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Safeword im BDSM

Der Unterschied zwischen "Einhorn" und "Stopp"

Auch wenn du (noch) nicht in der BDSM-Szene aktiv bist: Den Begriff Safeword hast du sicher schon einmal gehört. Auch Codewort genannt, nimmt es einen essentiellen Platz in der Beziehung zwischen Top und Bottom ein. Wie ein Wort für Einvernehmlichkeit während des BDSM-Spiels sorgen kann, liest du hier.

Was ist ein Safeword?

Ein Safeword ist ein besonderes Codewort oder nonverbales Signal, das sexuelle Handlungen sofort unterbricht. Ursprünglich stammt es aus dem BDSM-Bereich, wo es Teil der SSC-Vereinbarung (safe, sane, consensual) ist. Es dient dazu, alle Beteiligten vor dem Überschreiten von emotionalen, physischen und moralischen Grenzen zu bewahren.

Das Safeword wird festgelegt, bevor eine BDSM-Session beginnt. Es wird klar kommuniziert und ist in jedem Fall verbindlich. Allein das Festlegen gibt dir und deinem Partner oder deiner Partnerin eine grundlegende Sicherheit. So wissen alle Beteilligten: Das Spiel kann intensiv werden und weit gehen, aber niemals zu weit. Damit in der Hitze des Gefechts keine Missverständnisse passieren, ist das beste Codewort immer eindeutig abgegrenzt von Lustäußerungen oder anderen sexuellen Begriffen.

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Safeword im BDSM

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Warum jedes Paar ein Codewort gebrauchen kann

Nicht nur bei harten Sex oder gewünschten Grenzerfahrungen ist ein Safeword sinnvoll. Lust ist eine intensive Empfindung. Beim Sex kann es passieren, dass ein "Autsch" oder "Stopp" zu spät wahrgenommen wird. Schreit aber ein Partner "Einhorn!", sorgt das für sofortige Irritation und die Handlung wird automatisch unterbrochen.

Nein heißt Nein! Aber es heißt auch ...
So fantastisch wie die Sache mit dem Einhorn klingen mag: Einvernehmlichkeit darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden! Ein Nein oder ein Safeword kann bedeuten, dass bereits eine Grenzüberschreitung stattgefunden hat. Ziel ist also niemals die Einhornsuche, sondern der aufmerksame und einvernehmliche Umgang miteinander. Play on!

Wenn du zum ersten Mal neue Sex-Praktiken wie Analsex, Fesselspiele oder Fisting ausprobierst, ist ein vernünftiges Safeword eine sinnvolle Absicherung. Genauso kann ein Safeword dem Gegenüber eindeutig klarmachen, dass du mit jeglichen sexuellen Handlungen sofort aufhören willst oder eine Pause brauchst.

 
Nur konsensuelles BDSM ist richtiges BDSM!
 

Bei jeglichen BDSM-Spielarten ist die Absicherung der Einvernehmlichkeit und anschließende Aftercare das A und O. Sollte es ein Sub oder ein Dom damit nicht so genau nehmen, lasse dich bitte nicht auf die Session ein. Er oder sie handelt hochgradig egoistisch und fahrlässig und hat den Spirit dieser Sexualpraktik nicht verstanden. Nur konsensuelles BDSM ist richtiges BDSM! Das Safeword dient der Sicherheit aller Beteiligten – sowohl dem Sub wie dem Dom – und garantiert dir unbeschwerten Genuss und erotische Erfüllung.

Nach der Session ist vor der Session

In fünf Schritten zum idealen Safeword!

Du hast noch kein passendes Codewort gefunden? Darüber solltest du dir in jedem Fall vor der Session oder dem Sex Gedanken machen. Beachte die folgenden fünf Kriterien und dein perfektes Safeword ist schnell gefunden:

1. Ein einzelnes Wort:

Wie der Name schon sagt, besteht ein Safeword nicht aus einem Satz oder einer Phrase. Es sollte maximal drei Silben beinhalten und dir leicht über die Lippen gehen – ohne langes Nachdenken.

2. Dirty Talk ist tabu:

Zumindest, wenn es um Safewords geht. Keine Körperteile, keine sexuellen Begriffe, keine Lustlaute. Entscheide dich für etwas, das im Bett normalerweise nichts zu suchen hat und eindeutig einen Abbruch signalisiert.

3. Einfach auszusprechen:

Mache die Sache nicht unnötig kompliziert, indem du dich für ein monströses Wort wie "Donaudampfschifffahrtsgesellschaft" entscheidest. Je einfacher, desto wirkungsvoller.

4. Kommuniziere dein Safeword:

Das Codewort ist kein sexy Geheimnis – im Gegenteil: Dein Gegenüber muss schon davon erfahren, um darauf reagieren zu können.

5. Typische Codewörter:

Du bist dir nicht sicher oder fühlst dich unkreativ? Dann wähle einfach aus unserer Safeword-Liste eines aus!

Ungeeignete Safewords

Bevor wir zu den Safewords kommen, noch ein kurzer Hinweis: "Nein", "Stopp" oder "Hör auf" mögen zwar naheliegende Vorschläge sein, sind aber als Safeword ungeeignet. Gerade im BDSM sind diese Aussagen oft Teil eines einvernehmlichen Spiels und kein Grund zum Abbruch einer Session. Im Edge Play oder Fear Play werden beispielsweise bewusst Grenzen ausgelotet. Dass der oder die Sub sich spielerisch zu widersetzt, gehört oft zum Setting dazu.

Der dominante Part (Top oder Dom) muss den Unterschied zwischen erregtem Widerstand und echtem Safeword erkennen. Nur dann ist er oder sie in der Lage, die Handlung sofort abzubrechen und den unterwürfigen Part (Sub oder Bottom) dementsprechend aufzufangen.

Codewort-Ideen: Das sind die beliebtesten Varianten!

  • Tiere: Einhorn, Frosch, Kakerlake, ...
  • Obst: Banane, Apfel, Ananas, Pfirsich (nur sinnvoll, wenn du keine Körperteile damit meinst), ...
  • "Notrufe": SOS, Mayday oder Auszeit
  • Abstrakte Wörter: Pikachu, Ukulele, Abrakadabra oder schlicht Safeword

Die BDSM-Ampel
Eine beliebte Variante des Safewords im BDSM ist das sogenannte Ampelsystem. Grün bedeutet: Weiter so! Orange heißt: Mach langsam! Und Rot fungiert als Safeword und ist gleichbedeutend mit: Stopp!

Als Safeword kann auch eine nonverbale, aber eindeutige Geste dienen.
Als Safeword kann auch eine nonverbale, aber eindeutige Geste dienen.
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Nonverbale Signale als Alternative zum Codewort

Was tun, wenn du in der Session nicht kommunizieren kannst? Weil du zum Beispiel einen Knebel im Mund hast? Oder du auf Würgespiele stehst? Dann sind nonverbale Signale die einzige Alternative. Schlage mit der offenen Hand dreimal auf eine Oberfläche. Oder halte die geschlossene Faust in die Luft. Ganz egal worauf du dich mit deinem:r Partner:in einigst: Analog zum Safeword muss auch die Geste eindeutig sein.

Im besten Fall achtet ihr während eurer gemeinsamen Zeit permanent auf die Körpersprache des oder der anderen. Umso besser du und dein:e Spielpartner:in euch kennt, umso besser könnt ihr euch gegenseitig lesen und/oder eindeutig kommunizieren.

Das Safeword ist gefallen – und jetzt?

Egal, wie gut es sich für dich gerade anfühlt: Dein Gegenüber empfindet offensichtlich etwas völlig anderes. Das Safeword ist gefallen und du unterbrichst deine Handlungen sofort. Umgekehrt gilt das genauso: Sobald du das Safeword aussprichst, hält der oder die andere inne. Safewords zu ignorieren, wäre ein absolutes No-Go! Ein solches Verhalten schädigt das Vertrauen zwischen euch nachhaltig, wenn nicht sogar permanent. Außerdem können ungewollte psychische und physische Schäden die Folge sein.

Das Safeword ist gefallen. Atmet beide erst einmal tief durch. Die Person, die auf das Safeword zu reagieren hat, schlüpft in eine fürsorgliche Rolle. Was genau du und dein:e Partner:in jetzt voneinander braucht, kann unterschiedlich sein. Viele Menschen sind zu aufgewühlt, um die eigenen Empfindungen in dieser Situation verbal zu kommunizieren. Dann kann zärtlicher Körperkontakt das Richtige sein.

Gewollte physische Folgen

Frage nach: "Ich würde dich gerne umarmen, ist das in Ordnung?". Anderen kann es helfen das Spielsetting zu verlassen. Wieder anderen hilft es, direkt darüber zu sprechen und das Erlebte gemeinsam aufzuarbeiten. Tauscht euch darüber aus, was zu der Situation geführt hat und ob Warnsignale übersehen wurden.

Manchmal zeigt das Safeword auch nur an, dass das Fortführen einer bestimmten Handlung nicht gewünscht ist. Deine Partner:in liebt es normalerweise oral befriedigt zu werden, nur gerade nicht? Dann kann das Safeword zur Unterbrechung dienen. Wenn klar ist, worauf ihr stattdessen Lust habt, kann es gegebenenfalls weitergehen.

Eine sexuelle Begegnung oder Session, die den Gebrauch eines Safewords nötig gemacht hat, kann in dir oder deiner:m Partner:in noch eine Weile nachwirken. Fragt mit etwas zeitlichem Abstand nach, wie es euch mit der Erfahrung geht. Mit der richtigen Aftercare stellt ihr sicher, dass zu jeder Zeit Consent gewahrt bleibt.

Dann steht hemmungsloser – und einvernehmlicher – Erotik nichts mehr im Weg!

Spielpartner:innen gesucht?

Du willst Menschen finden, die sich genauso für offene Kommunikation begeistern wie du? Oder du hast bereits das perfekte Safeword, aber dir fehlt noch das passende Gegenüber? In unserer Community findest du aufgeschlossene Menschen in deiner Nähe. Egal ob du auf harten Sex oder handfestes BDSM stehst, einen Fetisch hast oder dich einfach nur austauschen möchtest!


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Aus der JOYclub-Mediathek: "Safe Word"

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Safeword im BDSM

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Du willst dich über Einvernehmlichkeit austauschen? Oder sehnst dich nach lustvollen Grenzerfahrungen, dir fehlt aber noch der:die passende Spielgefährt:in? Wir haben ein paar Gruppenempfehlung parat – für einen regen Austausch und vielleicht für mehr.

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