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10 Fragen an einen Mann, der Pegging liebt

Jason Steel über Finger im Po und Strap-on-Sex

Jason Steel ist Pornodarsteller und Teil des Sex-Education-Kurses "Anal! Massage, Sex, Pegging". Uns verrät er, was er an Analsex liebt und warum jeder Mann einmal Pegging ausprobieren sollte.

 

Interview von kinkyminky mit Jason Steel

1. Wann und wie hast du Analsex für dich entdeckt?

Empfangenden Analsex habe ich für mich sehr früh entdeckt und auch gleich wieder zur Seite gepackt: Mit 18 hatte mir meine Freundin zum ersten Mal den Finger in den Po gesteckt und es ging direkt schief. Sie war mit ihren langen Fingernägeln etwas zu eifrig und brachte mich zum Bluten. Damit war für mich das Thema Analsex bei mir erst einmal für ein paar Jahre auf Eis gelegt. Ich wollte es nur mit jemandem machen, dem ich sehr vertrauen kann.

Jahre später bei einem Dreh hatte ich ein Aha-Erlebnis: Eine Dame, die es richtig drauf hatte, steuerte beim Wichsen mit viel Spucke meinen Po an. Es war sehr angenehm, während der Masturbation auch von innen stimuliert zu werden. Ich merkte, dass es richtig schön sein kann. Die Fingernägel müssen passen, ich muss ihr vertrauen können und sie muss wenigstens ein bisschen erfahren sein.

Gebenden Analsex durfte ich das erste Mal mit 18 mit meiner Freundin erfahren. Für sie war es auch das erste Mal. Anfangs haben wir uns ganz viel Zeit gelassen, ich war höchstens mit der Spitze drin und habe ihn sofort wieder rausgenommen, weil bei ihr noch ein unangenehmes Gefühl da war.

 
Analsex war eine weiße Landkarte, wir hatten beide keine Ahnung. Es gab keine Bücher, Ratgeber oder Tutorials und die Eltern konnte man auch nicht fragen. Wir hatten aber beide Lust drauf.
 

Das alles war für mich so aufregend, dass ich das erste Mal, als ich ihn reingesteckt habe, sofort gekommen bin. Das führte dazu, dass nun viel Feuchtigkeit im Po war und der etwas weiche Schwanz komplett rein rutschte. Das empfand meine Freundin als sehr angenehm und befriedigend.

 
Ich blieb drin und wurde irgendwann wieder hart, und wir konnten noch einmal 20 Minuten intensiven Analsex haben, der zu einem weiteren Orgasmus führte.
 

Damit hatte ich meinen analen Einstand gefeiert und Analsex gehörte nun mit zu unserem Repertoire.

Als ich später neue Partnerinnen kennenlernte, war ich nicht abgeneigt, das Thema anzuschneiden. Du kannst es dir damit auch verbauen, und das Gespräch kühlt ab. Oder heizt sich auf – je nachdem, wie es aufgenommen wird. Mein Motto war: Wir schauen, wie weit wir kommen.

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2. Hattest du vor dem ersten Mal gebendem Analsex Vorbehalte?

Nein, mich hat das Loch da hinten schon immer interessiert. Zunächst ist es einfach schön – ich als Mann finde das visuell sehr ansprechend. Dazu kommt pure Neugier. Ich lecke gern und gelange mit meiner großen Nase in Bereiche, wo andere nicht hinkommen. Zwischen Muschi und Po ist es nicht weit. Mit einer großen Zunge kommt man da auch schnell hin.

 
Ich nenne das Arschfetischismus – ich hatte immer schon große Lust, auch am Arsch zu küssen und zu lecken und mein Gesicht zu vergraben.
 

Ich habe nie Vorbehalte gehabt, aber viele Frauen getroffen, die Vorbehalte hatten. Vor allem deutsche Frauen. Ich habe auch Frauen aus Polen, Italien, Tschechien oder Spanien kennengelernt, denen das gut gefallen hat.

Analsex ist also eine kulturelle Frage?

Ich habe irgendwann die These aufgestellt, dass in Süd- und Osteuropa, wo Bidets weiter verbreitet sind, Analsex beliebter ist. Wer sich den Arsch mehr wäscht, ist mit ihm vertrauter – sowohl Männer als auch Frauen. Mehr Hygiene für den Po führt zu mehr Sexualität in diesem Bereich. In Deutschland hingegen galt Analsex in den letzten 20 Jahren als unhygienisch, als Sex der wehtut und schmutzig ist – als unnötig.

Am meisten über Analsex habe ich von schwulen Freunden gelernt. Die können da ganz locker drüber reden und Witze machen. Sie haben nicht die gleichen Berührungsängste wie Heteros und manche schmunzeln über diejenigen von uns, die Anal entweder gar nicht oder sogar falsch praktizieren. Das geht nämlich auch – die richtige Kommunikation und Techniken lassen sich aber lernen.

Männer sollten auch dazulernen. Die Mehrheit der Männer will bestimmt mal die Hintertür ausprobieren. Denen fehlt es aber an den notwendigen Mitteln, es ordentlich zu kommunizieren und gut zu praktizieren.

 
Viele Männer haben große Wissenslücken. Sie wissen nichts über ihren eigenen Arsch und wissen noch weniger über den Arsch der anderen. Aber sie wollen trotzdem Analsex haben! Analsex ist wie einen goldenen Schlüssel in ein goldenes Schloss einzuführen. Wenn man es nicht richtig macht, verbiegt sich der Schlüssel oder zerkratzt das Schloss. Es ist Vorsicht geboten.
 

Ich habe gemerkt, dass die Wünsche der Menschen oft nicht mit ihrer sexuellen Realität zusammenpassen – bei Männern und bei Frauen. Männer sind offener mit ihrem Wunsch nach Analsex, aber auch Frauen fantasieren darüber. Sie trauen sich allerdings nicht, das Thema zu besprechen. Es ist ähnlich wie beim Squirting. Es heißt dann oft: Das funktioniert bei mir nicht. Ich kann das einfach nicht. Vielleicht gab es einmal eine negative Erfahrung, oder es gab noch gar keine Erfahrung. So oder so wird eine Mauer aufgebaut, gegen die man argumentativ nicht ankommt. Niemand will die Grenzen des Gegenübers überschreiten. Trotzdem besteht die Neugier, sich heranzutasten oder die andere Person heranzuführen.

Wenn du im Schwimmbad zum ersten Mal ins Wasser springt, fängst du nicht mit dem Fünfmeterturm an, sondern mit dem Einmeterbrett. Genauso wenig solltest du bei der ersten Anal-Erfahrung einen Riesendildo benutzen. Geh lieber kleine Schritte und fang mit ein wenig Stimulation an.

 
Jason und Paulita bei Trockenübungen
Jason und Paulita bei Trockenübungen
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3. Was ist für dich der Reiz an gebendem Analsex?

Es ist enger und es ist intensiver, aber man ist auch vorsichtiger und möchte nichts kaputt machen. Wobei ich festgestellt habe, dass der Arsch genügsamer ist, als man denkt, wenn man das richtige Warm-up gemacht hat. Der Po ist dann sehr flexibel und hält überraschenderweise einiges aus.

Für mich als Mann ist der Reiz die Dominanz. Ich möchte die Frau auf alle Arten zelebrieren, ich möchte überall mal gewesen sein. Der Orgasmus ist dabei nicht das einzig Ausschlaggebende. Es ist das Gefühl, etwas zu bekommen, was sehr persönlich und sehr intim ist. Sie bereitet sich darauf vor, isst vielleicht weniger oder spült mehr. Es ist etwas Besonderes.

4. Welche Rolle spielt Analsex in den Pornos, die du drehst?

Vor zehn Jahren war das Thema noch viel größer. Analfilme waren ein Verkaufsschlager. Deswegen wurde ich oft gefragt, ob ich es anal mache. Darstellende, die Analsex anboten, hatten oft einen größeren Chance, gebucht zu werden. Auch heute ist das noch so, vor allem international.

Für mich gehört es am Set dazu, auch Analsex zu praktizieren, um die ganze Bandbreite anzubieten. Ich bin ein Vollblut-Darsteller. Das heißt nicht, dass es bei jedem Dreh dazu kommen muss. Manche fühlen sich nicht wohl damit, es muss nicht auf Biegen und Brechen sein. Aber ich finde es gut, wenn Darstellende, sowohl Männer als auch Frauen, das als Teil ihrer Performance anbieten. Als Produzent:in oder Regisseur:in kann ich dann am meisten rausholen, wenn Darstellende flexibel sind und gut zusammen arbeiten.

Auf internationaler Ebene ist der Druck auf Seiten der Produktionsfirmen schon da. Selbst wenn sie mit dir zehn Vaginal-Szenen drehen und nur zwei Anal-Szenen, muss die Bereitschaft trotzdem von Anfang an da sein, damit sie dich auf dem Schirm haben. Die Nachfrage nach Analsex ist groß, vor allem bei neuen Darsteller:innen.

5. In unserem Kurs hast du Strap-on-Sex mit einer Frau. Wie hast du dich auf diese Erfahrung vorbereitet?

Es war mein erstes Mal Pegging vor der Kamera. Privat hatte ich es schon ausprobiert. Mit einer ganz kleinen Partnerin, sie war nur 1,60 m groß. Wir hatten ausgemacht, dass sie bei mir rein darf, wenn ich es bei ihr auch darf. Als Mann war es neu, in der Missionarsstellung mit angewinkelten Beinen unten zu liegen. Oder auf dem Bauch den Po herauszustrecken. Das kannte ich vorher nur vom Rimming.

 
Bei dieser privaten Pegging-Session mit einem mittelgroßen Dildo, während sie mich dabei gewichst hat, bin ich auch gekommen. Zu sehen, wie gut ihr das gefällt, hat mich geil gemacht. Da konnte ich mich fallen lassen.
 

Vor der Kamera gab es zuvor noch nicht den richtigen Anlass, die richtige Umgebung und die richtige Darstellerin. Mit Paulita hatte ich ein paar Wochen davor eine Gangbang-Szene gedreht – sie und sieben Männer. Da war es schön zu sehen, wie gut es ihr gefällt und wie entspannt die Atmosphäre war.

Ich mag es durchaus, es besorgt zu bekommen, wenn die Partnerin Spaß dabei hat, es auf Augenhöhe stattfindet und ich mich wohlfühle. So war es mit Paulita. Es ist 2024 – es gilt, Grenzen zu sprengen. Wir wollen nicht länger damit warten, Bilder zu produzieren, die in den deutschen Schlafzimmern ja längst gelebt werden.

Als Vorbereitung habe ich am Abend davor das letzte Mal gegessen. Und ich habe gespült. Ich mache das so: Ein wenig Gleitgel auf den Po und auf die Analdusche, die mit warmem Wasser gefüllt ist. Dann lasse ich es vorsichtig reingleiten – nicht wild stochern. Anschließend drücke ich das Wasser rein und lasse es etwas ruhen. Diese Vorbereitung kannte ich schon vom Rimming. Sie gibt mir ein sicheres Gefühl.

6. Wie war das erste Mal Pegging vor einer Kamera für dich?

Drehs mit weiblicher oder gemischter Crew empfinde ich als sehr angenehm, so war es auch hier. Zunächst habe ich von der Coachin Mareen die Analmassage bekommen. Das war so stimmig, ich wäre fast für ein paar Sekunden eingeschlafen.

 
Ich war so entspannt, ihr hättet alles mit meinem Arsch machen können!
 

Und auch mit Paulita hat alles super gepasst. Ich habe mich richtig wohl gefühlt. Das Team und die Kameraleute waren toll, niemand hat mich gestresst. Am Ende hätten wir ruhig noch mehr Sex haben können. Aber es war ja ein Tutorial.

 
Analmassage von Coachin Mareen
Analmassage von Coachin Mareen
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7. Hat sich dein Verständnis für Drehpartner:innen verändert, seit du selbst empfangenden Analsex vor der Kamera hattest?

Ja, ich würde dem ganzen Thema Analsex noch mehr Vorbereitung schenken wollen. Man hat nicht immer die Gelegenheit, vorher solche intimen und einfühlsamen Momente zu haben. Eine Set-Produktion ist oft sehr sachlich und zeitlich organisiert. Analsex-Szenen würden bestimmt viel besser aussehen, wenn man mehr Zeit für die Vorbereitung einplanen würde. Ein angenehmeres Arbeitsklima würde wahrscheinlich bei den Darstellerinnen mehr Anklang finden. Und auch die Männer wären vielleicht eher bereit zum empfangenden Analsex.

 
Wir müssen empfangenden Analsex für Männer aus der Schmuddelecke holen. Als hätten Männer dort nichts zu suchen und als könnte das nur im stillen Kämmerlein passieren.
 

Vielleicht müssen die Frauen die Männer an die Hand nehmen – sowohl beim gebenden als auch beim empfangenden Analsex. Ich rate allen Männern, die gebenden Analsex wollen, auch den empfangenden auszuprobieren. Wir brauchen die Analsex-Revolution!

Selbst wenn es mit dem Analsex in der Vergangenheit nicht geklappt hat – mit der richtigen Vorbereitung kann es schön sein. Ich habe seit 24 Jahren professionell Sex, mir könnt ihr es glauben.

8. Warum sollte jeder Mann mal empfangenden Analsex ausprobieren?

Es ist demokratisch! Und die Orgasmuserfahrung ist sehr intensiv. Mutter Natur hat uns im Anus die Möglichkeit von großer Lust geschenkt. Männer haben im Vergleich zu Frauen eher begrenzte erogene Zonen, aber der Po gehört auf jeden Fall dazu.

 
Wer beim Sex nur beim Penis und den Eiern bleibt, verpasst etwas – euer Lustempfinden lässt sich steigern.
 
Beim Strap-on-Sex wird die Lustzone Anus verwöhnt
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9. Deine Tipps für Männer, die sich für Pegging öffnen wollen?

1. Die richtige Spielpartnerin

Wenn deine Partnerin partout nicht über das Thema reden möchte, ist sie vielleicht nicht die Richtige. Es gibt tatsächlich Frauen, die dafür offen sind – finde sie. Respektiere die Grenzen deines Gegenübers, aber mache deine Wünsche und Bedürfnisse klar. Wenn es eine Frage des Vertrauens ist, kann es durchaus länger dauern, bis ihr euch beide bereit fühlt. Sei geduldig.

2. Hygiene ist wichtig

Wer keine Lust hat, an der Analzone zu riechen oder zu lecken, sollte an Sauberkeit arbeiten. Mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen kann es durchaus schmecken. Wer vorne säubert, sollte hinten nicht vergessen. Baut das mit ein und tastet euch dann langsam heran.

3. Take it slow

Geht erst einmal kleine Schritte. Nicht mit der Tür ins Haus fallen und nicht sofort mit dem Monsterdildo anfangen. Versucht es zunächst mit Anfassen, Streicheln und Finger auflegen. Dann drumherum massieren, dann mal reingehen. Nehmt euch die Zeit.

Seid aufmerksam und achtet auf die Gestik und Mimik eures Gegenübers. Auch eine kleine Reaktion wie ein leichtes Augenverdrehen sagt euch etwas. Lieber noch einmal nachfragen, ob alles okay ist. Anal-Erlebnisse auf Augenhöhe sind umso lustvoller.

 
Paulita und Jason haben Analsex auf Augenhöhe
Paulita und Jason haben Analsex auf Augenhöhe
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10. Was war dein bestes Analsex-Erlebnis?

Das war privat und es war großartig. Es hat geboten, was ich mir gar nicht hätte vorstellen können. Ich bin weit über meine bisherigen Erfahrungen hinausgegangen. Ich konnte Dinge kennenlernen, von denen ich vorher dachte, dass sie nur anderen vorbehalten sind. Ich habe noch einmal neu gemerkt, wie tief und intim Sexualität sein kann. Zum Beispiel hätte ich gedacht, dass manche Dinge nur Männer und andere Dinge nur Frauen erleben.

Ich kann mehr als vorher nachvollziehen, wie Sex für Frauen sein kann. Es hilft mir dabei, Sexualität noch intensiver auszuleben und zu erweitern, und gibt mir mehr Einfühlungsvermögen. Es war ein sehr schönes Erlebnis.

Es sind diese Erlebnisse, die man mit anderen teilen möchte. Einerseits die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Und andererseits, um die schönen Seiten von Analsex zu teilen. Für viele gibt es negative Erfahrungen, die sie daran hindern, sich voll auszuleben. Ich denke, dass man Analsex so praktizieren kann, dass es positive Erlebnisse gibt, die die Negativ-Erfahrungen aufwiegen können.

 
Beim Bäume klettern fällt man auch beim ersten oder zweiten Versuch herunter. Aber wir probieren es trotzdem immer wieder – weil wir wissen, dass die Aussicht von da oben viel schöner ist als die von unten.


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