Konstruktion versus Emotion beim Malen

Ich denke dass man beides in einem harmonischen Mass mischen sollte. Jede Idee verlangt von beidem etwas.

Wobei ich jetzt bei Wandgemälden im Speziellen eher massiv konstruktiv anfange um mich während dem Ausarbeiten und Malen nicht zu verzetteln. insbesondere wenn die Wände nur per Gerüst malbar sind.

Dies weil da kein Betrachterabstand gewähleistet ist und man immer nur einen kleinen Ausschnitt eines Gesamtwerkes vor sich hat.

Dass diese Vorgehensweise sich natürlich auch auf das Arbeiten an kleineren Dimensionen sich überträgt ist damit eher verständlich.

Freier Kreativer Part im Ideen erfassen
dann
Konstruktiv im Aufbau und Skizzenhaften
um wieder kreativ in der Ausarbeitung sein zu können.

so ungefähr.

Auch wenn das Thema schon älter ist.

Ich stehe mitten drin in diesem Thema.

Einerseits versuche ich konkret ein "Thema" zu malen. Ok manchmal gelingt es mir sogar und dient der Schulung und Disziplin

andererseits ist malen für mich ein großes Stück Freiheit.
Farben ohne Plan, nur reine Emotion, schauen was entsteht.

Während die erste Variante viel Lob einbringt, oft gefällt und ich dabei einfach gelernt habe

ist die zweite Variante für mich die aufregende, inspirierende, entdeckende, lustvolle Hingabe an die Farben selbst.

Die letzte Variante wird viel weniger "gelobt" aber sie schauen sie an und ihre Fantasie beginnt zu arbeiten, sie sehen Dinge darin die ich gar nicht sah, finden es schön, hässlich, Ausdruckstark oder einfach nur Schmiererei.

Das erste fordert mich in meiner Entwicklung und verschiedenen Techniken, an Geduld und Genauigkeit

das zweite macht mich einfach an, inspiriert mich, macht mich satt.

Wohin mein Schwerpunkt geht weiß ich noch nicht. Ist aber auch nicht wichtig so lange es mir einfach viel gibt mit Farben umzugehen.

LG Emy

Hallo Emy,

ich male nicht professionell, deshalb sind wir vielleicht in verschiedenen Situationen. Mich kann keiner zwingen, überhaupt etwas zu malen, geschweige denn, was ich male.

Bilder wachsen in mir, manchmal über Jahre. Das letzte Bild, ich habe es im Oktober gemalt, hat 3 Jahre als farblich grundierte Bild gestanden. Es wuchs in mir, reifte, dann gab es Zweifel, ob es mir gelingen kann, ungeübt wie ich bin, dann die Frage, ob meine 30 Jahre alten Farben noch taugen, und dann kam ein Tag, an dem alle Zweifel abfielen, ich habe angefangen zu malen, und keine zwei Tage später war ich fertig - oder habe aufgehört, weil ich den Eindruck hatte, ich könne es nicht mehr verbessern. Ich hatte es hier veröffentlicht, bevor ich es verschenkt habe - an die Person, die mich inspiriert hat, es endlich zu vollenden. Davor war es immer genau so. Nur verschenkt habe ich nicht alle. Und am gleichen Tag, an dem ich das eine Bild beendet habe, habe ich das nächste begonnen zu grundieren. Es steht seit dem auf der Staffelei, wartet auf den Tag, da ich es fertig male.

Und kein Mensch dieser Welt kann heute sagen. wie dieses Bild einmal fertig aussehen wird - nicht einmal ich weiß, wie es ausgeführt sein wird, welche Techniken ich nutze, erfinde, entwickle.

Außer mir weiß keiner, was jemals dargestellt sein wird, keiner kann es beeinflussen.

Gregor

@*********berg

ich kann deine Schilderung sehr gut nachvollziehen. Danke dafür.

Nur etwas wollte ich gerne korrigieren. Auch ich male nicht profesionell.

Es dient einzig meiner Freude an den Farben und zu sehen wie ich mich mit ihnen und durch die Bilder entwickle.

LG Emy

Das war mir nicht ganz klar, aber jetzt o.k.

Wünsche Dir, dass Deine Fantasie und Kreativität mit Dir durchgeht und der empfundene Zwang zur Selbstdisziplin abfällt. Kann man eigentlich Deine Bilder irgendwo sehen?

Jörg

Nachdem ich gestern versuchte einige davon in meine HP meines Profils zu setzen ich ich Dusseltier dabei die ganze HP gelöscht habe werde ich es bei Gelegenheit nochmal versuchen.

Hier habe ich bisher nur eins eingestellt und wenn ich hier so einige wirklich talentierte Kunstwerke betrachte wird meine Scheu nicht gerade weniger. Mal sehen...