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Degrader im BDSM

Der Kick, den Ton anzugeben

Der Degrader ist die dominante Person in einer BDSM-Session. Der Begriff ist völlig geschlechtsneutral und wird auf alle Arten von Role Play mit einem Machtgefälle zwischen dominanter und devoter Person angewandt. Degrader sagt nichts darüber aus, welchen Kink die Person hat. Finde heraus, ob auch in dir ein Degrader steckt!

Was genau ist ein Degrader?

Beim Degrader handelt es sich um den dominanten Part im BDSM-Role-Play. Er oder sie agiert in der Session gemeinsam mit dem Degradee, also dem devoten Partner. Andere Bezeichnungen für Degrader sind Master, Mistress, Dom, Femdom Top oder Herr:in. Der Begriff ist Englisch und bedeutet sinngemäß übersetzt "Erniedriger". Den Degradee bezeichnet man mitunter auch als Bottom, Sub, Serf oder Diener:in.

Ein Degrader findet den Kick in der psychischen Erniedrigung und Demütigung des Subs. Rollenspiele mit einer vordefinierten Machtkonstellation zwischen Dom und Sub bilden die Basis für BDSM-Sessions.

Viele Degradees erregt es, vom Dom ausgelacht oder bloßgestellt zu werden. Der Degrader genießt im Gegenzug das Gefühl der Macht und Überlegenheit. Wie intensiv diese Dynamik ausgelebt wird, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Etwa davon, wie viele Sessions ein Dom und sein Sub bereits gemeinsam erlebt haben, aber auch von den Wünschen und Bedürfnissen aller Beteiligten.

Als Degrader kann es dein Ziel sein, die Zügel zu übernehmen, so dass der submissive Part sich vollständig fallen lassen kann. Ebenso sind Entmenschlichung und Herabwürdigungen häufige Bestandteile von BDSM-Role-Plays. Auch körperliche Formen der Erniedrigung können für Dom und Sub erregend sein. Als Degrader kannst du sadistische Neigungen ausleben und deinen Sub durch Schläge mit der Hand, Peitschen oder Gerten bestrafen.

Was gefällt und was nicht, müssen du und dein Gegenüber regelmäßig kommunizieren. Der BDSM-Grundsatz SSC – Safe, Sane, Consensual – sollte den Rahmen für eure Sessions setzen.

Lesetipp:

Binden Degrader und Degradee körperliche Schmerzen in ihre Session mit ein, sind auch hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Peitschenhiebe oder Nippelklemmen sind nur zwei der zahlreichen Bestrafungsmethoden, die dominante Player zur Züchtigung einsetzen können. Nicht selten haben Degrader einen Hang zum Sadismus und leben ihren Fetisch in SM-Spielen aus.

Psychisch extremere Abwandlungen, wie Cuckolding, Wifesharing oder Keuschhaltung können sich zwischen Degrader und Degradee entwickeln. So lange alles einvernehmlich abläuft, ist erlaubt, was gefällt!

Welche Rolle spielt der Degrader im BDSM?

Je nach Kink, Lust oder Partner:in kannst du dich als Degrader in vielen Spielarten wiederfinden. Kurz gesagt: Ein Degrader ist überall dort zu Hause, wo er seine dominanten Neigungen befriedigen kann.

Es gibt für den Degrader fast grenzenlose Möglichkeiten auf der BDSM-Spielwiese.

Persönliche Vorlieben und charakterliche Veranlagung spielen dabei eine große Rolle: Liegt dir die völlige Unterwerfung einer devoten Person nicht im Blut, wirst du dich nicht für extreme BDSM-Ausführungen wie Sklavenhaltung eignen.

Häufig gehen die Grenzen der verschiedenen BDSM-Role-Plays fließend ineinander über. Ein festgeschriebenes Regelwerk für die verschiedenen BDSM-Spielarten gibt es nicht. Den eigenen Fetisch kennenzulernen und auszuleben ist ein Prozess. Vorlieben und Wünsche können sich ändern. Außerdem stellen sich unterschiedliche Dynamiken mit unterschiedlichen Spielpartner:innen ein. Es gilt: Offene Kommunikation bildet den Grundstein für eine lustvolle Sexualität.

Was turnt den Degrader an?

Je nach individuellen Vorlieben kannst du als Degrader an einem breiten Spektrum von Praktiken Gefallen finden. Wichtig ist, dass du dir selbst über den eigenen Kink im Klaren bist und entsprechend auf deine Grenzen und Wünsche achtest.

Nicht immer muss es zwischen dem Degrader und dem Degradee zu sexuellen Handlungen kommen. Es gibt auch eine Vielzahl an anderen Praktiken, die in der BDSM-Session ausgelebt werden können. Pet Play läuft beispielsweise häufig ohne sexuelle Handlungen ab. Bestrafung und Erziehung stehen hier im Fokus.

Häufig werden sexuelle Befriedigungen nur einseitig praktiziert. Ein Beispiel wäre, dass ein Leckdiener seinen Degrader oral befriedigt, er selbst aber keine sexuelle Zuwendung erfährt.

Owner erniedrigen ihre Partner durch die Entmenschlichung in Tierrollen. Serfs oder Sklaven, suchen eine extremere Form der Demütigung und können vom Degrader auch als Objekte, Toilettenreiniger oder Leckdiener eingesetzt werden. Fühlt sich der Degrader zu Bondage hingezogen, kann das Spiel mit den Seilen eine lustvolle Erfahrung sein. SM-Praktiken sind gerade für Degrader gut geeignet, die eine Luststeigerung durch das Verursachen von Schmerzen beim Gegenüber empfinden.

Steht der psychische Aspekt im Vordergrund, können Cuckolding, Small Penis Humiliation, Age Play oder Brat Play eine Option sein, den Fetisch auszuleben.

Lack und Leder strahlen Dominanz aus.
Lack und Leder strahlen Dominanz aus.
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Wer ist sein Partner?

Der ideale Mitspieler ist devot veranlagt und lässt sich vom Degrader psychisch führen und körperlich bestrafen. Mehrere Varianten des Subs können für den Degrader eine gute Wahl sein: Steht der körperliche Aspekt im Vordergrund, kann ein Sub, Serf oder Bottom dem Degrader die nötige Demut entgegenbringen.

Masochisten oder Rope Bunnys eignen sich für Degrader, die gerne körperlich züchtigen oder auf Fesselspiele stehen. Manche Degrader reizt es, eine freche Brat zu bezwingen oder einem Little bzw. Middle durch Autorität Halt zu geben. Im Pet Play übernimmt er den Part des Owners und spielt mit dem Pet.

Obgleich jede Rolle im BSDM ihren entsprechenden Mitspieler hat, entscheiden in erster Linie die persönliche Sympathie und die gleichen Vorlieben bzw. Abneigungen über ein harmonisches Miteinander. Gegenseitige Achtung und Respekt sind trotz erniedrigender Spielarten unerlässliche Voraussetzungen für grenzenlosen Spaß und hemmungsvolle Hingabe.

Worauf sollte ein Degrader achten?

Nur wenn sich beide Partner konkret mitteilen, wo ihre Grenzen beginnen und die Lust endet, können sie sich in der Session intensiv aufeinander einlassen. Schüchternheit und Zurückhaltung sind hier fehl am Platz.

Neben dem Spaß spielt auch der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Partner im BDSM eine entscheidende Rolle. Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen Degradee und Degrader ist unerlässlich, um sich der eigenen sexuellen Verlange bewusst zu werden, sowie die Fantasien des andern zu verstehen.

Sessions, in denen der Degrader Praktiken vom Degradee verlangt, die dieser als nicht erregend oder gar abstoßend empfindet, können schnell nach hinten losgehen. Das kann einen Vertrauensbruch oder emotionale Verletztheit des Degradee mit sich bringen.

Das richtige Outfit

Abgesehen vom Fetisch des Degraders ist es im BDSM eine gebräuchliche Methode, die eigene Stellung durch entsprechende Kleidung und Hilfsmittel zur Schau zu stellen. Dafür werden submissive Partner gerne an Leinen geführt, mit Masken, Maulkörben, Ketten, Handschellen oder sonstigen Utensilien geschmückt. Somit ist ihre Position auch für Jedermann unmittelbar erkennbar und das Machtgefälle kann entsprechend demonstriert werden.

Geeignete Kleidung für einen Degrader können kinky Outfits mit Leder, Netz, Latex oder sonstigen erotischen Details sein.

Wie viel Degrader steckt in dir?

Findest du dich in der dominanten Art des Degraders wieder? Erregt es dich, dein Gegenüber psychisch und physisch zu dominieren? Dann bist du mit ziemlicher Sicherheit mindestens teilweise ein Degrader und kannst dich in vielen Rollenspielen ausprobieren. JOYclub hilft dir Gleichgesinnte und Spielpartner:innen zu finden. Tausche dich in der Community aus, um zu erfahren, welche Rolle am besten zu deinem Kink passt.

 

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Aus der JOYclub-Mediathek: "An Appointment With My Master"

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Degrader im BDSM

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