Ich bin nicht für's Homeoffice gemacht. Liegt ein bisschen an mir und sehr viel am Job: Wie kann denn jemand, der beruflich mit Erotik zu tun hat, Homeoffice machen, ohne sich alle neun Minuten die Hose zu öffnen? Eine Leidensgeschichte.
Nötigung im Homeoffice
Ein Hintern. Bietet sich mir an. In einem außerordentlich nutzungsorientierten Bildausschnitt. Und reißt mich nötigend aus all der heimeligen Arbeitssachlichkeit. Ein Mann tritt erigiert ins Bild – ich wechsle unverzüglich in ein anderes Tab und versuche, mich gedanklich an einer kalten Budgetkalkulation festzubeißen. Die hat keinen Hintern. Nur nüchterne Linien, strikte Muster, einengende Zahlen. Die mir zügig entgleiten. Es hilft alles nichts, ich wechsle zurück in den Arsch-Tab.
Homeoffice. Was für eine dämliche Erfindung.
Und doch muss es nun sein. Es ist fast ironisch, dass ich aufgrund einer Virenepidemie in eine Arbeitssituation komme, bei der ich mir in den Schritt greifen will. Büro ist ein regulatives, maximal unerotisches Umfeld. Wie wenig dort genuin frivole Gedanken an mir haften bleiben, fällt mir erst im Homeoffice auf.
Ein Teil meiner "Arbeit" im JOYclub: Ich suche nach starken Fotos für Magazinbeiträge, fahnde in Threads und Gruppen nach Themen. Auf dieser seriösen Recherchereise kratzt mein Blick wiederholt verstohlen an dem Reiter Fotos & Videos. Die Mutter aller Masturbationsnötigungen. Es ist ein Kampf gegen meine übergriffige Fantasie. My precious Hosenstall. Gibt es eine Selbsthilfegruppe dafür? Hallo, ich bin Alex und habe seit 37 Minuten nicht mehr im Homeoffice masturbiert.
Überall Masturbationsappelle!
Gebe ich der Fantasie nach, hat der Freudenverein gewonnen und die Arbeit verloren. Oder andersherum? Reinigend und fokussierend wirken Pausen. Wenn ich mir einen Kaffee hole oder mich für zehn Minuten ans Piano direkt neben meinem Schreibtisch setze. Unterm Strich arbeite ich dann leider ebensowenig wie beim Durchstreifen einer Galerie voll archaischer Kopulationsappelle, voll primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, die mich anflehen, herausfordern, frappieren und gelegentlich schwer verstören.
Never fuck the Company? Fuck "Never fuck the Company!" Der Spruch stammt definitiv nicht von einem Freiberufler. Mein Respekt vor Freiberuflern explodiert. Mir in der Hose. Wie machen die das? Gibt es da enterotisierende Strategien? Ich streife die Überlegung ab, mir einen Peniskäfig anzulegen und den Schlüssel in der Personalabteilung zu deponieren. Und widme mich wieder dem Tab mit dem Hintern.
Leck mich, Homeoffice, dir besorge ich es!
- Wer keine Lust mehr hat zu arbeiten, sucht bitte Zuflucht im Videobereich oder in den Livestreams der Mitglieder.
- Fotochallenge: Wer lenkt den Kollegen am besten ab? In dieser Fotoaktion haben Mitglieder versucht, den Autoren mit Bildgewalt in die Konzentration zu fahren.
- In diesem Fotothread zeigen Mitglieder ihre Homeoffice-Plätze, an denen sie vorwiegend konzentriert arbeiten. Ganz sicher.
- Es gibt eine Homeoffice-Gruppe im JOYclub. Ob die mir weiterhelfen kann?
Was bitte ist JOYclub?
Alles, was du willst, würden wir gerne sagen. Aber JOYclub ist noch mehr. Eine Livestream-Plattform. Ein Dating-Portal. Eine erotische Mediathek. Ein frivoler Eventkalender. Ein erotisches Forum. Ein Online-Magazin.
Ein soziales Netzwerk für besondere Kontakte. Vor allem: eine sexpositive Community mit über 3,6 Millionen Mitgliedern.