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Aphrodisiaka & ich

Wie scharf machen Produkte mit aphrodisierender Wirkung?

Aphrodisiaka, um die eigene sexuelle Attraktivität zu steigern – wer braucht denn sowas? Ich offenbar, denn ich will meinem Gegenüber Lust auf mehr machen. Und ausprobieren, ob stimulierende Sprays, Gels und andere Gimmicks meinen Sex tatsächlich verbessern können.

 

Von kinkyminky

Was sind Aphrodisiaka?

Natürliche Aphrodisiaka begleiten die Menschheit schon lange. Weil auch vielen Lebensmitteln eine aphrodisierende, also luststeigernde Wirkung nachgesagt wird, sind sie für die meisten Menschen verfügbar. Wissenschaftlich belegt sind die Effekte für die über 500 derzeit als aphrodisierend bekannten Stoffe kaum.

Dennoch haben gerade viele Gewürze und andere Lebensmittel einen guten Ruf in Sachen Luststeigerung, allen voran die sehr eiweiß- und zinkhaltige Auster und die Chili, deren Inhaltsstoff Capsaicin nicht nur die Durchblutung der Sexualorgane fördern soll, sondern gleichzeitig Endorphine und Dopamin freisetzt.

Doch was tun, wenn derlei Erotic Food nicht auf dem eigenen Speiseplan steht oder es über einen längeren Zeitraum eingenommen werden soll?

Alternativen zu natürlichen Aphrodisiaka

Für den schnellen Kick gibt es verschiedene Produkte, die nicht vom Feld kommen oder tierischen Ursprungs sind, sondern im Labor entstehen. Glaube ich den Informationen einiger Hersteller, sollen auch die synthetischen Aphrodisiaka verführerisch wirken. Die Bandbreite reicht vom Pheromon-Parfüm über stimulierende Gels und Sprays bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln.

Wie gut rieche ich mit einem Pheromon-Parfüm?

Ich mache den Selbstversuch und teste zum Einstieg einen Duft, der mit Pheromonen betören soll. Pech für die Parfümindustrie, dass ich gewöhnlichen Düften nichts abgewinnen kann und mich von Maiglöckchen bis Moschus fernhalte. Das Parfüm von Taboo überrascht mich jedoch positiv: kaum Blumen, dafür viel "lecker". Der Duft riecht frisch und sinnlich, ohne meine empfindliche Nase zu erschlagen. Ob die enthaltenen Pheromone als Sexuallockstoffe wirklich betörend auf mein Gegenüber wirken?

Ich trage den Duftverführer kurz vor einer Abendveranstaltung auf und bringe meinen Hals hier und da besonders nah an meinen Partner heran. Die Wirkung stellt sich ein, doch wohl nicht anders, als wenn ich es unparfümiert täte: Bei derartigen Annäherungsversuchen reagiert er einfach immer positiv, was nahelegt, dass unsere biochemische Verbindung keinen Pheromon-Push braucht.

 
Zu verlockend – sind Pheromone im Spiel?
Zu verlockend – sind Pheromone im Spiel?
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Auf die anderen Anwesenden zeigt meine Duftoffensive keinen nennenswerten Effekt. Und für mich gibt es keinen Rattenfänger-Moment – schade eigentlich. Vielleicht ist es auch eher so, dass ich mich selbst in einer Wolke von Sexuallockstoffen anziehender finde und mir das den richtigen Vibe für den Abend gibt? Zumindest ist es das einzige Parfüm, das ich gerne auch nach dem Duschen und vor dem Bett aufsprühe.

 
Brauche ich es? Klares Nein. Benutze ich es dennoch hier und da? Yes!

Härtetest für die erotischen Helferlein

Nach dem recht unspektakulären Parfümtest wage ich mich an einen Versuch mit Produkten, die noch direkter wirken sollen. Den Anfang macht ein Elixier von Orgie, das mit einer 10-in-1-Eigenschaft wirbt. Bei Geschirrspültabs ziehen diese Versprechen bei mir noch, für ein aphrodisierendes Pflegeprodukt finde ich es leicht übertrieben. Weder UV-Schutz fürs Haar noch dessen Entwirrung sind Aspekte, die mich im erotischen Kontext interessieren. Das Versprechen, meine Haut weicher und mit einem aphrodisierenden Duft zurückzulassen, schon eher.

Praktisch ist zudem, dass ich die recht flüssige Pflege auf die noch nasse Haut auftragen kann, so dass das enthaltene Arganöl, Panthenol und Kokosöl besser aufgenommen wird. Pheromone sollen auch drin sein.

 
Und es riecht wirklich himmlisch!
 

Keine Chance, dass mich mein Gegenüber damit nicht wahrnimmt. Sollte er unter verstopfter Nase leiden, beweist der Streicheltest: Überall dort, wo ich das Elixier aufgetragen habe, ist meine Haut verführerisch zart.

Einfach wohlfühlen

Irgendwas mit Minze

Vom Badezimmer ist es nur ein kurzer Weg ins Bett, der Mantel aus aphrodisierender Hautpflege ersetzt Dessous. Er ist begeistert und schnell kommen wir an den Punkt, an dem wir sogenannte Orgasm Drops testen. Mit einer Pipette werden einige Tropfen auf die Klitoris gegeben. Im Gegensatz zum Pheromon-Parfüm zeigt sich die Wirkung hier sofort und unmissverständlich: Es wird warm und gleichzeitig kalt.

 
Uhh, das kribbelt!
 

Er nutzt sofort die Gelegenheit und pustet leicht über die befeuchtete Stelle, was den Effekt noch einmal intensiviert. Kein Wunder, denn einer der Bestandteile ist Minzöl*, das auf der Schleimhaut seine volle Wirkung entfaltet. Was folgt, ist eine sanfte Massage, bei der sich die Tropfen in der ganzen Vagina zu verteilen scheinen. Ein ähnlicher Effekt stellt sich beim Lecken ein. Seine Zunge nimmt routiniert jede Windung mit, was zur Folge hat, dass auch das Kribbeln an der Klitoris abnimmt. Macht nix, denn er kümmert sich hingebungsvoll um alles, was gerade noch den Pfefferminz-Boost abbekommen hat.

 
Massage, die Lust auf mehr macht
Massage, die Lust auf mehr macht
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Wie fühlt es sich für ihn an? "Recht ölig, mit einer leichten Minznote. Erinnert mich an Kaugummi, ist aber nicht unangenehm."

Mein Fazit: Die Drops sind nichts für überreizte und sensible Klitorides, aber ein toller Kick für alle Lustperlen im Winterschlaf und Menschen, die auf Überraschungseffekte stehen.


*Wer schon auf andere ätherische Öle mit einer Kontaktallergie reagiert hat, sollte vorab prüfen, ob die Tropfen verträglich sind. Ähnliche Vorsicht ist bei frischen Wunden, etwa Schnittverletzungen durchs Rasieren geboten.


Lustvoll essen

Reine Geschmackssache

Nun ist er das Versuchskaninchen, denn ich ziehe ein letztes aphrodisierendes Produkt aus meiner Laborschublade. Das Time Lag Spray soll die Sensibilität senken, um einer vorzeitigen Ejakulation entgegenzuwirken. Nicht unbedingt unser Bedürfnis, doch wir testen es aus.

Ich gebe eine reichliche Menge des Sprays in meine Hände und beginne langsam mit der Massage. Positiv fällt mir auf, wie gut meine Hände über seinen Intimbereich gleiten und wie lange die Geschmeidigkeit anhält. Liegt es am enthaltenen Panthenol und der Aloe Vera? Bei wasserbasierten Gleitgels stellt sich zumindest vergleichsweise schneller eine unangenehme Klebrigkeit ein. Und: Die desensibilisierende Wirkung hat immerhin keinen nachteiligen Effekt auf seine Erektion, aber er mag's eben auch glitschig.

Genau wie bei Gerüchen bin ich auch beim Geschmack eine Diva. Der von mir bevorzugte Odeur "saubere Haut" steht heute schon mal nicht auf der Karte. Es riecht wie Tigerbalm, obwohl der Penis doch sicher keine Migräne hat. Durch den reichlichen Auftrag des Sprays und die Massage sind wir schon bald von einem kräftigen Duft umgeben, der für mich wie eine sensorische Mauer aus ewigem Eis wirkt.

Normalerweise würden meine Lippen schon längst seinen Schaft umschließen, dank Minz-Overload bedarf die erste Zungenprobe einer kleinen Überwindung. Zurecht, denn meine initiale Reaktion ist "Bäh!". Im Mund wird das Minzöl zu einer Parfümnote, die sich unangenehm breit macht.

 
Ich versuche es noch ein wenig, muss aber einsehen: Dieser Geschmack ist gekommen, um zu bleiben.
 

Erst nach einer geraumen Weile ist der Duftstoff so weit verflogen, dass Oralsex für mich wieder eine Option ist.

 
 
Düfte können anziehen – und abtörnen
Düfte können anziehen – und abtörnen
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Wie fühlt es sich für ihn an? "Ich spüre definitiv einen Effekt: heiß und kalt zugleich und ein leichtes Kribbeln. Ich habe keine Einschränkungen in der Sensibilität und als Massageprodukt finde ich es gut. Ob das Spray tatsächlich die Ejakulation verzögert, kann ich nicht beurteilen."

Mein Fazit: Zur Massage super, für alles Orale ein Abtörner. Das kann aber auch an meiner persönlichen Geschmackspräferenz liegen. Für einen Handjob mit Überraschungseffekt würde ich es jederzeit wieder anwenden, vor dem Blowjob braucht es für mich etwas Zeit, damit sich der Duft abschwächt.

Lust auf Aphrodisiaka?

Und du? Nutzt du auch hier und da kleine Helferlein, die dich (noch) verführerischer wirken lassen oder im Bett neue Akzente setzen? Kennst du Aphrodisiaka oder möchtest sie gerne ausprobieren?


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Aus der Mediathek: "Xocolate"

Die süßeste Versuchung der Welt? Natürlich Schokolade! Berauscht von einer aphrodisierenden Schokosorte geben sich ein Schokolatier und eine Kakaolieferantin in Xocolate endlich ihren leidenschaftlichen Gefühlen füreinander hin.

Regie: Lis Freimer | 2021 | leihen für 2,99 Euro | kaufen für 7,95 Euro


Aphrodisiaka & ich

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