Bottom ist ein wertfreier, geschlechtsneutraler Oberbegriff für die Person, die in der BDSM-Session gerade den devoten Part einnimmt. Das bedeutet nicht, dass ein Bottom automatisch Lust an Bestrafung, Schmerzen oder Erniedrigung empfindet. Was es hingegen bedeutet, erfährst du hier!
Was bedeutet Bottom im BDSM?
Ein Bottom ist der oder die Mitspieler:in des Tops im BDSM-Rollenspiel und nimmt hierbei für eine gewisse Zeitspanne die passive Rolle ein. Der Oberbegriff zeigt somit den Status einer Person innerhalb dieses festgelegten Rahmens an. Er sagt jedoch nichts über Neigungen und bevorzugte Praktiken aus. Als Bottom kannst du etwa nur in einem bestimmten Teil des Role Plays unten spielen oder nur in Bezug auf eine spezielle Vorliebe es als lustvoll empfinden, passiv zu sein.
Wichtig ist hierbei, dass der Begriff Bottom weitestgehend wertfrei benutzt wird. Nur durch das vorübergehende Einnehmen der empfangenden Position lassen sich weder Neigungen noch Wesenszüge einer Person festmachen. So kann es durchaus vorkommen, dass du als Bottom körperliche Züchtigung durch Peitschen, Gerten oder Ohrfeigen genießt, allerdings keine Intention hast, dich vom Top auch psychisch demütigen zu lassen.
Andersherum kannst du auch Gefallen daran finden, dich im Machtspiel mit dem Top völlig fallen zu lassen. Als Bottom kannst du es genießen, den Befehlen oder Wünschen des Tops nachzukommen und diese unterwürfig zu erfüllen. Körperliche Schmerzreize wie heißes Wachs auf nackter Haut, Nippelklemmen oder Schläge mit der Hand müssen jedoch nicht zur Luststeigerung eingesetzt werden. Nicht jeder Bottom ist auch Masochist!
Die typische Rollenverteilung zwischen Dom und Sub oder Herr:in und Sklav:in hat in dieser Konstellation keine Bedeutung. Die Ausübenden können ihren eigenen Regeln folgen und müssen sich nicht durch Spielregeln in ihrem sexuellen Fetisch begrenzen lassen.
Der Top als Gegenstück zum Bottom
Der Deckel zum Bottom-Topf ist sozusagen der Top. Die Bezeichnung Top wird in gleicher Weise als wertfreies, geschlechtsneutrales Wort für den dominanten Player einer Session verwendet. Auch sie oder er kann es als lustvoll empfinden, den Bottom durch Dominanz zu beherrschen, muss jedoch nicht zwingend Freude am Zufügen von Schmerzen haben. Ebenso ist es denkbar, dass ein sadistisch orientierter Top schmerzvolle Handlungen am Bottom durchführt, ohne jedoch eine psychische Demütigung zu beabsichtigen.
Im Laufe der Session kann es passieren, dass Top und Bottom die Rollen tauschen. Personen, die je nach Stimmung, Praktik, Partner:in oder Tagesform zwischen Top und Bottom wechseln können, werden als Switcher bezeichnet. Sie legen sich nicht eindeutig auf die beherrschende oder devote Position fest und können dadurch das Beste aus beiden Rollen genießen.
Wie beteiligt sich der Bottom?
Hierfür gibt es im BDSM kein vorgeschriebenes Regelwerk. Als Bottom kannst du dich je nach persönlichen Interessen oder charakterlichen Eigenschaften in unterschiedlichen Kinks ausleben, solange dies als empfangender Teil im Role Play geschieht.
Es gilt: Erlaubt ist, was gefällt! Und zwar allen und während die Einvernehmlichkeit gewahrt bleibt. Und getreu diesem Motto können Sessions abwechselnd vom Top und Bottom dominiert werden.
Darüber hinaus ist es im BDSM-Bereich beliebt, die eigene Position im Role Play durch entsprechende Kleidung oder Utensilien nach außen hin deutlich zu machen. Ausgefallene Outfits aus Latex, Leder oder Lack mit Masken oder Ketten ermöglichen es, perfekt in die jeweilige Rolle zu schlüpfen. Als Bottom kannst du von deinem Top mit Leinen und Halsbändern ausgestattet werden, die deinen Status in der Beziehung symbolisieren. Fesseln oder Keuschheitsgürtel werden bevorzugt dazu eingesetzt, dem Bottom sexuelle Befriedigung zu verwehren.
Was ist Topping from the Bottom?
Der englische Ausdruck Topping from the Bottom kann sinngemäß mit "von unten den Ton angeben" übersetzt werden. Konkret bedeutet das, dass der Bottom im BDSM-Role-Play versucht, durch gezielte Trigger den Top dazu zu bringen, nach seiner Pfeife zu tanzen. Herausforderndes Verhalten oder manipulative Strategien sind beliebte Mittel, um den Top indirekt zu dirigieren. Ist die Absicht offensichtlich und Teil des Rollenspiels, nennt man ihn Wunschzettel-Bottom.
Lässt sich der Top bewusst auf dieses Spiel ein, wird er als Service-Top bezeichnet. Diese Form stellt eine sehr abgeschwächte Version der klassischen BDSM-Beziehung dar, für die das Machtgefälle zwischen Dom und Sub charakteristisch ist.
Auch die professionelle Dienstleistung einer Domina kann als Topping-from-the-Bottom-Verhältnis interpretiert werden. Da der Kunde dafür bezahlt, durch die Domina Erniedrigung oder Züchtigung zu erfahren, wird das Role Play im Vorfeld genau besprochen. Die Domina lässt sich auf die Wünsche des zahlenden Kunden ein. Die Session wird entsprechend der Vorgaben des Kunden oder der Kundin gestaltet, so dass die Domina zwar während des Role Plays die Führung übernimmt, der eigentliche Input jedoch vom Bottom kommt.
Prinzipiell gilt für die Dynamik zwischen Sub und Top, dass ein Ungleichgewicht der Machtverhältnisse von beiden Seiten einvernehmlich gewünscht ist.
Für welche Rollen ist ein Bottom geeignet?
Ein Bottom ist nicht auf eine Rolle beschränkt und kann sich entsprechend seiner Neigungen in einer Vielzahl an Rollen im BDSM Bereich wiederfinden. Erregt es den Bottom psychisch gedemütigt zu werden, könnte er sich als Cuck bzw. Cuckquean oder Sklave bzw. Diener eignen. Steht der Bottom auf körperliche Züchtigung, kann er an Masochismus Gefallen finden. Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos.
Die eigene Sexualität und seine Vorlieben kennenzulernen ist ein Prozess. Du solltest dir die Zeit lassen, die du brauchst und dich spielerisch ausprobieren. Besonders im BDSM sollte stets ein Grundwissen über Konsens bestehen und sich niemals überstürzt an Praktiken herangewagt werden.
Was zu beachten ist!
Ebenso ist eine ausführliche Kommunikation mit dem Gegenüber unerlässlich für eine lustvolle und sichere BDSM-Erfahrung. Neben dem Spaß spielt der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Partner oder der Partnerin im BDSM eine entscheidende Rolle. Nur wenn sich beide Partner konkret mitteilen, wo ihre Grenzen beginnen und die Lust endet, können sie sich in der Session intensiv aufeinander einlassen. Schüchternheit und Zurückhaltung sind hier fehl am Platz.
Sessions, in denen der Top Praktiken vom Bottom verlangt, die dieser als nicht erregend oder gar abstoßend empfindet, können schnell nach hinten losgehen. Das kann einen Vertrauensbruch nach sich ziehen oder gar psychische oder physische Schäden hinterlassen. Deswegen gilt im BDSM stets SSC – Safe, Sane, Consensual.
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