1995 drehte Conny Dachs seinen ersten Film mit dem Titel "Das frivole Gasthaus". 25 Jahre später hat er nicht nur diverse Revolutionen innerhalb der Pornobranche überstanden, er ist auch heute noch einer der begehrtesten und am häufigsten gebuchten Erotik- und Pornofilm-Darsteller in Europa. Der Mann, der u.a. mit Gina Wild, Katja Kassin und Lena Nitro drehte, spricht im Interview über den Wandel der Branche und sein persönliches Erfolgsrezept.
Video: Conny Dachs – 25 Jahre DICK im Geschäft
Interview mit Conny Dachs
JOYclub: Trotz Branchenkrise und Vormarsch der Webcam-Amateure bist du seit 1995 erfolgreich im Porno-Business. Warum halten dir die Fans über all die Jahre die Treue?
Conny Dachs: Da müsst ihr meine Fans fragen. Ich denke, dass hat vor allem mit meiner Spielfreude, Natürlichkeit und Spaß an der ganzen Sache zu tun.
JOYclub: Welche Vorurteile über deinen Job hörst du am häufigsten? Welche davon sind wahr?
Conny Dachs: Die klassischen Vorurteile, die man immer wieder hört: Pornodarsteller/innen sind einfach gestrickt. Pornodarsteller/innen sind auch nichts weiter als Prostituierte. Pornodarsteller/innen kommen aus zerrütteten Verhältnissen. Pornodarsteller/innen können keine "normalen" Beziehungen führen. Natürlich alles Quatsch. Nichts davon, bis auf bedauerliche Einzelfälle, stimmt.
JOYclub: Du hast alle drei Welten erlebt: Die goldenen Zeiten des deutschen Pornos mit aufwendigen Produktionen und einem riesigen VHS/DVD-Vertriebsapparat, die große Krise durch das Internet, ausgelöst durch Plattformen wie Youporn, auf denen Pornos mit einem Klick kostenlos abrufbar waren, bis hin zur Renaissance der Branche durch den Erfolg der sogenannten Amateurpornos. Wie hast du diese verschiedenen Phasen wahrgenommen und wie hat sich der Beruf konkret für dich gewandelt?
Conny Dachs: Früher war nicht alles besser, einiges aber schon! Es hat den Produkten und der Angebotsvielfalt meiner Meinung nach nicht gut getan, dass es plötzlich hieß: "Alles gratis ist geil!" Im Zuge dessen sind die Filmbudgets natürlich in den Keller gerauscht, was keinen Filmschaffenden wirklich freuen kann.
Ich habe vor der Krise, danach und auch heute mit starken Partnern, zum Beispiel Beate Uhse TV gearbeitet, mit denen ich interessante Projekte wie meine Serie "Lust Pur" verwirklichen konnte. Aber ich bedauere natürlich, dass es viele der großen Produktionsfirmen nicht mehr gibt.
JOYclub: Was wünschst du dir aus der 1990er-Szene wieder zurück? Welche Sachen vermisst du gar nicht?
Conny Dachs: Die Häufigkeit der interessanten und lukrativen Drehs wünsche ich mir zurück. Ewig langes warten am Set, ähnlich wie beim "richtigen" Film, vermisse ich hingegen nicht.
JOYclub: Der Begriff "Amateurpornostar" hält sich hartnäckig. Dabei sind Darstellerinnen wie Lucy Cat längst zur eigenen Marke gewachsen, haben teilweise Millionen Follower in den sozialen Netzwerken und finden auch in den Mainstream-Medien statt. Echte Promis halt. Wieviel "Amateur" steckt wirklich noch in der Branche?
Conny Dachs: Mittlerweile tummelt sich so ziemlich alles und jeder auf "Amateurportalen". Der Übergang vom Amateur hin zum Pornostar bzw. Amateurpornostar ist da fließend. Wieviel Amateur also noch tatsächlich in der Branche steckt, ist schwer zu sagen.
JOYclub: Vielen Dank für das Interview, Conny!
Conny Dachs in der JOYclub-Mediathek
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