Zu den frühesten Erinnerungen meiner Kindheit gehört ein Baum. Mit vier Jahren saß ich an einem Tisch, eine große Farbwahl an Grüntönen zurechtgelegt und vor mir ein leeres Blatt.
Während die anderen Kinder um mich herum tobten und miteinander spielten konzentrierte ich mich auf diesen Baum, den ich malte. Hatte ihm ein Grundgerüst gegeben, Verästelungen und wollte ihn nun erblühen lassen. Es tat sich mir ein Rätsel auf, warum alle einen Baum, wie eine grüne Wolke am Stiel malten, sah ein Baum doch vollkommen anders aus. So saß ich da, meditierte in meinem kindlichen und stoischen Wahn jedes Blatt einzeln zu malen, selbst wenn dies mehr Zeit in Anspruch nehmen sollte als eine grüne Wolke. Die Kinder und der Spaß um mich, verloren sich und ihren Reiz, doch die Freude wuchs, diesen Baum vor mir erblühen zu sehen.
Kunst hat für mich viel mit Ausdruck zu tun. Sei es etwas Gesehenes mit meiner Handschrift zu versehen oder meinem Innersten ein Ventil und eine Projektionsfläche zu geben, die im Grunde handwerklich aber nicht inhaltlich von anderen Menschen zu beurteilen ist.
Psychohygiene und Meditation finde ich im Zeichnen und Malen. Freude des Erschaffens, unabhängig vom Medium, in der Erschöpfung, die einen überfällt, wenn ein Stein endlich die Form hält, die man für ihn vorsah.
Verarbeite und Verbinde, was mir in den Sinn kommt und versuche mich in Allem, was mich reizt. Werde daher wohl nie Primus in einem Stil und einem Medium sein, wechsel zu oft, je nach Laune und Ziel.
Wer mein Profil erkundet wird sehen, dass Graffiti eines meiner liebsten Bereiche ist. Eine eigene Szene, eine ganz eigene Wissenschaft, eine Kunst die Geduld und Erfahrung braucht, ein Handwerk, für welches das Herz schlagen muss um wirklich Ausdruck zu erhalten.
In Kunst kann ich mich wiederfinden. Sprunghaft, vielseitig, unterschiedlich und doch mit gemeinsamen Nenner.
„Wenn es Farbe gibt, werde ich es auch benutzen!“