Es ist interessant zu sehen wie unterschiedlich betroffen einzelne Gruppen im Joy reagieren bzw. wie sie ihre Betroffenheit betrachten und ausdrücken.
Unter den (Hobby) Fotografen hat diese Änderung im Joy eine ziemliche Welle losgetreten.
Es gibt viele Stimmen (im Verhältnis) und Reaktionen, während Maler und Bildhauer sich offensichtlich weniger betroffen oder gar eingeschränkt fühlen.
Möglicher Weise liegt dies nicht zuletzt daran, dass diese die Galerien und Foren des Joy weniger nutzen und ihre Aktivität mehr auf die Gruppe beschränken?!
Was mir auf jeden Fall auffällt:
Es gibt in jeder Gruppe Gegner des Updates, neutrale Mitglieder und die absoluten Befürworter.
Die Befürworter drücken dabei,gewollt oder ungewollt, oft aus, dass die Meinung der Updategegner schlichtweg falsch wäre, oder keine Berechtigung habe. Dabei entsteht unweigerlich oft ein weiterer Eindruck. (meist auf beiden Seiten)
An der Diskussion Beteiligte fühlen sich persönlich Angegriffen. Dies jedoch hemmt eine objektive Auseinandersetzung mit der Thematik und reduziert die Gesprächsbereitschaft auf einen Angiff- Verteidigungs- Austausch, der wenig zielführend ist.
Was ich sagen will:
Es ist eine Sache, eine andere Meinung zu haben, eine andere ist es, verschiedene Meinungen stehen zu lassen. Bedeutet denn verschiedener Meinung zu sein zwingend etwas schlechtes?
Ich denke nicht, vielmehr macht dies doch unsre Vielfalt und Vielseitigkeit aus.
Wir leben in einem Land, in dem jeder seine Meinung äußern darf.
Zu diesem Recht gehört meines Erachtens auch der Respekt, eine andere Meinung, als die Eigene, zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren.
Denn es geht in dieser Diskussion
nicht um die Profilierung mit anderen Interessengruppen oder um die Feststellung einer Wertigkeit.
In wie fern entstehen den Usern, die nicht als Künstler, (Hobby)Fotograf, (Hobby)Model oder Visa (der Begriff Künstler soll nachfolgend wertfrei als Sammelbegriff aller Statusprofile betrachtet werden) eingetragen sind, durch die Trennung der Rubriken, ein Nachteil?
Oder setzen wir auf der anderen Seite an, was hat diese Zusammenlegung notwendig oder vorteilhaft gemacht?
Bisher war die erotische Kunst getrennt von den anderen Foto und Video Rubriken, diese waren aber leicht zu finden und man konnte entscheiden, will ich das Eine oder das Andere.
Wenn ich in die Oper gehe, erwarte ich klassische Musik.
Wenn ich Silbermond hören möchte, gehe ich auf ihr Konzert.
Wenn ich Pornos sehen möchte, klicke ich auf Porno,
aber wenn ich ästhetische Fotos sehen möchte, klicke ich auf Kunst.
Porno ist ok - Ich bin nicht prüde-...
Und die Pornos sind für den Joy sicher attraktiv - Sie bringen neue zahlende User.Der Joy soll viele User ansprechen. Jeden auf seine Weise, mit dem was er sehen möchte. Das ist völlig in Ordnung.
Doch dadurch allein wird eine Zusammenlegung der Rubriken jedoch nicht notwendig.
Und selbst wenn man darin eine Notwendigkeit sehen wollte, ist die Umsetzung meines Erachtens (und ich weiß, ich steh mit dieser Meinung nicht allein) nicht gelungen, da diese jetzt das Auffinden der Künstler und Kunstgalerien erschwert.
Ich persönlich sehe tatsächlich aber auch in der Vermischung der verschiedenen Themengebiete eine Verschlechterung, sowie eine Abwertung des künstlerischen Aspekts.
Joy hat sich selbst das Prädikat "stilvoll" auf die Fahne geschrieben und es war auch bisher immer so, dass der Joy eine Aufwertung in diesem Bereich für sich gesehen und verfolgt hat. Mehr noch wurden gezielt Künstler durch den Joy kontaktiert um Beispielsweise Beiträge für das JoyMagazin zu generieren und das nicht zuletzt um dadurch den Joy als Webseite für stilvolle Erotik aufzuwerten.
Wenn diese Argumentation nun für den Joy entfällt, sei es weil das OLG Hamm den Joyclub als unseriös deklariert hat, oder weil sich die Prioritäten verändert haben, wertet eine solche Umstrukturierung weder die Seriosität des Joy auf, noch die seiner Künstler. Wobei laut Joy besonders die Seriosität der einzelnen Künstler bestärkt werden sollte.
Das man in diesem Zug allen Statusprofilen die Datingfunktion nimmt, ist eine Sache und der Hintergrund hierbei sind Useranfragen an den Support, in denen das Empfinden von nicht- seriösem- Verhalten kommuniziert wurde, weil (einzelne)Künstler, durch ihre Dates, Modelle sowie Sex gleicher Maßen gesucht haben. (Leider gibt es hier keine statistischen Zahlen um offenzulegen in welchem Verhältnis diese Aktionen stehen, zu den Künstlern, die per se ihre privaten von ihren künstlerischen Ambitionen trennen.)
Dass man jedoch die Kunst mit dem Foto und Video Bereich zusammenlegt eine ganz Andere, denn hier entsteht dann genau das Gegenteil, von dem, was der Joy doch eigentlich erreichen wollte.
Der Joyclub passt sich hier jedoch, mehr und mehr, jeder anderen Sex- oder Pornoseite an und verliert ein Stück weit, das was ihn bisher ausgezeichnet und einzigartig gemacht hat. Aber das ist wie gesagt meine Meinung (oder die einer Randgruppe)
Weiterhin sollte mit dem neuen Bereich "Fotos & Videos" den Mitgliedern ein kompakter Einstieg in Fotos und Videos ermöglicht werden, wo auch der Joy einen Vorteil für die Künstler sieht, noch stärker wahrgenommen zu werden.
In der Realität sieht es aber so aus, dass die Künstler und ihre Werke nun wesentlich schwieriger zu finden sind oder teilweise gar nicht, wenn man nicht explizit nach ihnen sucht.
Es geht nicht um eine eigene Vorstellung von einem Erotikportal- Ideal sondern um die Änderung eines bestehenden Portals, das, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, durch die Änderung weder Aufwertung noch Vorteil erlangt. Vielmehr noch, wird ein Zustand abgestellt, mit dem an und für sich, die User zufrieden waren.
Es wird also eine Veränderung vorgenommen, die dem
Normaluser (dieser Begriff soll keine Wertigkeit ausdrücken, sondern nur alle User zusammenfassen, deren Profil nicht durch einen, vom Joy selbst erschaffenen, Sonderstatus geführt wird) keinerlei Vorteile oder Verbesserung bringt, in der aber umgekehrt Nachteile für die Sonderprofile (bitte ebenfalls wertfrei betrachten) entstehen. Warum sollte dies notwendig sein?
Die Argumentation: "jeder wusste doch bei Eintritt in den Joy schon, dass wir auf einer Erotik-, Porno-, Dating- bzw Sexplattform sind" hat keinen Bestand, denn:
Es geht hier nicht ausschließlich um Sex!
Nein, es geht um Erotik mit Stil
Es geht nicht einzig um Pornogrfie.
Nein es geht um erotische Kunst und Pornart.
Pornart ist nicht unseriös!
Durch die starke Vermischung, im Bilder- und Videobereich. kann aber noch leichter den Eindruck entstehen, dass dem so sei.
Und gegen diesen Eindruck möchte ich mich (und auch andere) wehren.
meine_Bilder_sind_kein_porno
(Blumen-, Tier- und andere Themen- irrelevante Werke schließe ich, ohne diesen damit eine Wertigkeit zu oder ab sprechen zu wollen, aus, da ich den Eindruck habe, dass diese weniger oder gar nicht betroffen sind, da sie in den Galerien und Foren des Joy weniger vorkommen und mehr in den dazugehörigen Gruppen ihren Platz haben)