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Wie funktioniert Anal-Fisting?

Ein Paar berichtet von seinen Anal-Fisting-Erfahrungen

Anal-Fisting ist eine Variante des Fisting. Diese Sex-Praktik erfordert zwar sehr viel Übung, ist laut Liebhabern aber eine Bereicherung für jeden, der daran wirkliches Interesse hat. Das JOYclub-Paar Min und Merlin berichtet über seine Erfahrungen, Empfindungen und gibt Tipps für ein erfolgreiches Gelingen.

Mehr über Anal-Fisting

 
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Anal-Fisting: So bereitet ihr euch vor

Zur Entspannung hilft vorab eine kleine Massage, vor allem am unteren Rücken, den Pobacken und zwischen diesen. Der Anus kann leicht mitmassiert werden, es sollten schon mal ein, zwei oder drei Finger langsam eingeführt werden, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Neben solchen Massagen wirkt auch ein wenig Oralverkehr entspannend. Es steigert zudem die Lust und sorgt dafür, dass man weniger reizanfällig ist, d.h. die Überreizung nicht so schnell eintritt und der Anal-Fisting-Versuch länger dauern kann. Nach Mim und Merlins Erfahrungen ist die Hündchenstellung, in der in diesem Fall der Mann der Dame seinen Hintern entgegenstreckt, für die ersten Fisting-Versuche am besten geeignet.

Anal-Fisting: Die Grundvoraussetzungen

  • Viel Zeit: Wählt am besten einen Tag oder Abend, an dem keine Verpflichtungen anstehen.
  • Absolutes Vertrauen zwischen den Partnern. Ohne geht es nicht!
  • Viel Gleitgel: Am sinnvollsten ist hier Gleitgel auf Silikonbasis, da dieses lange gleitfähig bleibt.
  • Einen Latexhandschuh: So sind eine glatte Oberfläche und Gleitfähigkeit gewährleistet. Die pure Haut kann leichter rau und unangenehm sein. Latexhandschuhe sind besonders für die ersten Versuche unabkömmlich. Ist man etwas fortgeschrittener, kann man dann, je nach Selbsteinschätzung, auch auf dem Handschuh verzichten.
  • Völlige Entspannung, insbesondere des passiven Parts.

Bevor es richtig losgeht: Erste Handspiele, um sich aufeinander einzustellen

Der passive Part, in unseren Ausführungen der Mann, sollte sich nur auf sich konzentrieren, die Gefühle schweifen lassen und die Geschwindigkeit des Eindringens über seine Körperbewegungen steuern. Hier ist auch das Vertrauen der Partner untereinander ausschlaggebend. Nur damit kann es ohne Blockade im Kopf funktionieren.

 

 
 

Wenn der aktive Part merkt, dass der passive in seiner Ekstase etwas vorangeschritten ist, kann er damit beginnen, das "Handspiel" etwas ausgeprägter zu gestalten. Etwa die Finger mal etwas spreizen, sie etwas nach unten oder nach oben drücken und somit den Schließmuskel ein wenig weiten.

Wichtig ist, dass der Ausführende darauf achtet, wie der Partner reagiert. Laut Mim und Merlin merkt man sehr schnell, wenn es unangenehm wird. Der Anus wird dann enger und die Rein-Raus-Bewegungen verursachen unangenehme Reize. Der aktive Part sollte an dieser Stelle vorsichtiger sein.

Es kann schon mal eine Weile dauern, bis sich beide auf ihre Bewegungen eingestellt haben und es absolut genießen. Also keine Hetze bitte! Zudem sollte regelmäßig Pause gemacht und langsamer vorgegangen werden. Und nach kurzer Zeit kann die nächste Steigerung starten.

Anales Vor-Fisten

Wenn es dann mit mehreren Fingern funktioniert, ist es möglich, alle Finger zu nehmen. Zunächst empfiehlt es sich, nur den vorderen Teil der Finger zusammen einzuführen, etwa bis zum zweiten Fingerglied. Dies geschieht am besten in der Entenschnabel-Handstellung, die wir im Fisting-Workshop beschreiben.

 

 
 

Der passive Part sollte nun versuchen, durch Rechts- und Linksbewegungen des Pos, die Finger bzw. die Hand weiter herein zu drücken. Währenddessen hält der aktive Part nur gegen, übt jedoch keinen Druck aus. Wenn der empfangende Part merkt, dass es anfängt zu spannen oder seine Schmerzgrenze erreicht ist, sollten beide in dieser Position verharren, damit der Ringmuskel sich an die Dehnung gewöhnen kann. Mim und Merlin empfehlen, dieses Vorgehen immer wieder zu wiederholen, da es nicht beim ersten Mal funktionieren wird, die ganze Hand einzuführen. Insbesondere der Bereich der Daumenwurzel ist sehr schwer zu überwinden und das dauert seine Zeit.

Nichtsdestotrotz: Das Gefühl, das Er bei diesem Teil des "Vor-Fistens" bekommen kann, ist schon absolut wahnsinnig, berichtet Merlin.

Der Schlüssel zum Erfolg: Plugs und viel Zeit!
Zwischen den Übungsintervallen können Spielzeuge oder Analplugs eingesetzt werden, damit die Dehnung des Schließmuskels weiterhin bestehen bleibt bzw. trainiert wird. Macht man dies in einer gewissen Regelmäßigkeit, merkt man sehr schnell, wie auch dickere Spielzeuge immer unproblematischer einzuführen sind.

Und nochmals der Hinweis: Es sollte alles ruhig und mit viel Zeit angegangen werden. Außerdem darf man sich keineswegs unter Druck setzen nach dem Motto "Es muss jetzt funktionieren". So blockiert man den Erfolg von vornherein.

Einsaugen der ganzen Hand

Nach mehrmaligen Versuchen werden beide den Fortschritt mit jedem Millimeter genau spüren. Wenn die Hand dann mit der breitesten Stelle langsam hinein rutscht, steigert sich das Gefühl des Ausgefüllt-Seins für den Passiven immer mehr, die Dehnung wird immer deutlicher spürbar, ohne aber wirklich schmerzhaft zu werden. Und dieses langsame Herantasten an das komplette Hineinrutschen steigert auch den Willen, mehr von dem ungewohnten Gefühl der wahrlich starken Dehnung zu bekommen.

Ist der empfangende Part dann so weit, dass die breiteste Stelle der Hand nicht mehr zu breit ist, wird er ein Gefühl spüren, das Merlin am einfachsten so erklärt: Musste man bisher mit dem Po drücken, muss man jetzt ein wenig gegenhalten, denn die Hand "saugt" sich ab diesem Punkt förmlich nach innen. Man kann sehr gut merken, dass man sich nicht mehr wehren kann und die Hand nur noch herein rutschen kann.

Jetzt sollte der passive Part sich auf jeden Fall nicht mehr dagegen sträuben, er sollte sich nur hingeben und die Hand rutschen lassen! Für einen kurzen Moment ist das Dehnungs-Gefühl dann fast kaum zu stemmen. Und Merlin verspricht, dass es eines der schönsten beim ganzen Akt des Fistens wird, auch wenn man das beim ersten Mal vielleicht nicht gleich glauben mag.

So bewegst du deine Hand im Anus

Mit der ganzen Hand im Anus sollte der aktive Part am besten eine Faust machen. Hat man die Hand offen, kommt man an den zweiten Schließmuskel, was unangenehm für den Mann ist. Im fortgeschrittenen Stadium des Fistens wird dieser zweite Schließmuskel überwunden, um dann mehr in die Tiefe zu kommen.

 

 
 

Nun kann man versuchen, mehrmals hintereinander die Hand raus und rein zu bewegen. Aber immer nur mit leichtem Druck und mit ganz viel Gefühl. Ohne großartiges Drehen der Hand, denn dieses kann sehr schnell unangenehm werden und zu Verletzungen führen. Beim Herausziehen kann der Mann vorsichtig etwas mitdrücken.

Wichtig: Bitte immer ordentlich mit Gleitgel "nachschmieren"! Besser zu viel Gleitmittel als zu wenig!

Bei einer wie oben beschriebenen, gleichzeitigen Stimulation des Penis wird der Mann sehr schnell merken, dass der anfangs für leicht unangenehm gehaltene Druck immer deutlicher anregend wird und er die Bewegungen der Frau immer stärker durch seine eigenen Bewegungen intensiviert.

Die Erregung der Prostata beim Anal-Fisting

Für den aktiven Part fühlt sich die Hand im Anus des Gegenübers sehr interessant an. Man merkt die erregte Prostata gut, wenn man mit den Fingern nach unten fühlt. Der passive Part kann durch die vollständige Ausfüllung des Anus jede Erregungssteigerung fühlen. Durch die stärkere Wölbung der Prostata verstärkt sich auch der Druck auf diese, was wiederum die Erregung steigert.

So genial diese Spirale der Lust, laut Mim und Merlin, auch ist, kann es bei zu schneller Bewegung der Hand dazu führen, dass die Prostata zu schnell stimuliert wird und der Druck sehr unangenehm wird.

Eine gute Abhilfe bietet hier die zusätzliche Stimulation des Penis, entweder durch den Mann selbst oder durch die Frau. Diese zusätzliche Erregung minimiert das leichte Unwohl-Gefühl, das durch das Fisten anfänglich unbestritten vorhanden ist. Ist er dann so stark erregt, dass er merkt, wie sich der Orgasmus andeutet, sollte die Stimulation des Penis etwas eingeschränkt werden, sonst ist es sehr schnell vorbei. Nach einem Orgasmus ist es für Anfänger quasi unmöglich, das anale Fisten weiterzuführen.

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Wie fühlt sich der Orgasmus beim Anal-Fisting an?

Merlin beschreibt, dass sich ein warmes Gefühl von den Lenden und dem Hodensack in die Beine ausbreitet. Zusätzlich verstärkt sich durch den anbahnenden Orgasmus die Kontraktion des Darms und die Verhärtung der Prostata, was zu einem Gefühl führt, das nicht wirklich zu beschreiben oder mit irgendetwas zu vergleichen ist.

Auf diese Weise kann es zu einem Prostata-Orgasmus kommen, wobei der Penis nicht richtig steif wird, denn es geschieht nur durch die Reizung, die durch die Hand auf die Prostata ausgeübt wird. Das Ejakulat ist dann auch weniger. Wenn es nicht klappen sollte ohne weitere Stimulation, kann man(n) oder Frau noch mit dem Penis bis zum Höhepunkt spielen.

Laut Merlin ist dieser Höhepunkt nicht mit den normalen Orgasmen zu vergleichen. Üblicherweise ist ein Orgasmus eine Welle, die sich von den Lenden über die Hoden erstreckt und sich durch den Penis im wahrsten Sinne des Wortes ergießt. Jeder Mann weiß, wie sich das anfühlt. Hier ist es jedoch anders:

 
Dieser Orgasmus breitet sich von der Prostata aus und erreicht den Penis selbst gar nicht.
 

Er kommt sehr plötzlich, schlägt dann sehr intensiv zu und hinterlässt ein warmes Gefühl im Bauchraum und zwischen Hoden und Anus. Das kann auch dazu führen, dass man denkt, es wäre nicht so richtig befriedigend.

Aber das ist gar kein Problem. Denn bei diesem Orgasmus gibt es nach Merlins Erfahrungen einen tollen Bonus: Er ist nicht das Ende! Für die Frau ist es jetzt auch ein Glücksmoment, denn der Mann kann auch danach noch! Ein "normaler Höhepunkt" ist durch diesen Anal-Fisting-Orgasmus nicht "verbraucht" und kann danach noch erlebt werden.

Mim und Merlin haben etwa knapp ein halbes Jahr gebraucht, bis es ohne langes Vorspiel und Dehnung geklappt hat, die ganze Hand einzuführen. Aber auch hier gilt wie fast überall: Der Weg ist das Ziel. Selbst wenn es später ohne Probleme mit dem Fisten funktioniert, nutzen die beiden immer noch gern auch die Drei- oder Vier-Finger-Variante, um zum Orgasmus zu kommen. Denn ist die Hand komplett versenkt, ist auch jetzt noch bei Merlin manchmal die Intensität dieses Druckes zu stark, um es bis zum Ende zu genießen.

 

Ein Druckgefühl nach dem Anal-Fisting ist vollkommen normal!

 

Merlin verrät noch ein kleines Detail: Nach den ersten paar Malen werdet ihr ein wenig Zeit auf der Toilette verbringen, weil ihr ein Gefühl habt, als müsstet ihr dort hin. Aber dieses Druckgefühl, das noch ein paar Stunden anhalten kann, vergeht mit der Erfahrung. Und es ist absolut normal! In diesem Sinn: Viel Spaß und gutes Gelingen.


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