Kontext und Body Positivity
Ich möchte gerne eine Diskussion anregen, von der ich weiß, dass sie kontrovers werden könnte. Da mich das aber interessiert, freue ich mich auf eure Gedanken zum Thema.Wer schon mal was hier im Forum von mir gelesen hat, der weiß, dass es für mich nicht erst zeigefreudig ist, wenn auch der letzte Fetzen Textil gefallen ist oder die Männer ihren Lurch an die frische Luft holen. Ich denke, das ist für jeden subjektiv und jeder definiert die Grenzen anders.
Mein Gedanke kommt jetzt daher, dass ich in einem Podcast hörte, dass Nacktheit oder unangemessene Kleidung sehr stark vom Kontext abhängt. Bei einer Frau im Bikini würde im Schwimmbad niemand den Kopf schütteln. Wenn die selbe Frau aber in Hose und Bikinioberteil durch die Fußgängerzone geht, würde wohl der eine oder andere Passant pikiert schauen. Die ursprüngliche FKK hat auch nichts mit Zeigefreude zu tun aber außerhalb dieses Bereiches (zu) viel Haut zu zeigen wohl.
Nach dieser langen Einführung jetzt zum eigentlichen Thema: ich dachte bei dieser Aussage daran, dass eine mollige Frau in einem knappen Bikini im Schwimmbad sehr wohl auch bei dem einen oder der anderen Kopfschütteln auslösen würde. Quasi „So läuft man doch nicht rum.“ oder „Schämt die sich denn gar nicht?“
Bitte nicht falsch verstehen - ich finde, im Schwimmbad sollte sich jeder so kleiden, wie er mag. Und wenn an einer Frau im Bikini was „dran“ ist, gefällt mir das sogar. Aber ich bin ja auch nicht jeder.
Geht es vielleicht am Ende nicht nur um die Kleidung, die man trägt oder nicht trägt sondern auch um den Körper selbst, den man enthüllt? Vielleicht fühlt sich diese mollige Frau gerade so wohl und eventuell möchte sie sogar ein wenig provozieren. Ist sie dann nicht auch zeigefreudig, wenn sie auf diese Weise für Body Positivity eintritt, obwohl sie genau das gleiche trägt wie die schlanke Frau neben ihr?
Danke schon jetzt für eure Gedanken. Ich bin gespannt.