Noemi, diese nordische Schönheit mit dem athletischen Körper, windet sich unter mir. Mit jedem Zentimeter, den ich weiter in sie eindringe, löse ich Stöhnen aus. Wimmern, Zittern, Ekstase, nicht nur bei Noemi, auch bei mir. Wir schreien vor Vergnügen. Und dann – klingelt der Wecker und weckt mich aus meinem Traum. Aber keine zwei Minuten später erhalte ich eine Nachricht von ihr: Ob ich Lust hätte auf einen Drink heute Abend? Und ob! Tini hat bestimmt nichts dagegen …
Das Wort, mit dem alles begann
Aber spulen wir nochmal zurück. Vor einem Jahr begann meine Reise in ein freieres, erfüllenderes Leben. Wie das alles anfing?
Meinen ersten Sex erlebe ich relativ spät. Mit 19 Jahren werde ich von Judith, einer "erfahrenen" Frau, entjungfert; sie ist 25. Danach eröffnet sich mir eine Welt der Lust, aber immer ein wenig verhalten. Mal eine Begegnung mit Männern, die zwar meine Neugier stillt, aber kein Feuer entfacht. Meist sind es Frauen und unter der Prämisse der "normalen" Paarbeziehung. Es kommt vor, dass ich Affären habe, über die ich nicht spreche. Das schlechte Gewissen schwingt immer mit.
Meine "wilde" Zeit ist eine Woche vor meinem 24. Geburtstag zu Ende. An diesem Tag lerne ich Alexandra kennen, meine spätere Frau. Mit Alexandra habe ich Sex, der in der Anfangszeit noch ganz ok ist und später immer mehr zur Routine wird. In den letzten fünf Jahren unserer Beziehung schlafen wir kaum mehr miteinander. Die Situation mit ihren kranken Eltern ist in diesen fünf Jahren sehr schwierig für uns. Wir sind total überfordert.
Ubertino da Casale* veröffentlicht mit "Mein erstes Mal" sein Debüt.
* Ubertino da Casale ist ein Pseudonym. Auch alle anderen Namen im Artikel und im Buch sind frei erfunden. Die Handlung entspricht weitgehend dem, was unser Gastautor im Jahr 2022 erleben durfte.
Ich bin Alexandra immer treu, unglaublich, aber wahr. In der Zeit habe ich zwei oder drei Mal die Gelegenheit, mit einer anderen Frau zusammen zu sein. Und was mache ich, ich Trottel – nix.
Nach der Trennung von Alexandra habe ich eine kleine Krise. Ich denke, eine gute Beziehung sollte ewig halten und jetzt habe ich‘s vergeigt. Was mache ich falsch? Die Wende kommt bei einem Selbstfindungsseminar im Kloster Sankt Ottilien. Anfang Januar 2022 sitzen dort vier Männer und vier Frauen zusammen, jede und jeder mit ihrem und seinem größeren oder kleineren Päckchen auf den Schultern.
In einem Seminarblock sollen wir aus 100 Begriffen unsere drei wichtigsten Werte herausfiltern. Unmöglich, denken wir alle. Harmonie, Gesundheit, Familie, Glück usw., da kann man doch nichts rausstreichen. Ich denke zurück. Schließlich habe ich eine Liste mit zehn Werten, die mir im Januar 2022, im Alter von 58 Jahren, wichtig sind, und eine Liste mit zehn Werten, die dem 19-jährigen Ubertino wichtig waren. In den beiden Listen suche ich nach Übereinstimmungen und finde nur eine einzige. In beiden Listen steht dieses Wort: ZÄRTLICHKEIT.
Zärtlichkeit ist also der einzige Wert, der schon mein ganzes Leben für mich wichtig ist. Wie konnte ich das so lange vergessen, verdrängen? Und was ist Zärtlichkeit? Zärtlichkeit kann kuscheln sein, streicheln, küssen. Und ja, Zärtlichkeit ist auch Sex. Sanfter Sex, einfühlsamer Sex, Kuschelsex, aber auch harter Sex, ekstatischer Sex, Sex mit Orgasmus. Ja, das ist mir wichtig. Zärtlichkeit in allen Facetten ist mir wichtig. Auf Zärtlichkeit will ich nie wieder verzichten. Diese Erkenntnis schlägt bei mir ein wie ein Blitz. Aber was bedeutet das für mein weiteres Leben?
"Climb now. Work later" – die tollste Frau der Welt und neue Höhen
Ich mache mich auf die Suche. Ich suche nach einer neuen Liebe, die mir meine Sehnsucht und mein Verlangen stillen kann. Und ich finde sie tatsächlich bald über ein Dating-Portal. "Climb now. Work later" heißt mein Slogan, den ich in der Anzeige verwende. Es meldet sich Tini: Hammer Fotos, super netter Kontakt.
Schon beim ersten Treffen werden wir voneinander angezogen wie zwei Magneten. Wir sind sofort über beide Ohren ineinander verliebt. Unabhängig voneinander nehmen wir uns vor, nicht gleich am ersten Tag miteinander ins Bett zu gehen. Wir suchen beide was Ernstes, wollen es langsam angehen – Pustekuchen.
Noch am selben Abend fahren wir zu mir nach Hause und landen schnell da, wo wir eigentlich heute noch nicht landen wollten. Tini ist leidenschaftlicher als jede andere Partnerin. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Mit meiner Frau, Alexandra, sowieso nicht. Aber auch nicht während meiner sexuell aktiveren Zeit in meinen frühen Zwanzigern.
Als ich Tini ausziehe, sehe ich richtig schöne Unterwäsche, einen wohlgeformten Busen, einen flachen Bauch, tolle Hüften mit einem atemberaubenden Hintern. Es bleibt sehr schnell nicht beim Küssen und Streicheln, sie bläst mir einen. Wow, wie ich das vermisst habe, so geil, soooo geiiil. Und fast noch schöner ist, dass ich sie lecken darf, ich genieße das, das macht mich richtig an.
Und was sehe ich da zwischen ihren Beiden – die schönsten Lippen, die ich je gesehen habe. So fest und straff und wohlgeformt, akkurat rasiert mit einem kleinen Streifen Restbehaarung auf dem Venushügel. Ich liebkose, küsse, lecke die äußeren Schamlippen. Vorsichtig arbeite ich mich vor bis zu den inneren Schamlippen und dann zur Klitoris. Ich liebkose sie, zuerst mit den Fingern, dann mit meinen Lippen und mit der Zunge. Tini genießt sichtlich und hörbar, was ich da mache. Alles habe ich also doch nicht verlernt in all den Jahren.
Menschen, Körper, Emotionen – mein Start ins Swingerleben
Die Beziehung zu Tini lässt mich komplett aufleben. Endlich kann ich wieder die volle Bandbreite von Sex und Zärtlichkeit genießen. Endlich eröffnet sich mir diese Welt der Emotionen – mit bisher unbekannten neuen Seiten.
Der Sex und die Gespräche mit Tini sind freier und offener als das, was ich bisher kannte. Ich sage ihr bald, dass ich nicht glaube, dass sie eine Frau für nur einen Mann ist. Tini bestätigt das dadurch, dass sie mir von ihrem bewegten Sexualleben erzählt. Das ist bei ihr kein exzessives Fremdgehen, aber immer mal wieder hat sie ihre Abenteuer, mal mit der Zustimmung ihres Partners, mal nicht. Sie war auch schon ein paar Mal in Swingerclubs. Sie erzählt mir freudig davon – und tritt dabei eine Lawine in meinem Kopf los. Das will ich auch, beschließe ich.
Ich möchte aber zunächst alleine los, um nicht das Anhängsel einer "Erfahrenen" zu sein. Schon bald entdecke ich den JOYclub, und direkt nach der Registrierung finde ich erste Kontakte. Ich verabrede mich mit einer Chiara und so gehe ich am 11. Juli 2022 zum ersten Mal im Leben in einen Club, ins Cats 2.0 in München.
Ich sehe ganz passabel aus, recht athletisch – und dank Tini wieder gut rasiert, auch untenrum. Ich lerne die Clubwelt kennen und merke, wie leicht Erotik sein kann. Nette Menschen, komische Menschen, schöne Menschen, weniger schöne. Aber alle sind offen und alles ist leicht. Mal mit, mal ohne Sex – es gibt keine Erwartungen und keine Enttäuschungen. Über JOYclub habe ich bald den Kontakt zu einer wunderschönen Frau: Noemi, einer flüchtigen Bekannten, wie sich herausstellt. Ich träume einen heißen Traum mit ihr, aber wiedersehen werde ich sie erst sehr viel später.
Es knirscht im Paradies – Reise nach Cap d’Adge
Meine Aktivitäten gefallen Tini deutlich weniger, als ich gedacht hatte. So oft in den Swingerclub? Und ohne sie? Ob sie mir nicht genüge? Es kommen erste Disharmonien auf, Tini zweifelt an meiner Liebe. Als Plan gegen die Krise sprechen wir mit einem Bekannten, der auch als Paartherapeut arbeitet. Er bringt uns auf die Idee, einen "Schnupperurlaub" am Cap d’Age zu machen, dem bekannten FKK-Campingplatz in DEM Swinger-Urlaubsdorf Frankreichs.
Und so machen wir es. Die Atmosphäre hier ist locker: Paare, die wie selbstverständlich Sex haben zwischen Abendessen und Geschirr spülen. Ob Schaumpartys am Abend, Sex am Strand, Privatpartys mit anderen Paaren – die Möglichkeiten sind vielfältig. Tini und ich testen das eine oder andere an – doch die große Begeisterung bleibt aus, zumindest bei Tini. Immer wieder streiten wir uns, und immer wieder versöhnen wir uns mit geilem Sex und viel Nähe. Doch ich spüre, dass sich zwischen uns Probleme aufbauen, die schwer zu fassen sind. Gereiztheiten, Sticheleien.
Auf dem Weg zur Dusche überhole ich eine blonde Schönheit mit geilem Hintern und drehe mich um: Es ist Noemi. Sie begrüßt mich überschwänglich und flüstert mir ins Ohr: "Jetzt bist du fällig." Und wenig später fallen wir übereinander her, in einer offenen Dusche, vor interessiertem Publikum …
Wie das alles ganz genau war und wie es weiterging? Das kannst du nachlesen in meinem neuen Buch.
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Ubertino da Casale nimmt seine Leser:innen mit in die aufregendsten Monate seines Lebens, auf eine rasante erotische Entwicklungsgeschichte. Es ist das Protokoll von starken Gefühlen, heißen Dates und dem Kampf um eine große Liebe. Ein Tagebuch über den schmalen Grat der sexuellen Toleranz. Ein Befreiungsschlag für selbstbestimmte Lust.
Buchinformationen:
"Mein erstes Mal: Ein Tagebuch über den schmalen Grat der sexuellen Toleranz"
Ubertino da Casale
Verlag: Yess Yess Verlagsagentur
117 Seiten
Softcover: 16 EUR
E-Book: 9,99 EUR
ISBN: 978-3-98-631041-7
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