Ein Sprichwort sagt: "Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot." Eine sehr vieldeutige Aussage, die auch gut das Gefühl beschreibt, das einen bei Liebeskummer befällt. Etwa bei folgender Situation: Man begegnet einem besonderen Menschen, führt intensive Gespräche, unternimmt schöne Dinge, hat tollen Sex miteinander – und verliebt sich.
Doch die Gefühle werden nicht mit gleicher Intensität erwidert und der Wunsch nach "mehr" bleibt unerfüllt. Liebesgeständnisse und Bemühungen bringen nur den Effekt, dass sich der geliebte Mensch zusehends entfernt und irgendwann vielleicht sogar Funkstille herrscht.
Wenn eine Liebe nicht gleichermaßen erwidert wird, beginnt ein großer Leidensdruck. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man sagt: Ich muss mich von der geliebten Person irgendwie lossagen, mich von ihr zu entlieben. Doch gibt es ein Rezept gegen die Schmerzen und das Grübeln? Folgende fünf Ratschläge können beim Entlieben helfen.
Tipp 1: Nicht müssen, sondern dürfen
In der ersten Phase des Liebeskummers versucht man noch das Unmögliche: Man will sich dazu zwingen, alles sofort zu vergessen. In Sätzen wie "Ich muss denjenigen vergessen, es gibt etwas Besseres" oder "Ich muss mich zusammenreißen" fordert man Dinge von sich selbst, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisierbar sind. Auch Freunde neigen oftmals zu solchen Aussagen.
Man muss erstmals gar nichts. Aber in jedem Fall: Man darf. Man darf traurig sein. Man darf wütend sein. Man darf gekränkt sein. Man darf sich zuhause einigeln und die Welt satt haben. Gefühle zu verstecken, führt schlimmstenfalls dazu, dass sie irgendwann in verstärkter Form in Erscheinung treten. Die Trauer zu durchleben, ist wichtig, um sie verarbeiten zu können.
Tipp 2: Verstehen können
Neben dem "Warum?" schwirrt in der Anfangsphase des Kummers häufig auch eine andere Frage im Kopf herum: Wie bekomme ich die geliebte Person zurück? Gibt man diese Frage in Suchmaschinen ein, ist es sehr erstaunlich, wie viele Seiten von Beraterteams und Beziehungscoaches plötzlich auftauchen. Fragwürdige (Rück-)Eroberungstricks inklusive.
Viele dieser Plattformen suggerieren einem leider oftmals, an irgendeiner Stelle etwas falsch gemacht zu haben: Zu fest geklammert, zu oft gemeldet, zu wenig Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit demonstriert. Aber ganz ehrlich: Wenn man sich bei Liebesangelegenheiten nicht fallen lassen und authentisch sein darf, da man ständig darauf achten muss, für den anderen ja der perfekte Partner zu sein – dann ist es wohl einfach nicht das Richtige. Das zu verstehen, tut weh, ist aber der erste Schritt zur Selbstheilung.
Eine Weisheit von Konfuzius besagt: "Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer." Vielleicht sollte man sich diese ab und an vor Augen halten.
Tipp 3: Erinnerungen verbannen
Wie soll man die Chance erhalten, über etwas hinwegzukommen, an das man täglich erinnert wird? Fotos, Geschenke, Eintrittskarten, das Buch, das man sich auf Empfehlung hin kaufte – das alles sollte zunächst einmal aus dem Sichtfeld verschwinden. Die Erinnerungsstücke müssen nicht gleich weggeworfen oder gelöscht werden, sollten aber gut verstaut in einer Kiste für sehr lange Zeit in der Versenkung verschwinden.
Nicht vergessen: Auch die "digitale Verbannung" ist wichtig – in heutiger Zeit vielleicht sogar am elementarsten. Man möchte den geliebten Menschen ja insgeheim gern wiedersehen und irgendwie mit ihm in Verbindung bleiben. Man möchte wissen, wie es ihm geht, was er macht und vor allem: Mit wem vielleicht…? Und so geschieht es schnell, dass sich ein flüchtiges Nachschauen nach dem Online-Status etwa bei WhatsApp oder im JOYclub zur neurotisch angehauchten, minütigen Angelegenheit häuft.
Auf das Gefühl kurzzeitiger Erleichterung, vom Verlorenen einen Neuigkeitsfetzen erhascht zu haben, folgt in der Regel jedoch auch wieder der Fall in die Traurigkeit zurück, da eines feststeht: Online und erreichbar sind wir beide, aber nicht mehr füreinander. Haben wir uns früher zahlreiche, liebe Nachrichten geschrieben, schweigen wir nun einander an. Das permanente Nachsehen bei WhatsApp und Co. gerät schlimmstenfalls fast schon zu einer Art "digitalem Stalking-Wahn", der nicht nur kostbare Energie raubt, sondern damit auch die Chance, loszulassen und Frieden finden zu können. Daher: Löschen, was das Zeug hält. Fällt das zu schwer: Die Kontaktdaten notieren und zu dem anderen Krempel in die Kiste des Vergessens werfen!
Tipp 4: Ablenkung suchen
Ablenkung hilft ungemein. Den Gedanken eine andere Richtung geben, sich auf bestimmte Dinge konzentrieren – all das führt nach einiger Zeit dazu, dass sich das Kopfkarussell nicht mehr ständig nur um die eine Person dreht. Sport kann wunderbar dabei helfen, das angeschlagene Selbstwertgefühl wieder ordentlich zu pushen. Joggen, Radfahren, Yoga, Eislaufen – raus in die Welt, raus unter andere Menschen!
Mit Freunden treffen, lang vernachlässigten Hobbys nachgehen oder komplett neue Dinge ausprobieren, den Chef mit Arbeitswut beglücken – wer ständig in Aktion bleibt, hat keine Zeit zum Grübeln. Irgendwann wird man sich dann auch dabei ertappen, dass die geliebte Person nicht mehr der Mittelpunkt alles Denkens ist. An diesem Punkt wird auch der Schmerz allmählich nachlassen. Schleicht er sich in unerwarteter Heftigkeit aber doch einmal wieder ein, hilft vielleicht folgender Tipp: Die Gefühle und Gedanken aufschreiben, in die Schublade legen und das Ganze am nächsten Tag noch einmal mit etwas mehr Abstand betrachten.
Tipp 5: Vergeben lernen
Schmerz, Trauer, Wut, Kränkung, Rachegelüste, Enttäuschung – wenn das lange Tal der Gefühle durchlebt wurde, wird es eine heilsame Wirkung haben, dafür bereit zu sein, verzeihen zu können und mit einem Lächeln dankbar an die schönen Momente zu denken. Es hilft, sich eine Art Mantra zurechtzulegen, das man sich immer wieder vorsagen kann. Es könnte zum Beispiel so oder so ähnlich lauten: "Danke für alles, was ich mit dir erleben durfte. Du hast dein Schicksal, und ich habe meines. Unsere Wege gehören nicht zusammen. Ich vergebe dir."
Aber Achtung: Gemeint ist die Art Vergebung, die erst daraus entstehen kann, wenn Selbstwert, Würde und Stolz wieder auf einem gesunden Level sind. Schwirrt noch immer die Hoffnung auf ein glückliches Zusammensein im Dachgebälk umher, kann aus voreiliger Vergebung schnell ein Teufelskreis aus Liebeskummer werden – nämlich dann, wenn sich das ehemals so begehrte Objekt zufällig wieder ins Leben einschleichen sollte, aber nach wie vor feststeht, dass daraus keine glückliche Zukunft erwachsen kann.
Die Zeit heilt Wunden…
Ein Patentrezept zum Entlieben? Das gibt es wohl leider nicht. Trauer und Schmerz sind Teile des Lebens, und ein bewusstes Durchlaufen der Trauerphasen hilft dabei, an uns selbst und den Herausforderungen der Wirklichkeit zu wachsen und zu lernen. Das Heilen emotionaler Wunden braucht allerdings Zeit.
Jeder Mensch muss dabei die Phasen der Trauerarbeit in seinem ganz eigenen Tempo durchlaufen. Negative Gefühle rauben zudem Kraft. Sich selbst wiederzufinden und nach einiger Zeit die Erinnerung an die Person liebevoll und dankend im Herzen aufzubewahren, ohne dass sie uns noch schmerzt – das könnte ein Ziel sein, für das es sich lohnt, Kraft und Energie zu investieren.
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