@ Promisc - gerne...
Als erstes braucht man natürlich die Vorlage. Einmal wöchentlich treffe ich mich mit ein paar anderen Kunstinteressierten in Bremen zum Aktzeichnen (da sind noch Plätze frei - bei Interesse gerne bei mir melden), da ist die Zeichnung entstanden, die mir dazu diente.
Die Zeichnung (Bleistiftzeichnung mit Schattierungen) habe ich dann von Hand mit Bleistift als einfache Strichzeichnung auf eine A5-Linolplatte übertragen und die Flächen, die Schatten waren etwas reduziert gleich mit festgelegt.
Dann habe ich mit einem sehr schmalen V-Messer die Umrisse des Aktes und der Schattenflächen eingeschnitten und die einzelnen Linien der angedeuteten Spiegelung. Hier muss man natürlich vorsichtig sein, damit die dünnen Stege nicht ausbrechen.
Mit einem breiten U-Messer habe ich dann von dem Umrisslinie zum Rand (in die Ecken und die Mitten des Seiten) den Hintergrund freigeschnitten, natürlich die Linien der Spiegelung dabei ausgespart. Dann habe ich in der gleichen Schittrichtung (von der Mitte nach außen) die Abstände der Schnitte immer weiter halbiert, fast, bis am Akt kein Restmaterial mehr war. Dann habe ich die Schnittrichtung geändert und in den Zwischenräumen vom Rand weg nach innen geschnitten und konnte damit die klare Freistellung des Aktes schaffen.
Jetzt kam der erste Druckgang im Farbton Bronze, also Farbe aufrollen, das Papier dann einzeln auf die Druckplatte auflegen, andrücken mit einer Hand-Filzpresse mit etwa 5cm Durchmesser, Papier abziehen, beiseite legen, neue Farbe aufrollen usw....
Mit Krepp habe ich anschließend die überschüssige Farbe von der Druckplatte entfernt und erst mal weiter das Motiv von innen nach außen freigeschnitten. Ein paar Rippen am Rand lasse ich hier immer stehen, besonders im unteren Bild-Drittel, wo durch die fehlende Spiegelung sonst zu viel Freiraum wäre.
Die hellen Bereiche im Körper habe ich dann mit einem kleineren U-Messer ausgehobelt.
Zuletzt habe ich noch mit meinem selten benutzten, und daher wirklich scharfen mittleren U-Messer die "Linien" der Spiegelung schmaler geschnitten (das ist echt heikel, da die Stege jetzt extrem leicht brechen).
Dann kam der zweite (und letzte) Druckgang mit Schwarz. Klar, dass man darauf achten muss, das Blatt jetzt möglichst deckungsgleich auf die Druckplatte zu legen. Damit das einfacher wird, lege ich das Papier stets an der Langen kante direkt an den Rand der Druckplatte und lasse etwas Material an den Ecken stehen, um Orientierung für die Blatt-Positionierung zu haben. Bei A5 geht das leicht, A4 schwerer, A3 ist es kaum noch hinzukriegen (für mich zumindest).
Auf meiner Homepage habe ich auch eine kleine "Fotostory" von einer Stadtansicht Bremens - ich schicke Dir gleich noch den Link per PN - wer da Interesse hat, einfach melden...