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Marketing - Verkauf

Marketing - Verkauf
Moin, moin ihr Lieben,
wir sind ja eine bunt gemischte Gruppe von kreativen Köpfen, daher würde es mich sehr freuen, wenn wir hier zu einem regen Austausch kommen.

Kunst herstellen ist das Eine.
Sie vermarkten das Andere und meistens die schwierigste Übung.

Was habt Ihr dabei für Erfahrungen gemacht?
Geht Ihr über Ebay, Kunstportale?
Welche "Fallen", Hürden gilt es zu überwinden?
Oder geht´s noch ganz anders?

Mit besten Grüßen
Haus am See
*huhu*
mein lieblingsportrait
********Hatt Mann
1.266 Beiträge
Gruppen-Mod 
das Thema gab es schon mal....
bildende Kunst: Rund um den Bilder Verkauf !
da es aber abgelaufen ist lass ich dies mal offen
Profilbild
******r_b Mann
710 Beiträge
Eine wirtschaftl. funktionierende Antwort...
...dürfte wohl die meisten Künstler dringend interessieren.
Ebay geht gar nicht. Oder man verramscht seine Arbeiten (oder man ist Schnellmaler). Flohmarkt ebenso (da kauft keiner, aber Werbung könnte klappen).
Dann schon eher die Künstlerforen. Aber auch dort wird eher untereinander agiert als Kundschaft gewonnen.
Am besten klappt bei mir die Mundpropaganda und die Ausstellungen, wo man mit potentieller Kundschaft auch reden kann.
Und dann natürlich jede Gelegenheit für Werbung nutzen. Auch mal ein paar Bilder kostenfrei ausstellen. Die benachbarte Gaststätte, Bibliothek, Arztpraxen etc. Die so genannten offenen Ateliers sind auch eine gute Möglichkeit, Leute heranzuziehen.
Vielleicht hat ja noch jemand eine andere Idee (Marketing ist auch nicht so meins)?
LG,
Peter
atelier beissert
Cool
****isc Mann
2.638 Beiträge
Nun...
Es kommt wahrscheinlich in hohem Maße darauf an.

Je nachdem bieten sich verschiedene Wege an. Aber auch die Inanspruchnahme eines Kunstagenten aka -managers.

Auf jeden Fall ist erst einmal eines klar: Eine kreative eigene Internetpräsenz als Informations-Referenz ("Was ist das für ein Künstler, was macht er sonst so, in welcher Klasse spielt er, gibt er mir das Gefühl, etwas ganz besonderes zu erwerben...") ist schon einmal das Grundgerüst, egal welche Kanäle man nutzt. Sie ist heutzutage die Visitenkarte eines jeden Künstlers und in jedem Fall unverzichtbar!
(Das bedeutet aber auch: investieren.)

Es gibt sicherlich dutzende von Fragen an sich selbst welche helfen, sich zu entscheiden. Ich versuche mal auf die Schnelle ein paar ad hoc in den Raum zu werfen:

  • Welche Wertigkeit an Kunst verkaufe ich, sprich: geht es um viel oder wenig Geld? Kunst oder Deko ('Well-feeling-Kunst')?
  • Einzelstücke oder Serien?
  • Hoher oder niedriger Erklärungsbedarf?
  • Sind die Kunstwerke per Bilder gut im Internet darstellbar, vermittelbar oder braucht es dafür wesentlich eine körperliche, reale Präsenz (zB in einer Galerie) um deren Wertigkeit bzw Wirkung einschätzen zu können als Käufer?
  • Habe ich die Zeit für die Vermarktung?
  • Habe ich das notwendige Talent für die Vermarktung?
  • Habe ich das notwendige Grundwissen für die Vermarktung?
  • Habe ich überhaupt Bock darauf, selbst die Vermarktung in die Hand zu nehmen?
  • Habe ich das notwendige Wissen und die Ausrüstung um die Kunstwerke gut in Szene zu setzen? (Ob nun als Bild im Internet oder in Ausstellungen)
  • Habe ich die Zeit?
  • Kann ich meine Kunst gut selbst kalkulieren?
  • Habe ich eine Ahnung davon, was meine Kunst auf dem Markt überhaupt wert ist? Wo treibt sich dann die jeweils passende Klientel herum?
  • Kenne ich bereits das psychologische Spannungsfeld "Hoher Preis = Hohes Zufriedenheitsgefühl" von Kunden (habe aber auch zugleich die dafür notwendige Frustrationstoleranz für dann weniger einzelne Verkaufserlebnisse)?
  • Habe ich bereits selbst einen Kunden- bzw- Interessentenstamm auf dem ich aufbauen kann? Oder brauche ich jemanden der dies bereits für mich in der passenden Sparte hat?
  • Bin ich organisatorisch aber auch kreativ 'eventtalentiert'?
  • Ist meine Kunst dank herausragenden Alleinstellungsmerkmalen geeignet für ein 'Vergleichs-Challenge' wie sie zB in Kunstportalen oder auf anderen großen Internetplattformen stattfindet?
  • Hat meine Kunst internationales Potential? Wie sieht es dann mit Sprachen aus?
  • Gibt es überhaupt realistisch betrachtet einen Markt für meine Kunst?
  • Will ich gewinnorientiert arbeiten oder einfach Erfolgserlebnisse haben durch den Verkauf?
  • ...


Solche Fragen führen dann wohl zu Entscheidungen zwischen (Auch Mehrfachauswahlen möglich, aber ist dies strategisch wirklich immer sinnvoll, Stichwort gefühlte Exklusivität durch den Kunden? Wer kauft schon gerne in einer Ausstellung etwas was er auch auf Ebay findet?):

  • Ebay
  • Amazon Market
  • Kunstportale
  • Galerien
  • Kunstevents, Kunstmessen
  • Mäzenvertrieb (Arztpraxen, Bankenräumlichkeiten, Firmenfoyers, Gastronomie, Friseurläden, Bibliotheken etc)
  • Gemeinsame (temporäre) Kunstläden in Kooperative mit anderen Künstlern (insbesondere vor Weihnachten in ansonsten gerade leerstehenden Läden oder anderen geeigneten leerstehenden Locations wie zB Abandoned Places)
  • 'Künstlerkolonien'
  • Auktionen
  • Kunstflohmärkte
  • ...


(Mich persönlich juckt es übrigens schon lange, Kunstmanager zu werden. Hab da vor Jahrzehnten bereits mal erfolgreich erste Schritte getan und fand es faszinierend. Deshalb denke ich auch immer wieder diese Fragen durch.)


Darf gerne ergänzt werden *g*
hmm...
... ich finde, das es Heut zu Tage für unbekannte gute Künstler, äusserst schwierig ist, überhaupt noch Gehör oder gar Aufmerksamkeit zu erlangen. Weil alles übersättigt ist und kaum jemand mehr Zeit hat um Kunst überhaupt wirken zu lassen.
Da die Kunst-Märkte mit 80% Müll gefüllt sind und jeder Depp mittlerweile Kunst mit dem Rechner oder anderen Medien macht, was ja auch durchaus legitim ist... aber, es geht hier einfach um die Massenkunst die irgendwie jeder toll findet. Natürlich gibt es heute noch kleine Edelsteine unter dem großen Haufen der belanglosen Kunst. Trotzdem verschwinden die Grenzen zunehmend zwischen Banalitäten und echter künstlerischer Arbeit!
Ich kann heute eine Toilette in den weissen Raum stellen und sagen, das ist Kunst.. kostet nur 500.000 €... und irgend ein Depp, kauft den Scheiss noch und steigert damit den wert der Toilettenschüssel... und den Wert, des sich die Hände reibenden Pseudo Künstlers.
Mal im Ernst, ist das der Sinn der Kunst? Aus Scheisse Geld zu machen?
Dann kommt noch diese Überladung sämtlicher unwichtiger Informationen im Netz dazu, die alles und jeden irgendwie relativieren und gleichschalten.
Gehts denn wirklich nur ums Geld verdienen, ist es wirklich schon so weit, das Kunst nur noch Mittel zum Zweck geworden ist?

...übrigens, es ist überhaupt nicht einfach wenigstens eine kleine Galerie mit eigenen Arbeiten zu bestücken, über einem Jahr Wartezeiten sind in den meisten Galerien die Regel. Und wenn man dann mal schaut, was die besagte Galerie dann so ausstellt, wird einem ganz schnell übel.
Vorab herzlichen Dank für die rege und vor allem konstruktive Beteiligung *huhu*

In jedem Beitrag finde ich mich z.T. wieder, weil ich mich sehr lange mit dem Thema Marketing beschäftige... Fazit ist, das jeder seinen Weg finden wird.

Sehr geschätzter atelier_b ich liebe deine Klarheit *g* ,
wobei ich absolut kein Freund von Ausstellungen, Messen, Praxen, Kanzleien usw. bin.
Warum? Ich hatte ausgestellt, Leihgaben an Restaurants gegeben und immer wenn ich die Bilder wieder in Empfang nahm, waren kleinere Beschädigungen (die ich zwar ausmerzen konnte) als "Dankeschön- Hinterlassenschaften".
Nööö, will ich nicht.

Sicherlich kommt es immer wieder darauf an, was für eine Art und Größe von "Kunst" zum Verkauf steht. Kleinere Zeichnungen oder Bilder passen gut in Praxen. Doch wer von den Patienten und Klienten kauft aus dem Wartezimmer? Ich kenne Keinen.

Ebay...3-2-1 meins...lach recherchiere ich z.Zt. den Verlauf und Strategien.
Was mir dort insbesondere auffällt, dass unglaublich viel Schrott verkauft wird und das nicht gerade preiswert. Wenn man das Kaufverhalten analysiert merkt man, dass der clevere Verkäufer dort einen sehr hohen Preis als Sofortkauf ansetzt, aaaaaber zusätzlich den Button "Bieten" hinzufügt. Nun kann man glauben das wiederspricht sich?. Nööö, tut es nicht, weil in der Einstellungsmaske (unsichtbar für potentielle Schnäppchenjäger) die Möglichkeit besteht eine Mindestsumme die die Ersteigerung mind. erreichen muss einstellen kann (gegen kleinen Aufpreis seitens Ebay).
Psychologisch absolut clever, weil der Jagdinstinkt alles billig zu erwerben, optimal befriedigt wird und zugleich beim Käufer ein gutes Gefühl hinterlässt aber dennoch sehr gute Umsätze erzielt werden.
Beide Seiten gehen zufrieden aus diesem Geschäft. alles okay.

Promisc , na Du bist ja ein richtiges "Schätzchen" *juhu*
hast du den Fragenkatalog aus meinem Hirn abgeschrieben *haumichwech*

Ich verrate Dir jetzt mal was, mein Plan war schon immer, ich brauche jemanden der meine Bilder und Storys ins richtige Licht setzt und verkauft. Selbstverständlich nicht für lau, jeder muss leben können, auch wenn es ein Zubrot ist. Mich bremst der ganze Marketingschitt in der Kreativität.

Und so wie ich einen elitären Kreis aus unserer Gruppe kenne, dürftest Du sehr viel zu tun bekommen....lach

Entzückend ehrliche https://www.joyclub.de/my/4435006.sternenstaubart.html Du sprichst mit dem Herzen, gefällt mir.

Doch gestatte mir ein paar Gedanken.
Zwischen Kunst und Kunst liegen Welten.
Kunst ist und bleibt Ausdruck von Emotionen. Diese wiedrum sind so abstrus wie jeder einzelnen von uns. Eigentlich ist es nicht die Kunst in ihrer Kreativität und Handwerk an sich, sondern eher die Kunst einen Haufen Schxxxe für zig-Tausend Euronen zu verkloppen. Ob das Sinn der Kunst ist, sei dahin gestellt, aber schau zurück oder um Dich herum. Wahre Künstler denken nicht über Geld nach, sondern leben in ihrem Rausch und schufen Kunstwerke für die in ihren Lebzeiten keiner einen Cent ausgeben wollte. Meist bettelarm sind sie gegangen. Nur den Wenigsten war und ist es bis heute vergönnt den Nerv der Zeit zu treffen und sich davon ernähren, geschweige denn mehr zu erreichen.

Fazit: Marketing ist alles! *smile*

Deinen Frust mit den Galarien kann ich nachvollziehen.
Meist stellt sich die 1. Frage ist man katalogisiert (also Hochschule o.ä.) wenn man diese Frage geschafft haben sollte und die Augen beginnen vor Vorfreude zu glühen holen sie dich im nächsten Satz auf den Boden der Tatsachen zurück.
Nach der10.Galerie platzte mir der Kragen und ich machte mir Luft.
Diese Schnösel mit Hornbrille und/oder Dämchen mit Veilchenduft der Lippenstift besser auf eine Leinwand passt als in deren Gesicht können mich mal.

Wer hat eigentlich von denen das Recht Meine Bilder nieder zu machen?
KEINER.

@**l
Also ganz wichtig, seit überzeugt von dem was IHR tut und erschafft. Es muss nicht Kunst sein.
Viel wichtiger es muss ein Teil von Dir sein!!!
Du bist ein Teil des Bildes, Zeichnung, Airbrush egal was!!!

Ich identifiziere mich mit meinen Bildern. Sie entstehen aus einer Emotion heraus und glaubt mir, davon habe ich reichlich.

Vor einigen Jahren, also noch am Anfang von meiner naiven Pinselei, lud ich 1 Galeristen und 2 Maler aus der Kunstszene in meine heiligen Hallen, weil ich wissen wollte, ob das was an den Wänden hing Schrott oder vielleicht mehr ist.
Boah...sie schlichen durch die Räume und schauten und schauten. Mir rutschte das letzte Hemd raus und endlich begann ich zu fragen: Wirklich so schlecht, dass sie keine Worte finden?

Was dann kam war überwältigend für mich: Farbintensiv, facettenreich und doch ein klarer Stil zu erkennen. Sie gaben mir die Schätzwerte unabhängig voneinander auf einem Zettel.
Holla die Waldfee. Und das war damals.

Ich steh zu dem was ich tu, bezeichne es aber niemals als Kunst.
Farben sind Ausdrück von Emotionen, gönnen Sie sich IHRE! (Copyright by uk-kreationen)
Dieser Satz fiel mir bei der Gestaltung eines Flyers ein, denn der drückt genau das aus was es ist.
Nur eine Emotion, die es gilt zu verkaufen.
Wer meint das wäre nicht das Ziel, naja....da schmunzel ich mal.

Wer hat noch Ideen und Erfahrungen, kommt haut sie uns auf den Tisch.
Ich freu mich über jedes Posting.

*huhu*
Sommersonne
**********extra Frau
356 Beiträge
ehemalige Bemühungen, verkaufe dich selbst
innerhalb von 5 Jahren hatte ich mich bemüht meine Werke zu verkaufen.

Am Ende wurde mir besonders klar:

der Künstler verkauft sich selbst als Person, seine Werke oder beides zusammen.
Das ist durchaus ein wichtiger Punkt, den es zu bedenken gibt.

In meiner Zeit als Holzbildhauerin habe ich Vieles verkauft, da die Leute durch meine Person aufmerksam wurden, als lebenslustige, heitere, tiefsinnige, kritische und pragmatisch klare und emphatische Persönlichkeit wurden Menschen angesprochen.
Zu zeitlichem bedauern hat sich meine Persönlichkeit etwas geerdet und ist nun ruhiger *ggg* Naja egal, soll hier ja nicht um mich gehen *ggg*

selbst aktiv zu sein und im gleichen Punkt Kunst und eine Person zu verkaufen war irgendwie erfolgreich.
Vielleicht weil Menschen Erinnerungsstücke gern haben, ein Objekt welches sie an eine angenehme oder außergewöhnliche Zeit erinnern.

Kunstmessen hatte ich ca 3 erlebt. Das war auch recht nett, Kontakte knüpfen und Unterhaltungen pflegen, sowie den zeitlichen und kreativen Flow der Gegenwart mitzubekommen war hilfreich. Doch eben auch verdammt Kostenintensiv *schock*

Symposium... Treffen von verschiedenen Holzbildhauern, solch Aktionen gibt es sicherlich auch in der Malerei. Diese Veranstaltungen waren nicht nur ein persönlicher und ideeler nachhaltiger Erfolg sondern hat auch eine breite Masse von Zuschauern angesprochen, hier heißt es- sich durch die Konkurenz kämpfen, oder ein lockeres Beisammen beweisen und einfach eine angenehme Zeit haben. Die zukünftigen "Kunden" spüren einfach alles.
Öffentlichkeitsarbeit ist das A und O.
Für s Internet bleibt aus meiner Sicht nur eine Präsenz und ordentliche Vernetzung als Werbehilfe.
Verkaufen sollte man Kunst eher Persönlich am Telefon, per Mail oder in Real und nicht per Mausklick- das bekommt schnell einen Ramschcharakter.
Am Ende wollen die Leute doch wissen von Wem sie ihr Werk kaufen und für wen sie Geld ausgeben.

Live Arbeiten, darauf sind einige abgefahren. Direkt vor Ort bei den Leuten zu Hause, mit der Möglichkeit dass die "Kunden" änderungswünsche kund tuen können und beim entsehen ihres zukünftigen Produktes zusehen können- hier jedoch ist wohl eher der Handwerklich und Produktive Charakter im Sinne wichtig, ich kann nicht einschätzen ob Kunst sich auf diesem Wege auch verkauft. *nixweiss*

EInige Künstler aus der Gegenwart verkaufen sich selbst und dadurch ihre Kunst, zb.: Jonathan Meese- wobei er verkauft wohl eher seine Ansicht *skeptisch* *ggg*
Thomas Kinkade verkauft wohl eher seine romantische Anschaung.
Und Richter, Gerhard- wen oder was verkauft er eigentlich?
Damien Hirst, verkauft beides Kunst und sich selbst.
Joseph Beuys verkaufte wohl seine Lebenseinstellung.
Andy Warhol verkaufte seinen Namen und nebenbei die Namen andere Bekannter Menschen oder Produkte.

liebe Grüße aus Kassel Documentastadt

Wildblumenextra
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