Im diesem Teil unseres Bondage-für-Anfänger-Workshops geben wir euch Tipps für die Wahl des passenden Bondage-Seils.
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Video: Bondage-Tutorial 03 – Seilkunde
Länge: Wie lang sollte mein Bondage-Seil sein?
Ein Standard-Bondage-Seil ist für gewöhnlich acht Meter lang. Auf diesem Maß basieren auch viele Anleitungen und ihr könnt damit viele Standard-Fesselungen, speziell im japanischen Shibari, zaubern.
Reicht ein Acht-Meter-Seil mal nicht, knüpft ihr einfach das nächste dran (in einem späteren Video zeigen wir euch, wie das funktioniert).
Je nachdem, welche Fesselungen ihr vorhabt, könnt ihr euch das Acht-Meter-Seil auch einfach so zurechtschneiden, dass es euren Zwecken dient.
Folgende Anhaltspunkte können euch helfen:
- drei Meter: zur Fesselung von Händen oder Füßen
- sechs Meter: zur Fesselung einer Hand oder eines Beins z.B. an das Bett oder einen Stuhl
- acht Meter: ist die klassische Länge für alle Fortgeschrittenen. Reicht das Seil nicht aus, wird einfach ein weiteres angeknotet.
- zehn Meter: eignet sich z.B. gut für Schmuckfesselungen oder für aufwendigere Seil-Outfits
Tipp: Wenn ihr euren Partner nicht nur irgendwo fixieren wollt, dann gilt: Je länger das Seil, desto mehr könnt ihr es genießen, dieses in verschiedene Richtungen und auf verschiedene Art und Weise um euren Partner zu winden.
Durchmesser: Wie viele Millimeter sollte mein Bondage-Seil haben?
Die am häufigsten verwendeten Bondage-Seile sind 5 bis 10 mm dick. Auch 12 mm sind, je nach Zweck, noch okay, aber danach wird das Seil störrisch und lässt sich schwer handhaben.
Einige Bondage-Liebhaber greifen auch gern auf weniger als 5 mm zurück; sie wissen dann aber, was es hierbei zu beachten gibt. Viele Seile gibt es auch in 0,5er Schritten, sprich 5,5, 6,5 etc.
Beim Seildurchmesser gilt: Je dicker das Seil, umso weniger ziehen sich Knoten zusammen, aber desto weniger anschmiegsam ist es auch. Je dünner wiederum ein Seil ist, desto leichter lässt es sich knüpfen, gleichzeitig erhöht sich aber auch die Gefahr von Verletzungen durch Einschnürungen.
Anfänger sollten Seile zwischen 6 und 8 mm wählen. Damit macht ihr nichts falsch. Denn auch ein Sechs-Millimeter-Seil bildet später durch mehrfache Wicklung am Körper genügend Auflagefläche, um nicht einzuschneiden. Seile mit diesem Durchmesser sind zumeist sehr flexibel und dankbar im Umgang.
Material: Woraus sollte mein Bondage-Seil bestehen?
Welches Material ihr verwendet, hängt davon ab, was ihr einerseits mit der Bondage beabsichtigt, und andererseits, was euer ganz persönlicher Geschmack ist. Für einfache Fesselungen zum Würzen eures Sexlebens eignet sich im Grunde jedes Seil, das ihr zu Hause habt. Wir stellen euch die vier gängigsten Seil-Materialien vor:
1. Bondage-Seile aus Baumwolle
Der Klassiker unter den Seilen ist sehr anschmiegsam und hat eine ordentliche Zugfestigkeit. Das Bondage-Baumwollseil muss nicht nachbehandelt werden und kann durch verknoten an den Enden vor dem Aufdröseln geschützt werden. Allerdings nimmt es leicht Schmutz auf. Nach der Benutzung auf einer Party sollte das Baumwollseil also unbedingt gewaschen werden.
Nice to know: Ein Baumwollseil kann man als einziges relativ unkompliziert und gefahrlos waschen, ohne dass es sich in seinen Eigenschaften verändert.
Baumwollseile sind generell anschmiegsamer als Kunstfaserseile.
2. Bondage-Seile aus Kunstfaser
Dieses Seil ist für die absoluten Einsteiger und "Wir möchten einfach mal probieren"-Kandidaten gut geeignet. Es bedarf keinerlei weiterer Nachbehandlungen und kann sofort eingesetzt werden. Die Enden sind meist bei Lieferung bereits abgeflämmt und halten somit gut zusammen.
Kunstfaserseile verhalten sich am Körper etwas rutschig und Knoten lassen sich teils schwierig lösen, da sie sehr glatt sind. Zudem entwickeln Kunstfaserseile die meiste Hitze. Dies passiert gar nicht nur beim Ziehen über den Körper, sondern auch, wenn ich das Seil zwischen Haut und einem bereits angelegten Seil hindurchziehe.
Dort kann es zu Seilbrand kommen, also kleineren oberflächlichen Verbrennungen der Haut. Daher Kunstfaserseile bitte nur mit bedacht benutzen. Deko-Fesselungen ohne viel Action oder die schnelle Fixierung eines Körperteils an einen Gegenstand – dazu ist es perfekt geeignet.
3. Bondage-Seile aus Hanf
Das Hanfseil könnt ihr unbehandelt oder gleich fesselfertig kaufen. Bei der ersten Variante benötigt ihr allerdings etwas Zeit und Muße für die Nachbehandlung: Damit das Seil nicht so störrisch und kratzig ist, muss es ausgekocht, gespannt, abgeflämmt und anschließend geölt werden. Alles in allem ein recht zeitaufwendiger und arbeitsintensiver Vorgang.
Das Hanfseil ist anfangs nicht ganz so angenehm auf der Haut wie das Baumwollseil. Meist ist es noch etwas kratzig, was aber mit zunehmender Verwendung nachlässt. Dieser Seiltyp ist für Hängebondage besonders empfehlenswert.
Viele mögen bei Hanfseilen den Geruch dieser Naturfaser nicht. Er verfliegt aber mit der Zeit. Dennoch: Wer eine sehr empfindliche Nase hat, wird den verbleibenden Geruch wohl nie mögen.
4. Bondage-Seile aus Jute
Juteseile sind oft noch lockerer gedreht als Hanfseile, was sie leichter und flexibler macht. Allerdings neigen Juteseile dazu, aufzudröseln, eben weil sie lockerer gedreht sind. Anfangs sind sie zudem deutlich kratziger als Hanfseile. Daher wird hier die gleiche Prozedur angewendet wie beim den Hanfseilen (waschen, etc.). Danach benötigen die Seile noch immer ein Weilchen, um schön glatt und seidig zu werden.
- Hanf oder Jute: Fesseln kannst du mit beiden Seilen vorzüglich. Feine Nuancen oder gar deutliche Unterschiede erkennst du im Laufe der Zeit von ganz allein. Nur Geduld!
- Steif oder schlaff: Ein wenig ist es mit den Seilen wie mit einer Erektion. Am Anfang noch schön steif und erst nach dem ausgiebigen Akt weich und flexibel. Verwöhne dein neues Seil ausgiebig, lang und oft, dann wird es ganz natürlich weich, soft und anschmiegsam.
- Kratzig: Durch Schweiß, Hautfett und Reibung wird schlussendlich jedes Seil stetig etwas mehr seidig und glatt.
- Fusseln: Jute-Seile fusseln oft sehr, gerade am Anfang. Hanf-Seile viel weniger. Baumwolle kaum und Kunststoff gar nicht. Fusseln gehören irgendwie zum Bondage mit Hanf oder Jute dazu. Du gewöhnst dich daran, versprochen.
Weitere Bondage-Seile und Materialien
Für alle, die das Besondere lieben, gibt es weitere, nicht so gängige Materialien wie z.B. Sisal-, Seide- und Leder-Bondage-Seile. Diese erzeugen zum Teil bemerkenswerte Ropemarks – damit werden die Abdrücke des Seils auf der Haut bezeichnet –, riechen außergewöhnlich und fühlen sich zusätzlich sehr edel an. Allerdings sind einige dieser Seilarten nur sehr schwer zu bekommen und deswegen auch entsprechend teuer.
Ausblick: Wir zeigen euch den ersten Knoten!
Im nächsten Video-Tutorial zeigen wir euch Schritt für Schritt eine Variante des einfachen Bondage-Standardknotens. Eins sei schon verraten: Mit diesem einem Knoten werdet ihr schon richtig geile Sachen bondagen können ...
So funktioniert der Standardknoten
Wertvolle Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene findet ihr unter anderen in der Bondage-Gruppe. Geübte Bondager tauschen dort ihre Erfahrungen aus und Neulinge bekommen einen guten Überblick in diese besondere Spielart.
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