Mich fasziniert
beim Portrtieren mehr noch als beim Aktzeichnen die Beziehung, die der Maler zu dem Modell aufnimmt. Jeder Mensch liest in den Eigenarten des Gesichtes, seinen Falten, Bewegungen, Farben, mehr oder weniger unbewußt. Das machen schon Babys, wenn sie in die Gesichter der Eltern schauen....
Doch beim Malen, bein Einfangen dieser Eigenarten kommt man diesen Wesenszügen sehr nahe, man geht dem Gesicht quasi unter die Haut, da man auch das malen möchte, was man mehr fühlt als sieht. Die kleinste Anspannung eines Muskels um die Augen lässt das Gesicht innerlich lächeln, oder zweifeln, oder fragen....
Das ist für mich die größte Herausforderung beim Porträtieren. Und die zeichnerischen Mittel (Wahl der Medien, Linienführung, Bildaufbau...) geben nicht nur Auskunft über das, was man vor sich sieht, sondern vor allem, wie man es selber subjektiv wahrnimmt.
Daher ist mir eine subjektive Darstellung eines Gesichtes immer wichtiger und erscheint mir interessanter als die fotografische Dokumentation oder fotorealistische Darstellung.