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Bi my Lover

Warum ich es liebe, dass mein Partner bisexuell ist

Die Partnerschaft mit einem Bi-Mann hat mir die Augen für neue Spielarten und Blickwinkel geöffnet. Etwaige Nachteile, wie die schwierige Suche nach einem geeigneten MMF-Partner, sind da fast zu vernachlässigen.

Von la_Gespielin | 05.02.2021

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Bi my Lover

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Mein Göttergatte hat Spaß

Es ist Donnerstagabend. Etwa dreißig Personen sind heute anwesend. Manche Männer tragen sexy Dessous und Heels mit Strapsen oder auch nur einen Spitzentanga. Einige Frauen sind nur auf den zweiten Blick als Frau zu erkennen. Ich blicke neidvoll auf den ein oder anderen transsexuellen Mann, der mit Rouge und Concealer besser umgehen kann als ich.

All jene, die gerade nicht wie ich an der Bar stehen, tummeln sich auf einem riesigen Bett in der Mitte des Clubs. Wie viele sich dort auf der Matte gerade vergnügen, lässt sich schwer einschätzen. Es werden gegenseitig Schwänze gewichst und geblasen, ein paar Teilnehmer:innen ficken bereits.

Ich nippe an meinem Bier und unterhalte mich mit einer Frau, die ich eben erst kennengelernt habe. Während unserer Unterhaltung wandert mein Blick immer wieder zur Matte. Mein Ehemann lässt sich dort gerade von dem Mann meiner neu gewonnenen Bekanntschaft einen blasen.

Ich werde diesen Abend keinen Sex haben. Dieser Abend, diese Bi-Party, gehört sexuell meinem Mann und ich genieße die frivole Atmosphäre.

Bisexualität und Beziehungen

Der Bi-Mann ist im Nachteil

Laut Statistik stufen sich rund 25 Prozent der Menschen als bisexuell ein. Davon leben nur wenige ihre Neigungen innerhalb ihrer heterosexuellen Beziehung aus. Insofern ist meine Beziehung zu meinem Mann eine Ausnahme. Schon allein, weil bisexuelle Frauen überall gern gesehen sind, aber bisexuelle Handlungen unter Männern noch immer als exotisch oder sogar bizarr gelten.

Spezielle Partys, auf denen Bisexualität unter Männern akzeptiert oder sogar erwünscht sind, sind selten. Und selbst in der Schwulen-Community haben bisexuelle Männer meiner Erfahrung nach einen schweren Stand.

Mein Mann hielt Frauen gegenüber seine Bisexualität früher oft hinter dem Berg. Seiner langjährigen Ex-Partnerin verschwieg er seine bisexuelle Neigung aus Angst, zurückgewiesen zu werden, und lebte diese nur geheim aus. Bis die Beziehung schließlich zerbrach.

 
Die Bisexualität ihres Partners stört unsere Autorin nicht – sie zelebrieren sie gemeinsam.
Die Bisexualität ihres Partners stört unsere Autorin nicht – sie zelebrieren sie gemeinsam.
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Meine Beziehung: eine geschlechtsspezifische Monogamie

Wir lernten uns über ein Datingportal kennen, wollten herumprobieren und experimentieren und waren nicht auf eine Partnerschaft aus. Daher spielten wir beide von Beginn an mit offenen Karten.

Mich schreckte seine bisexuelle Neigung nicht ab. Im Gegenteil, mich machen sexuelle Handlungen zwischen Männern an, ich stehe auf Gay Porn. Noch bevor wir richtig zusammen fanden, hatten wir Dreier mit bisexuellen Männern und besuchten Bi-Events in Swingerclubs.

Als es ernster zwischen uns wurde, behielten wir unsere offene Sexualität bei. Hätten wir uns auf herkömmlichen Weg kennengelernt, wüsste ich nicht, ob wir unser Sexleben je so offen gestaltet hätten. Unser jetziges Beziehungskonzept entspricht einer geschlechtsspezifischen Monogamie:

Wir erlauben uns gegenseitig mit dem gleichen Geschlecht Sex zu haben, ohne dass der Partner dabei ist.

Angst, dass mich mein Mann einmal für einen Mann, mit dem er sexuell verkehrt, verlassen könnte, habe ich nicht. Unsere Beziehung macht viel mehr aus als nur der Sex. Abgesehen davon: Er könnte sich genauso in den Mann oder in die Frau hinter der Supermarktkasse verknallen.

Von Ally bis Trans

Hürden beim MMF-Date

Da mein Mann und ich die Vorliebe für bi- und homosexuelle Männer teilen, leben wir diese Vorliebe gern gemeinsam aus. Dabei mussten wir feststellen, dass es für meinen Mann alleine erstaunlich einfach und unkompliziert ist, über einschlägige Gay-Plattformen Männer für ein Treffen zu zweit zu finden.

Man wechselt nur ein paar Nachrichten, tauscht ein Bild des besten Stücks aus und schon steht dem Treffen nichts mehr im Weg. Ganz anders sieht es aus, wenn wir einen Mann für einen MMF-Dreier suchen, der sowohl an mir als auch an meinem Mann (und natürlich an Safer Sex) interessiert ist.

 

Folgende Negativ-Erfahrungen haben wir damit schon sammeln dürfen:

1. Der andere Mann lässt sich auf den Dreier nur ein, weil er so die Chance hat, endlich mal wieder an eine Frau ranzukommen. Dass mein Partner ebenfalls sexuelles Interesse an ihm hat, nimmt er dafür einfach in Kauf. So entsteht ein Ungleichgewicht und der Fokus liegt fast ausschließlich auf mir – der Lustgewinn meines Mannes hält sich dabei arg in Grenzen.

 
Lust auf beide: MMF-Sex lässt sich am besten genießen, wenn beide Männer Lust aufeinander haben.
Lust auf beide: MMF-Sex lässt sich am besten genießen, wenn beide Männer Lust aufeinander haben.
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2. Der andere Mann hat kaum oder keine sexuelle Erfahrung mit anderen Männern und möchte es einfach mal probieren. Dabei fühlt er sich wohler, wenn eine Frau dabei ist, weil das seinem gewohnten sexuellen Spektrum entspricht. Es kann passieren, dass der Bi-Newbie plötzlich doch feststellt, dass es nichts für ihn ist oder er kriegt vor Aufregung einfach keinen hoch.

Das ist vor allem für meinen Mann frustrierend, der keine Lust hat, das Bi-Versuchskaninchen für all jene zu spielen, die das erste Mal blasen oder passiv Sex haben wollen. Zum einen sind Blowjobs von Unerfahrenen meistens nicht so die Erfüllung, zum anderen muss er extrem viel Rücksicht bei der Penetration nehmen.

 

3. Aufgrund der eben genannten Nachteile und weil mein Partner bislang gute Erfahrung im 1:1 mit homosexuellen Männern gemacht hat, begannen wir auf Gay-Plattformen nach MMF-Kandidaten zu fahnden. Dort stießen wir wiederum auf viele Männer, die es einfach mal mit einer Frau ausprobieren wollten. Unbeholfenheit kann niedlich sein. Wenn wir uns indes auf einen MMF freuen und ich dem Mann eigens eine Gebrauchsanweisung für meine Vulva geben muss, ist es bei mir vorbei mit niedlich.

Sex mit einem Bi-Mann heißt: mehr Optionen

Ungeachtet dieser kleinen Rückschläge: Als Frau komme ich bei gelungenen Dates mit einem weiteren Bi-Mann auf eine besondere Weise voll auf meine Kosten. Gerade wegen der Optionen, die sich mir auftun, etwa: gemeinsam mit dem Partner einen schönen Schwanz zu blasen, Double Penetration, von ihm gefickt werden, während er selbst einen Schwanz im Arsch hat.

Darüber hinaus ist unser Spielespektrum auch zu zweit breiter als es in reinen hetero Beziehungen der Fall ist. Wir teilen uns in partnerschaftlicher Lust Plugs und Dildos aus der Sexspielzeugkiste und wenn wir mal Lust auf einen Rollenwechsel haben, kommt eben der Strap-on zum Einsatz.

Jackpot!


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