt wurden. Fächer konnten kunstvoll gestaltet und mit verschiedenartigen Darstellungen versehen sein, die erst beim Öffnen sichtbar wurden. Bei besonders kostbaren Exemplaren waren einzelne Bildmotive auch auf der Rück- bzw. Innenseite angebracht. In Barock und Rokoko, der hohen Zeit des Fächers, waren farbige Genreszenen mit Schäferidyllen und Liebespaaren in freier Natur beliebt. Im 19. Jahrhundert ist der Fächer nicht mehr als ein gesellschaftliches Muss der Dame anzusehen, gehörte aber zur besonders eleganten Garderobe.