Ist BDSM wirklich wie bei "Shades of Grey"? Und wie verhält sich eigentlich die perfekte Sklavin? Domina und Erotik-Bloggerin Lady Sas gibt ihre Sicht der Dinge und erklärt, wie sich eine BDSM-Sklavin ihrer Meinung nach zu verhalten hat.
Wie viel hat BDSM mit "Shades of Grey" zu tun?
"Mein Geschmack ist sehr speziell, das würdest du nicht verstehen", sagt Christian Grey geheimnisvoll im Kinotrailer zu "Fifty Shades of Grey". "Dann kläre mich auf", haucht Studentin Anastasia Steele. Wie wunderbar! Müssen neugierige Frauen einfach nur noch den Film sehen, um endlich Bescheid zu wissen über Lustschmerz, verbotene Fesselspiele, harte Liebe und Hiebe?
Leider nein, denn mit BDSM hat die Story wenig zu tun. Das ist kein Vorwurf. "Fifty Shades of Grey" erzählt eine Liebesgeschichte, die mit SM-Elementen spielt. Wunderbar, das ist gute Unterhaltung – aber keine Lehrveranstaltung. Man darf also nicht erwarten, dass man durch die Geschichte realistisch über BDSM "aufgeklärt" wird, wie es sich Anastasia wünscht.
Das ist schade, denn das Buch wäre wohl kaum so ein Megaerfolg geworden, wenn es nicht sehr viele Frauen ansprechen würde. Der Wunsch nach einem starken, dominanten Mann, der weiß, was er will, und Frau zeigt, wo es lang geht, ist in vielen Frauenherzen deutlich ausgeprägt. Glück für mich, dass eine starke Herrin hier und da ebenfalls gefragt ist.
Der Ratgeber "So wirst Du eine gute Sklavin" von Lady Sas enthält weitere hilfreiche Tipps für devote und experimentierfreudige Frauen.
Auf ihrem BDSM-Blog schreibt die private Herrin, die in Frankfurt am Main wohnt, über das Leben, die Liebe – und natürlich SM.
Wie findest du in deine Rolle als Sklavin?
Ich habe Frauen kennengelernt, die im Beruf eher dominant sind bzw. sein müssen, sich aber im Bett gerne devot verhalten. Gerade solchen Frauen fällt es oft schwer, sich zu unterwerfen und fallen zu lassen.
Mein Tipp: Wenn du dich als Sklavin unterwirfst, solltest du dir klar machen, dass es nur eine Rolle ist, in die du für eine bestimmte Zeit schlüpfst. Das wird dir helfen, dich hinzugeben. Besprich im Vorfeld mit deinem Herrn, dass du nach dem Spiel wieder auf Augenhöhe mit ihm sein willst.
Was der Zeitraum eures Spiels ist, liegt bei euch: Dauert der Machtwechsel nur einen Abend, spricht man von einer Play-Session. Wenn ihr das Machtverhältnis in euren Alltag einbaut, ist das eine 24/7-Beziehung oder ein BDSM-Lifestyle. Es ist wichtig, immer wieder aus dem abgesprochenen Power Exchange auftauchen zu können: Sowohl beim Sex als auch bei der Erfüllung der Sklavinnen-Aufgaben kann das durch ein Safewort oder -zeichen geschehen.
Erschaffe eine Kunstfigur, ein zweites Ich. Gib dir einen Namen für deine Rolle als Sklavin, zum Beispiel "Sklavin J." oder "Sklavin 23". Überlege dir, welche Eigenschaften diese Kunstfigur haben soll. Wie verhält sie sich? Für was steht sie? Hat sie bestimmte Fantasien und Vorlieben? Wie spricht sie? Hat sie ein Vorbild? Das Arbeiten mit dieser Rolle hilft dir dabei, die SM-Welt von der "richtigen" Welt zu trennen.
Ein Beispiel: Claudia würde sich niemals vor ihren Mann hinknien und ihn anbetteln, seinen Schwanz lutschen zu dürfen, dazu ist sie einfach zu stolz. Aber für Sklavin C., das versaute, kleine Luder, ist genau das ein echter Kick. Verstehst du den Unterschied?
Was zieht eine Sklavin an?
Frauen, die gerne mal vor ihrem vollen Kleiderschrank stehen und rufen "Oh weh! Ich hab' ja gar nichts anzuziehen!" können aufatmen. Als Sklavin bist du nämlich nackt. Abgesehen von Hand- und Fußmanschetten, an denen du fixiert werden kannst. Sehr reizvoll wirken halterlose Strümpfe und High Heels. Bei den Schuhen werden unglaubliche Fehler gemacht. Nein, liebe Damen, High Heels sind keine Schuhe mit Miniabsätzchen, sondern Schuhe mit zehn Zentimeter Stilettos. Mindestens. Block-Absätze sind bequem, aber nicht sexy. Ja, die Wahrheit tut manchmal mehr weh als jeder Gertenhieb. Also: Wenn du deinem Herrn gefallen willst, dann besorgst du dir High Heels und lernst, darin zu laufen.
Welche Grundhaltung nimmt eine Sklavin ein?
Angst entsteht aus Unwissen. Zum Beispiel dem Unwissen, was man denn nun tun soll, wenn der Herr zur Türe hereinkommt. Wohin mit den Händen? Soll man den Herrn ansehen oder soll man züchtig zu Boden blicken? Fragen über Fragen.
Die Sklavinnen-Grundhaltung: Du kniest auf dem Boden. Dein Gesicht ist der Tür zugewandt, durch die dein Herr oder deine Herrin eintreten wird. Deine Beine sind leicht gespreizt, so dass deine Pussy dem Blick preisgegeben ist.
Schamgefühl? Ist hier völlig fehl am Platz. Dein Oberkörper ist aufrecht und gerade. Deine Hände ruhen auf deinen Oberschenkeln. Und zwar mit den Handinnenflächen nach oben. Dein Kopf ist gerade, aber dein Blick devot gesenkt. Du darfst deinen Herrn oder deine Herrin nur in die Augen sehen, wenn er oder sie es erlaubt bzw. dir den Befehl dazu gibt.
Über die Session: Keine in Stein gemeißelten Regeln
Von Dom zu Dom gibt es natürlich Unterschiede. Zum Beispiel gibt es auch die Variante für Sklavinnen, bei der du die Hände hinter dem Rücken zu halten hast. Oder die Variante, bei der du die Herrschaft ansehen darfst.
Ich empfehle, diese Fragen vor einer Session zu klären. Im Übrigen gibt es beim BDSM keine Regeln, die irgendwo in Stein gemeißelt sind und universelle Gültigkeit haben. Jeder kann sich seine eigenen Regeln machen. Aber: Es gibt Normen, die sich in der Praxis durchgesetzt haben. Am Anfang ist es sinnvoll, diese Normen kennenzulernen, um eine Vorstellung von BDSM-Spielen zu bekommen.
Ebenfalls ratsam ist es, sich in aller Ruhe und Vorsicht einen erfahrenen Dom zu suchen, dem man sich anvertrauen will. Du musst nicht wissen, wie man eine Sklavin fesselt oder wie man eine Gerte führt. Das muss dein Dom wissen. Umso wichtiger ist es, einen erfahrenen Herrn zu finden, der Wert auf Sicherheit beim Spielen legt. Wer weiß, vielleicht findest du ihn ja hier im JOYclub. Ich wünsche dir viel Spaß beim Suchen, Versuchen und Verführen.
Du magst diesen Beitrag? Dann schenk ihm ein "Gefällt mir".
Passende JOYclub-Gruppen
Du willst folgen dürfen? Entdecke die Welt der vollkommenen Unterwerfung. Wir haben ein paar Gruppenempfehlung parat – für einen regen Austausch und vielleicht für mehr.
BDSM für Anfänger | Aufgaben & Strafen | Dominanz und Unterwerfung | Sklavinnen- und Sklaventausch | Devot sucht Dominant | Markt für Sklavinnen
JOYclub: Was ist das?
- JOYclub ist mit über 6 Mio. Mitgliedern eine lebendige, sexpositive Community, die dein Liebesleben komplett auf den Kopf stellen wird.
- Egal ob Mann, Frau, Trans, Single oder Paar: Im JOYclub kannst du (gern mit deiner Partnerin/deinem Partner) deine erotischen Fantasien mit anderen Mitgliedern entdecken und ausleben.
- Neugierig? Dann melde dich kostenlos und unverbindlich an und entdecke die faszinierende JOYclub-Welt. Wir freuen uns auf dich!