Die Welt des Tantra ist groß, gibt es doch auf dem Gebiet unzählige Praktiken. Den Begriff Chakra Puja haben dabei aber sicherlich bisher nur wenige gehört. Schade, finden wir und widmen diesem wirklich sehr ungewöhnlichen tantrischen Sex-Ritual nun einen ganzen Beitrag.
Dafür durfte unsere Autorin Christine Janson an einem fünftägigen sogenannten Retreat mit Fokus auf das Chakra Puja teilnehmen. Geleitet wurde das Ritual von Andro, dem wohl bekanntesten Tantralehrer Deutschlands.
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Chakra Puja - Eine einzigartige Erfahrung
Bei Chakra Puja werden nur Teilnehmer zugelassen, die sich schon jahrelang mit Tantra und den verschiedensten tantrischen Übungen beschäftigt haben. Sie treffen sich zu einer ritualisierten Vereinigung im Kreis, die über viele Stunden dauert und bei der sich jede Frau (Shakti) mit jedem Mann (Shiva) in einer ganz genau vorgegebenen Weise sexuell vereinigt. Bei dieser Vereinigung schlafen dann nicht mehr Brigitte und Werner miteinander, sondern die menschliche Ebene wird transformiert und das Paar soll sich als Gott und Göttin fühlen. Soweit die Theorie – doch wie klappt das in Wirklichkeit?
5 Tage im Chakra Puja Seminar - Unsere Autorin berichtet
Andro, der mit bürgerlichem Namen Andreas Rothe heißt, ist der bekannteste Tantralehrer Deutschlands und eine schillernde Persönlichkeit. Er hat sich durch seine tantrische Sexualtherapie und eine ganz spezielle Tantramassage einen hervorragenden Namen gemacht und ich wollte ihn eigentlich schon lange einmal kennenlernen. Was mich immer ein wenig abschreckte, war seine Radikalität, mit der er auch in den Medien bekannt wurde. Durch einen seltsamen Zufall bekam ich eine Einladung zu diesem Chakra Puja-Ritual:
Tag 1: Milch & Urin - Ein ganz besonderer Schlummertrunk
Als dann am ersten Abend acht Männer und sechs Frauen kreisförmig im Seminarraum saßen und Andro uns die Regeln für diese fünf Tage erläuterte, wurde mir schon ein wenig mulmig zumute. "Ihr sollt lernen, eure eigene Scham zu überwinden, denn im Tantra werden alle Körperflüssigkeiten als gut angesehen. Auch Nacktheit und alle körperlichen Verrichtungen sind etwas ganz Natürliches und ihr solltet euch dafür nicht schämen. Aus diesem Grund werden an den Toiletten alle Türen ausgehängt, damit ihr euch eurer Natürlichkeit bewusst werdet." Betretenes Schweigen herrschte in unserer Runde, aber da die meisten Teilnehmer bereits bei Schülern von Andro diverse Tantra-Jahrestrainings hinter sich hatten, waren sie an diese Vorschriften gewöhnt. Doch mich traf das wie ein Schlag und ich war mir sicher, dass ich fünf Tage lang Verstopfung haben würde – es ist mir einfach peinlich, wenn andere mich auf der Toilette sitzen sehen und erotisch finde ich es auch nicht. Aber darum ging es ja nicht und ich war gekommen, um mich auf ein ungewöhnliches sexuelles Abenteuer einzulassen.
Anschließend sollten wir uns alle mit einem Yantra der Gruppe vorstellen. Ein Yantra ist ein spezielles Bild, das meistens geometrische Formen hat, aber auch ganz individuell gestaltet sein kann und helfen soll, sich auf ein bestimmtes Anliegen zu fokussieren, zum Beispiel auf die eigene sexuelle Lust. Überall an den Wänden hingen die kunstvoll gefertigten Bilder der Teilnehmer und schmückten den Raum. Nur mein Yantra hatte ich einfach aus dem Internet auf meinem iPad hochgeladen und dabei nicht bedacht, dass das Licht auf dem iPad ständig ausging.
"Das hast du schon mal verpatzt", dachte ich mir und vielleicht hätte ich vorher auch lieber mal ein Jahrestraining besuchen sollen. "Nun setzen sich die anwesenden Paare bitte Rücken an Rücken in die Mitte", gab uns Andro die Anweisung. Mit einem imposanten Schwert zerschnitt er symbolisch die emotionalen Anhaftungen, die zwischen den Paaren herrschten. Denn in diesen Tagen, sollte jeder für sich alleine in dieses Gruppenritual treten.
Da ich als Solofrau hier bei diesem Treffen dabei war, hatte ich wenigstens keine emotionalen Anhaftungen, denn die Vorstellung, den eigenen Partner mit anderen Personen in ekstatischer Umarmung zu sehen, ist nicht so leicht. Wir mussten uns übrigens alle gegen die schlimmsten Geschlechtskrankheiten vorab testen lassen und bei unserer Ankunft noch einen Urintest machen, so dass zumindest eine schwere Ansteckung vermieden werden konnte. Selbstverständlich wurde auch auf Kondome geachtet.
Zum Abschluss des Abends bekamen wir im wahrsten Sinne des Wortes noch einen kleinen Vorgeschmack auf die weiteren Tage: "Jetzt gibt es für euch noch einen kleinen Schlummertrunk", kündigte Andro uns lächelnd an und mischte ein wenig von unserem Urin in einer große Schale mit Milch und Sprudelwasser. Jeder sollte einen großen Schluck davon trinken. Lecker! Aber da wir in den nächsten Tagen noch so einige Körpersäfte miteinander austauschen sollten, war das dann fast auch schon egal.
Zum Glück sollten Frauen und Männer während der 5 Tage getrennt schlafen und das machte dann auch den Toilettengang mit ausgehängter Toilettentür für mich ein wenig einfacher. Da Andro ein Kneippanhänger war, wurde uns von seiner Assistentin Michaela Butsch ein kaltes Bad eingelassen. Nach dem ersten Schock fühlte sich die Haut anschließend erstaunlich zart an.
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Tag 2: Selbstliebe mit Jadeeiern
Zur Einstimmung des Tages war orientalischer Tanz angesagt und nach dem Frühstück sollten sich Frauen und Männer getrennt in Selbstliebe üben. Irgendwie war ich erleichtert, dass wir erst einmal unter uns waren. Die Frauen fand ich alle total nett und ich bekam eine Ahnung davon, wie Frauen sich früher in einem arabischen Harem gefühlt haben mussten.
Michaela verteilte an jede von uns ein Jadeei, das bereits in China früher die Liebeslust der Kaiserin und der Konkubinen verstärken sollte. "Bitte übt einige Male, wie ihr dieses Ei in eure Vagina einführen könnt und wieder herauspresst. Gleitmittel solltet ihr auf keinen Fall dabei vergessen!", ordnete sie an. Ich kenne mich zwar mit Liebeskugeln aus, aber nicht mit Jadeeiern. Da hängt keine Kordel zum Rausziehen dran und ich hatte panische Angst, dass ich das Ei nicht mehr herausbekam. So war es dann auch. Hinein ging das Ei ganz problemlos, aber dann versuchte ich es in der Hocke wieder herauszudrücken und es dauerte ein paar Minuten, bis ich gelernt hatte, die Beckenbodenmuskeln und vor allem die Dammmuskeln so einzusetzen, dass das Ei wieder in meine Hände fiel.
Doch als ich anschließend mit einem Ei in meiner Vagina masturbierte, war das ein irres Gefühl und der Orgasmus war viel intensiver und länger als sonst. Wahrscheinlich massierte das Ei den G-Punkt, während ich kam. Anschließend sollten wir dann wieder auf die Männer treffen und in der Mitte des Raumes "ein Ei legen". Was für ein Stress! Aber irgendwie hat es jede von uns hinbekommen.
In der Zwischenzeit hatten die Männer ihren Penis aus einer Modelliermasse geformt und in die Mitte des Kreises auf ein Silbertablett gelegt. Wir durften uns einen modellierten Phallus aussuchen und dann den dazugehörigen Mann, mit dem wir die ersten Übungsrituale machen sollten. Das fand ich eine witzige Idee. Einige dieser Penisse waren gefährlich groß und um die machte ich einen großen Bogen, denn ich wollte ja meine Vagina nicht gleich überstrapazieren.
Am ersten Tag war Sex mit den Männern allerdings noch gar nicht vorgesehen, wir sollten uns erst langsam aufeinander einstimmen. In verschiedenen Übungen masturbierten wir voreinander und durften uns dann auch paarweise in der sogenannten YabYum-Stellung aufeinandersetzen. Dabei sitzt der Mann im Lotus- oder Schneidersitz auf dem Boden und die Frau setzt sich auf ihn und umschließt seine Hüfte mit ihren Beinen. Alleine dieser Sitz bedarf schon jahrelanger Übung und dann auch noch in dieser Position Lust zu empfinden, ist nicht ganz einfach. Aber mit der aufgerichteten Wirbelsäule sollen die Energiekanäle im Körper besser zum Fließen kommen und die sogenannte Kundalinikraft erweckt werden, die den Mensch zur Ekstase und schließlich zur Erleuchtung führt.
Ich war erstaunt, wie gut diese Atemübungen funktionierten und mit einigen Männern hatte ich ein tiefes Erlebnis. Es ist, als ob man an der Schraube eines Spielzeughubschraubers dreht: Immer weiter aufziehen, immer weiter den Schlüssel drehen, drehen, loslassen und dann … abheben. Bei einigen Begegnungen erlebte ich einen regelrechten Höhenflug, bei dem mir die Sinne schwanden und ich bekam einen wunderschönen Vorgeschmack auf unser Gruppenritual. Dabei war - wie gesagt - noch keine Penetration erlaubt, sondern einfach nur eine besondere Atmung und der enge Kontakt zu dem Partner. Selig schlief ich an diesem Tag ein und ahnte nicht, was mich am nächsten Tag erwarten würde.
Wir durften uns den Männern immer mehr annähern und dabei gab es einige Überraschungen, die auch mit Tabubrüchen zu tun hatten. "Ich habe etwas Spezielles für euch vorbereitet", machte Andro uns neugierig. Mein Blick fiel auf die Platte mit Schinken, die vor uns auf dem Boden platziert war. Einige von uns waren Vegetarier und es würde sicherlich einige Überwindung kosten, davon zu naschen. Aber es kam noch ganz anders.
Tag 3: "Steckt euch ein Stück Schinken in die Möse!"
"Die Shaktis werden nun alle ein Stück Schinken in ihre Möse stecken und sich dann im Kreis vor einen Shiva stellen. Der wird sie dann mit seiner Zunge befriedigen und das Schinkenstück auf diese Art und Weise zu sich nehmen." Die armen Männer! Sie saßen mehr oder weniger erwartungsfroh im Schneidersitz und wir Shaktis sollten ein Bein auf ihre Schultern stellen und in dieser Position das Verwöhnprogramm der Shivas genießen.
Ich glaube als ich beim vierten Mann im Kreis angelangt war, zitterten meine Knie so sehr, dass mir diese anmutige Haltung auf einem Bein egal war. Ich stellte mich einfach breitbeinig vor meinen Shiva, nahm seinen Kopf zwischen meine Schenkel und kommandierte: "Das machen wir uns jetzt einfacher! Ich will, dass du mich richtig gut leckst und zwar so, dass ich mich dabei entspannen kann." Andro sagte nichts zu meinem unartigen Benehmen und ich war ihm sehr dankbar dafür. Immerhin finde ich, dass Regeln dazu da sind, durchbrochen zu werden – sogar Tantra-Regeln.
Wir Frauen hatten es da vergleichsweise einfach, denn wir mussten einfach nur den Männern einen Blowjob geben und dabei ein Minzblatt unter der Vorhaut herausfischen. Das verbesserte augenblicklich den Geschmack im Mund und ich fand es recht angenehm.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, im anderen einen Gott, bzw. eine Göttin zu sehen und unseren Übungspartner mit Worten zu verehren. Männern sagt man ja im Allgemeinen nach, dass sie bei Komplimenten wenig einfallsreich sind, aber nicht so bei unseren Shivas. Sie legten sich sowas von ins Zeug, dass mir sogar als Autorin die Ohren schlackerten und ich mir eine Scheibe abschneiden konnte von dieser erotischen Poesie: "Du hast die mystischen Augen einer Göttin und ich verliere mich in der strahlenden Kraft dieses leuchtenden blauen Sees." "Deine Haare erinnern an die Sonnenstrahlen eines warmen Sommertags und erwärmen mein Herz." "Deine Brüste liegen so wohlgeformt in meiner Hand und am liebsten würde ich deine zarten Knospen jetzt liebkosen." Andro wies uns an, dass wir uns auch beim Essen mit "wohlgeborene Shakti oder edler Shiva" anreden sollten.
Das wirkte natürlich ein wenig lustig: "Hochwohlgeborener Shiva, kannst du mir bitte mal die Butter reichen?" Aber es erfüllte seinen Zweck und verstärkte die Transformation, die stattfinden sollte: Es ging nicht mehr um unsere Persönlichkeit, sondern es stellte sich immer mehr der Zustand ein, dass wir tatsächlich überirdische Wesen waren, die sich bald auf sehr abgefahrene Art und Weise miteinander vereinigen sollten.
Endlich war es soweit. An diesem Tag sollte nun endlich das Ritual stattfinden. Da wir alle Uhren und Handys bei unserer Ankunft abgegeben hatten, wussten wir nicht wie spät es war, als Andro uns Frauen in den Gruppenraum rufen ließ. In der Mitte des Raumes brannte in einer Opferschale ein Feuer und traditionell findet vor einem Ritual eine energetische Reinigung als Feueropfer statt.
Tag 4: Das magische Ritual - 5 Stunden Gruppensex
Die Männer saßen bereits nackt im Kreis und jede der Frauen durfte sich einen Shiva aussuchen, mit dem sie das Kreisritual beginnen wollte. Zwei Shivas blieben dabei übrig und würden dann in der nächsten Runde eine Shakti abbekommen. Einzeln traten wir vor die Feuerschale und gaben all unsere Widerstände in das Feuer, die uns bei dem Ritual im Weg stehen würde. Natürlich fand dieser Vorgang ein wenig komplizierter statt, als ich ihn für euch erläutere, es mussten bestimmte indische Gebete gesprochen werden und da ich mir beim Text nicht sicher war, sprach ich relativ leise.
Anschließend wurde eine Opferschale mit Schweineblut herumgereicht, von der jeder trinken sollte. Ein tibetischer Tantra-Meister hatte mir mal erklärt, dass das Blut für das Ego steht und wahrscheinlich sollten wir symbolisch daran erinnert werden, dass wir unsere Lust mit jedem Partner bei diesem Ritual gleichermaßen zulassen sollten, ohne dabei jemanden zu bevorzugen. Idealerweise sollte jede Shakti in ihrem Gegenüber den göttlichen Shiva sehen und nicht etwa einen gestressten Hans-Günther, der mit seiner Erektion zu kämpfen hatte.
Das Blut schmeckte eigenartig, aber gar nicht mal so schlimm, wie ich vermutet hatte. Die Männer durften ein Potenzmittel nehmen, damit sie über mehrere Stunden durchhalten konnten. Ich hatte das Glück, als meinen ersten Ritualpartner ein Sahneschnittchen abzubekommen. Markus war nicht nur sehr appetitlich anzusehen, sondern auch noch ein echter Frauenflüsterer, der sehr in seiner Männlichkeit ruhte. Da wir tagelang keinen richtigen Sex haben durften, waren wir ziemlich scharf und er begann sein Becken mit solch affenartiger Geschwindigkeit vor und zurück zu rollen, dass unser lautes Klatschen und Stöhnen nicht zu überhören war. Andro erzählte uns am nächsten Tag, dass er unser Treiben kopfschüttelnd beobachtet habe und sich gefragt hatte, wie wir das denn nun fünf Stunden lang durchhalten wollten.
Zum Glück hatte ich zum damaligen Zeitpunkt keine Ahnung, wie lange ich würde durchhalte müssen. Natürlich durfte mein Ritualpartner nicht kommen und er war sehr geübt darin seine Ejakulation zurückzuhalten. Im Augenblick der höchsten Erregung sollten wir auf eine ganz genau vorgegebene Art und Weise einen zuvor ausgewählten Satz aussprechen, mit dem unsere Gruppe einem gemeinsamen Wunsch eine ganz spezielle Wirkungskraft geben wollte. Durch die intensive Gruppenenergie sollte sich unser Anliegen für jeden von uns manifestieren. Hatte ich schon erwähnt, dass wir beim Vögeln auch gleichzeitig die ganze Zeit ein indisches Gebet singen sollten? Ihr bekommt vielleicht eine kleine Ahnung davon, dass dieses Gruppenritual zwar sehr lustvoll, aber auch sehr kompliziert und anstrengend war.
Ich machte es eben, so gut ich konnte. Nach ca. 20 Minuten klingelte Andro mit einer Glocke, ich verabschiedete mich von meinem Sahneschnittchen und wechselte nach links zum nächsten Shiva. Ich hatte in diesem Retreat alle Shivas wirklich sehr ins Herz geschlossen und teilte mit jedem schöne Erlebnisse. Aber ich war noch nicht so erleuchtet, dass ich mit jedem Mann den gleichen Spaß hatte. Mit einigen Shivas stimmte die Chemie einfach mehr als mit anderen.
Shiva Nummer 2 hatte trotz Potenzmitteln ein wenig Probleme mit seiner Erektion und Andro hatte uns ausdrücklich gesagt, dass jeder für seine Lust, sprich für seine Erektion, selbst verantwortlich sei. Also widerstand ich der Versuchung, es dem Shiva Recht machen zu wollen und ihn mütterlich zu umsorgen und seinen Schwanz steif zu blasen oder zu wichsen. Er durfte mir lediglich zusehen, wie ich es mir selbst machte. Irgendwann klappte es dann doch noch mit der Vereinigung und ich hatte an diesem Abend viel Mitgefühl mit den Shivas, die einem ziemlichen Leistungsdruck ausgesetzt waren.
"Ein echter Tantriker kann jederzeit auf Anhieb seine Lust aktivieren", hatte Andro uns erzählt. Nicht so einfach! Bei jedem Glockenläuten wechselte ich zu einem neuen Shiva und jede Begegnung war anders. Ich vereinte mich mit jedem der acht Männer, und es war ein sehr schönes Gefühl, so viel hemmungslose Lust erfahren zu dürfen. Ich hörte das Stöhnen der anderen Paare, laute Kanalisierungen unseres Wunsches wurden ekstatisch in den Raum gesprochen und die Lust der anderen wurde zu meiner eigenen Lust.
Mit einem Shiva ergab sich ein erotisches Spiel von Macht und Hingabe. Wir küssten uns besonders leidenschaftlich und weil ich Spaß daran hatte, bekam er von mir einen kurzen Blowjob – was natürlich verboten war und wofür wir am nächsten Tag von Andro gerügt wurden. Bei einigen Shivas saß ich nur still auf ihrem Schoß und wir streichelten uns sanft, bei anderen ging es wilder zu.
Im radikalen Tantra, dem sogenannten "roten Tantra", sucht der Praktizierende nach tiefer Glückseligkeit und zwar mit Hilfe von bestimmten Atemübungen, Meditation und ritualisierter Sexualität. Es gibt Methoden, mit denen ein energetischer Orgasmus praktiziert werden kann, der nicht in einer körperlichen Ejakulation endet, sondern stundenlangen Sex erlaubt. Die hohe Intensität, die dadurch entsteht, kann in einem tantrischen Ritual für einen höheren Zweck kanalisiert werden, beispielsweise um einem speziellen Wunsch Kraft zu verleihen. Darum geht es insbesondere in dem tantrischen Gruppenritual Chakra Puja.
Nachdem wir eine Runde beendet hatten, wurde die zweite Runde eingeläutet und ich fühlte mich ein wenig wie in einem Boxring. Mir ging schon ein wenig die Puste aus, denn ich schonte mich nicht. Ich hatte ja so leidenschaftlich schnell den Reigen begonnen und ich wollte mich immer noch steigern. Zeit und Raum verloren ihre Bedeutung und ich hatte keine Ahnung, wie viele Stunden ich einen mehr oder weniger harten Schwanz in meiner Möse gevögelt hatte. Es war göttlich und ich werde diese Lust im Raum nie mehr vergessen.
Als alles beendet war, sollten wir uns mit unserem ersten Ritual-Partner zusammen auf den Boden legen und den Abend ausklingen lassen. "Nehmt eure Arme nach oben und stellt euch vor, wie diese Liebesenergie von euch sich oben in der Mitte der Zimmerdecke trifft und dann als warme Dusche auf euch hinabregnet", wies Andro uns an. In diesem Augenblick geschah etwas, was ich überhaupt nicht mehr erwartet hatte: Mein ganzer Körper schien zu schweben und es war, als ob sich eine Droge in mir ausbreitete, die mich total high machte. Ich empfand in diesem Augenblick ein so tiefes Glücksgefühl, wie ich das noch nie zuvor im Leben erfahren hatte. Klar, die Gruppenorgie war geil gewesen, aber das hier, dieser Zustand tiefer Freude und Ekstase, das kam völlig überraschend. Es war für mich ein wahrhaft magischer Moment.
Ich hatte in der Nacht kaum geschlafen, so abgehoben und glücklich fühlte ich mich. Ich strahlte auch am nächsten Tag über das ganze Gesicht wie ein Honigkuchen-Pferd. Zum Abschluss hatten wir Frauen uns eine besondere Überraschung ausgedacht und wollten die Shivas mit einem orientalischen Tanz überraschen, in der jede Shakti ihre Lust exhibitionistisch zur Schau stellte. Als Dankeschön erhielten wir von den Shivas einen Blütenkranz mit poetischen Worten der Verehrung.
Tag 5: Die Hippie-Elfe
Dann erzählte jeder von seinen Eindrücken des Rituals: Die Erlebnisse waren sehr unterschiedlich und für manche Shivas war es schwierig, über so lange Zeit eine Erektion zu halten. "Mein Schwanz kam mir durch das Potenzmittel so fremd vor", berichtete uns ein Shiva. Auch bei den Shaktis verlief nicht alles ganz problemlos: "Neben mir stöhnte eine Shakti und ich selbst kam irgendwie nicht so recht in Stimmung", erzählte eine Frau.
Aber die meisten Teilnehmer des Rituals waren einfach nur begeistert: "Ich war so sehr in meiner Lust und hatte das Gefühl, alle Welt umarmen zu wollen", schwärmte eine Shakti und ihr kamen dabei fast die Tränen vor Rührung. Barbusig, mit einem Blütenkranz auf dem Kopf und nur mit einem Tuch bekleidet, saß ich in der Abschlussrunde. "Ich glaube, ich muss nicht allzu viel zu meiner Verwandlung in diesen Tagen sagen", begann ich meine Rede. "Erinnert ihr euch noch, wie ich am ersten Abend in schwarzen Leggings und Wollkleid und Wollsocken hier mit euch zusammen saß? Voller Angst mich zu erkälten und mir eine Blasenentzündung zuzuziehen? Und nun fühle ich mich wie eine Hippie-Elfe und bin wirklich total geflasht!" Wir alle waren tief berührt von unserem Erlebnis und diese abgefahrene gemeinsame Zeit werden wir niemals mehr vergessen.
Abschließend möchte ich ein paar persönliche Worte zu unserem "Lehrer" loswerden: Andro ist ein sehr weiser und wunderbarer Tantralehrer, dem ich zu tiefstem Dank verpflichtet bin.
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