Reiz der Herausforderung
@*****s69 - die Idee dazu entstammt tatsächlich einem Zeichenkurs. Mein "Erstkontakt" mit Aktzeichnen war Mitte der 90er beim Studium, wo ich mich in das Kursangebot der Architekten eingeschlichen habe und dort je Position um die 15 Minuten Zeit für 1 Bild hatte. Später dann habe ich mich wieder in einen Aktzeichenkurs von Studentein eingeschlichen - diesmal waren es Mediendesigner und hier waren 2-3 Minuten je Position die Vorgabe und gleichzeitig der Auftrag des Prof, ein "Thema" mit einzuarbeiten. Das war zwar hammermäßig schwer, aber auf der anderen Seite hat mir das schnelle Arbeiten Spaß gemacht: Keine Zeit, ewig an Feinheiten herumzufeilen und das Bild immer weiter zu verschlimmbessern...
Und so mache ich das jetzt auch. In Ermangelung eines allzeit bereiten, lebenden Modells nehme ich meist Fotografien als Vorlage, suche mir eine Haltung oder ein Detail aus dem fotografischen Gesamtkunstwerk und setze dies in ein paar Strichen um. Das geht erstens recht schnell, zweitens setze ich dadurch das Motiv in einen anderen Kontext und habe keine Angst, "Plagiate" zu schaffen, und es übt enorm, so dass man - wenn man sich mehr Zeit nimmt, plötzlich auch Proportionen besser hinbekommt. Allerdings klappen 2 Minuten natürlich nur mit einem weichen Stift, bei dem man die Propotionen in 1 Minute hinwirft und dann in der zweiten Minute die Schattierungen ergänzt.
Wenn ich ein "echtes" Modell hätte (wenn jemand Interesse hat, gerne melden - gerne auch gegenseitig), würde ich natürlich keine so enge Vorgabe mehr wählen - auch, um dem Modell gerecht werden zu können, sind da 10-15 Minuten schon ganz angemessen. Alles, was länger ist, wird dann für das Modell zu anstrengend...