das finde ich mal
ist eine außergewöhnlich gute Frage bzw. Fragenkomplex.
Vor allem fühle ich mich bei deiner Art zu fragen, und auch mit deinen eingeflochtenen Selbstbezug nicht provoziert durch die Frage. Dementsprechend folgt nun aber auch eine komplexe Antwort.
Auch danke erstmal für das eingeflochtene Kompliment.
Zu aller erst....nein ich werde niemals wütend...nicht hierbei...oder sonst irgendwo...das entspricht nicht meinem naturell.
Wichtig beim beantworten der frage ist eines....wie ich mich selbst einschätze...
Ich halte mich nicht für sonderlích talentiert und bin aber immer froh wenn mir Leute diese Einstellung ausreden möchten bzw. wenn ich immer mal feststelle das ich mich selbst wieder etwas gesteigert habe in meinen Fähigkeiten.
Ich sage mir immer das was meinen Bildern zu ihren aussehen, ihrer Wirkung verhilft, ist nicht das schlichte Talent sondern die 100erdte von Bildern die ich zuvor mit mehr oder weniger Erfolg gemacht habe.
Deswegen gehe ich auch davon aus das solche Experimente niemals umsonst sind selbst wenn das Ergebnis was fürs Recycling ist.
Was sich mittlerweile durch meine Entwicklung geändert hat ist....dass ich auch an meine Experimente eine gewisse Erwartungshaltung entwickelt habe...man glaubt einfach aus Erfahrung voraussagen zu können wie das Ergebnis werden wird....dementsprechend gibt es positive aber auch negative Überraschungen.
Bei den positiven ist es klar das man sich freut und am liebsten gleich sofort das Bild rum zeigen möchte....bei den negativen bin ich eben enttäuscht von der Idee oder meiner Umsetzung.
Manchmal sieht man das die Idee aber dennoch potenzial hat, aber man selbst noch nicht "reif" genug für die Umsetzung war.
Gerade in dem fall ist man auch nicht so frustriert....es gibt eigentlich immer mit etwas Selbst Motivation etwas gutes in jedem Experiment zu erkennen, und sei es der einfache Erfahrungswert..."die Idee war Mist"
Ich experimentiere nur rum wenn ich auch in der passenden Stimmung bin...das weis ich auch das ich in anderen Situationen weitaus weniger gut mit einem schlechten Ergebnis umgehen könnte.
Was sehr interessant ist, wie gerade bei verfremdeten Vorlagen (auf dem Kopf stehend, negativiert) das Gehirn immer wieder versucht einen in gewohnte Bahnen zu lenken.
Wir geben nicht das wieder was wir sehen können, sondern was wir verstehen können.
Deswegen nehme ich auch für diese Experimente gern die scribbletechnik , da sie viel intuitiver ist (meines Erachtens nach) als konzentriertes Zeichnen Strich für Strich.
Etwas frustrierend sind solche Experimente meistens in Entstehungsprozess...da man zu keiner zeit einen verwertbaren Status hat....denn ob das Bild was geworden ist stellt man erst heraus wenn man fertig ist.
Manchmal habe ich schon so gedacht ob es lohnt noch weiter zu machen...da ich schon wähnte voll daneben zu liegen...doch letztendlich dennoch relativ gut war.
Das ist auch wirklich wichtig und an dieser stelle ratsam....es immer durchzuziehen.
Kalligraphie hatte mir auch einige Probleme bereitet...allerdings eher so das ich bei Texten mich so auf die einzelnen Buchstaben konzentriert habe, das ich zuweil das Textbild außer Acht gelassen habe.
Es gibt Schriftarten die liegen mir und andere überhaupt nicht.
Aber nochmal zurück ...auf die Frage was mit mir geschieht.....die meiste zeit....und das ist auch gut so....laufe ich quasi auf Autopilot....ich konzentriere mich sehr auf das was ich mache ohne groß darüber nachzudenken....meist komme ich erst zum nachdenken wenn ich mal eine Pause einlege oder auf ein Problem stoße.
Wichtig ist wirklich kein Problem zu zerdenken....man sollte idealerweise teils "Denker" teils "Macher" sein.
Es gibt ja Leute mit tausenden Ideen und jeweils zu den Ideen tausenden von möglichen Problemen und Variationen, Lösungen und Vorgehensweisen. Anfangen tun sie aber nie was.....allerdings der reine Macher stürzt sich auf jedes Projekt ohne Plan und mit nur einen Ziel (fertig zu werden).
Es ist gut wirklich ein starken drang zu haben anzufangen und fertig zu werden, aber dennoch auch eine gewisse zeit einräumt sich Gedanken zu machen um ein möglichst befriedigendes Ziel zu erreichen.
Meine Misserfolge seht ihr hier natürlich nicht ausgestellt...aber die gibt es zu Hauf....gerade was die Umsetzung einer Person in eine Cartoon Figur betrifft habe ich erhebliche Schwierigkeiten und stelle auch leider von Versuch zu Versuch keine signifikante Verbesserung fest.