Der Kauf des Kunden von "Kunst" basiert aus meiner Sicht meist auf reiner Emotion (außer die "höher gestellte Kunst" von bekannten Künstlern). Daher erachte ich es für sehr sinnvoll für sich selbst "eine Preisliste" zu erstellen, bevor man mit flauhem Gefühl in der Magengegend zu experimentieren versucht.
Gesprochener, gedanklicher Preis ist meist völlig anders, wie das was man exakt zu Papier bringt.
Eine Zahl auf Papier ist greifbar und löst beim Betrachter wiederum ein Gefühl aus.
Wichtig ist, dass man zu dieser Zahl steht.
Bevor ich über Zahlen, Werte, Preise nachdachte holte ich mir gestandene Kollegen, Galeristen ins Haus mit der Bitte um ihr Feedback.
Sie standen schweigend davor, schauten und schwiegen wieder.
So dass ich mir ziemlich unsicher wurde und dachte, dass mein "Gematsche" unglaublicher Müll sein mußte und sie am Überlegen sind, wie sie es mir am schonensten beibringen könnten.
Weit gefehlt, denn ihr Feedback war alles andere als niederschmetternd.
Mir verschlug es die Sprache, das meine emotionsgeladene Hauskunst auf solch umwerfende Resonanz stieß.
In meinen Fotos käme nur sehr mäßig die Intensität der Farben, der bei allen vorhandene 3D-Effekt zur Geltung.
Langsam wurde ich mutiger und frug nach deren Einschätzung des VP.
Die Zahlen, die mir dabei genannt wurden hauten mich aus den Latschen und ließ meine Locken schlagartig wie elektrisiert nach oben schnellen.
Heidewitzka...welche Freude.
So entwickelten sich Preise.
Ein Mindestpreis unter den ich niemals gehen würde, egal wer und welchen Status vor mir steht und sein Verlangen mir kundtut.
Selbstverständlich gibt es auch explizite Freundschaftspreise, doch selbst die gehen bei mir nie unter Wert raus.
Alles andere wäre keine wahre Freundschaft.
Geschäft ist Geschäft.
Beginnt man sich einmal unter Wert zu verkaufen, wird man sich selten mehr zutrauen.
Jedoch bin ich auch der Meinung, je mehr man sich selbst Druck macht verkaufen zu müssen, um so weniger gelingen erfolgreiche Verkäufe.
Ich z.B. kann niemals Auftragsarbeiten umsetzen.
Funktioniert bei mir überhaupt nicht.
Jedes Bild ist ein Teil von mir, weil es zu bestimmter Zeit mit ganz einzigartiger Geschichte/Emotion entstanden ist.
Auch kann ich ein Bild nicht über Tage/Wochen mit lebensnotwendigen Unterbrechungen fertigstellen.
Jeder Tag hat neue Pinselstrichführung, neue Stimmung die mich begleitet. Entweder ich zieh die Nummer in einem Ruck durch oder es wird Müll.
Aber das finde ich wiederum als sehr faszinierend, diesen jeweiligen "Emotionsrausch" bis zur Erschöpfung zu erleben.
Wobei in der Erschöpfung des beendeten Bildes bei mir die Idee des Neuen entsteht....herrlich, wenn es passiert....
LG