Ich habe mich viele Jahre in der Swinger- und insbesondere der Cuckoldszene auf etlichen Foren mit anderen ausgetauscht. Ich habe unglaublich viele Gespräche geführt, Fragen beantwortet und Ratschläge gegeben. Und das Problem, dass mir am häufigsten begegnete, war zweifelsfrei die Frage "Wie erkläre ich dem Partner meine Lust auf fremde Haut?".
Gastautor: Mark Wallert | Berichtet im Magazin auch von seinem Leben als Cuckold
Verschweigen macht unglücklich
Für viele ist die Antwort darauf einfach: gar nicht. Doch was ist das für eine Partnerschaft, in der ich meiner Liebe nicht alles anvertraue? Was ist das für ein Mensch, mit dem ich mein Leben teile, aber nicht meine Wünsche, Sorgen, Ängste und Fantasien bespreche? Was ist das für eine Beziehung, die offensichtlich nicht alle Themen bereden kann? Für mich ist solch eine Konstellation nicht vorstellbar.
Ich erwarte von meinem Partner nicht, dass er alles unterstützt, was ich tue, und alles mitmacht, was ich gut finde. Aber ich erwarte von meinem Partner ein offenes Ohr und jede Menge Toleranz. Daher ist mein klarer Rat: über alles offen und ehrlich sprechen. Alles andere führt zu Lügen, Problemen, Unklarheiten, Fremdgehen und in Sackgassen.
Ein Mensch, der eine Neigung in sich trägt und diese nicht mit seinem Partner teilen kann, wird diese entweder heimlich ausleben, dabei gegebenenfalls fremdgehen und Probleme verursachen oder er wird seine Neigung unterdrücken müssen und unglücklich sein. Alles Szenarien, die in meinen Augen keine Optionen sind.
Sprecht offen und ehrlich über eure Wünsche
Viel besser wäre es doch, wenn man mit dem Partner darüber sprechen kann. Man spricht doch auch sonst in einer Beziehung unzählige Dinge an, die unbequem sind: Geldsorgen, Trauer, gesundheitliche Aspekte. Wieso mache ich bei einem solch wichtigen Thema wie Sex Halt und sage: "Darüber kann ich mit meinem Partner unmöglich reden?" Wäre es nicht schön, wenn man sich dem eigenen Partner öffnen könnte?
Das braucht Vertrauen. Das kostet womöglich Kraft. Das kann zu Rückfragen führen. Das mag schwierig sein. Und das passt vielleicht nicht in das übliche Bild, das der andere von einem hat.
Aber es gibt einem im Gegenzug so viel Gutes: Es ist ein schönes Gefühl, sich zu offenbaren. Es ist befreiend und es schweißt zusammen. Und im Idealfall findet man mit dem eigenen Partner dann sogar einen gemeinsamen Weg, die soeben offenbarte Neigung auszuleben. Und dabei steht Reden über allem.
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So lebt ihr eure sexuellen Fantasien gemeinsam aus
Sollte es dann so sein, dass ihr beide den Wunsch teilt, eure Lust auf fremde Haut auszuleben, rate ich, folgende Dinge unbedingt zu befolgen:
1. Vor dem ersten Date: Findet gemeinsam raus, was ihr möchtet
Besprecht eure Fantasien und Wünsche. Das könnt ihr ideal beim Sex tun. Dabei seid ihr innig, geil und ehrlich. Findet heraus, was euch selbst gefällt und was euer Partner sich wünscht. Findet eine gemeinsame Lösung für das erste Erlebnis. Und vor allem: Spielt damit. Nichts ist geiler, als sich mit der gemeinsamen Fantasie zusammen in Stimmung zu bringen und beim Sex weiter anzuheizen. Holt euch Vorfreude auf das Erlebnis. Es wird euch später helfen, die Angst und Sorge zu überwinden.
2. Das Date selbst: Sucht den oder die Mitspieler gemeinsam aus
Das verbindet euch als Paar und heizt gemeinsam weiter ein. Seid bei der Suche ruhig wählerisch und geht sorgsam vor. Denn nichts ist wichtiger, als dass euer erstes Erlebnis positiv verläuft. Andernfalls könntet ihr schnell resignieren und die ganze Neigung verteufeln.
Das erste Date selbst solltet ihr unbedingt gemeinsam durchziehen. Es hilft euch beiden, wenn ihr den Stress und die Anspannung gemeinsam durchlebt – es gibt euch beiden Geborgenheit. Es ist von sehr großer Bedeutung, die Gefühle und Emotionen des Partners hautnah zu erleben – es gibt euch Sicherheit. Und ihr könnt nachher miteinander über das Erlebte sprechen, ihr habt beide die gleichen Bilder vor Augen – es verbindet euch.
Am Anfang steht dabei die Frage: Was wollen wir erleben? Sobald das klar ist, stellen wir selbst ein Date ein, in welchem wir unsere Wünsche und Anforderungen klar beschreiben. Wen oder was suchen wir? Wie stellen wir es uns vor? Was sind Tabus und welche Ansprüche haben wir?
In der Regel schauen wir uns dann gemeinsam die Zuschriften an und entscheiden, wem wir was antworten. Diese Phase ist spannend, denn man lernt die Leute etwas kennen. Sie ist aber auch zeitraubend. Für mich als Cuckold ist es besonders aufregend, wenn ich daran denke, dass ich da mit einem potentiellen Lover meiner Frau schreibe. Das ist schon verrückt, aber auch anregend. Sobald wir dann den oder die Richtigen gefunden haben, tüten wir das Treffen ein und leben unsere Fantasie aus.
In Swingerclubs stehen wir hauptsächlich auf Herrenüberschusspartys und lernen vor Ort neue Menschen kennen. Die Auswahl ist meist groß und bunt, auf ein vorab ausgemachtes Treffen mit anderen verzichten wir daher meist.
3. Nach dem Date: Sprecht über das Geschehene
Was hat euch gefallen, was hat euch missfallen? War es das erwünschte Ereignis oder war es ein Reinfall, und wenn ja, wieso? Besprecht alle Details. Seid ehrlich euch selbst und eurem Partner gegenüber. Es bringt nichts, an dieser Stelle den Helden oder die Heldin zu spielen. Offenbart euch eure Gefühle. Nur dann könnt ihr gemeinsam das nächste Erlebnis besser planen und den Weg finden, der euch beide glücklich macht.
Definiert gemeinsam Regeln und Grenzen für eure Abenteuer
Es empfiehlt sich, vor dem Date schon erste Regeln festzulegen. Aber häufig weiß man erst, was man möchte und vor allem was man nicht möchte, nachdem man es das erste Mal erlebt hat. Daher ist es jetzt nach dem ersten Abenteuer dringend ratsam, klare Richtlinien zu vereinbaren für euren sexuellen Pfad.
Meine Partnerin und ich haben beispielsweise festgelegt, dass wir niemals bei einem Sexpartner übernachten. Außerdem ist Analverkehr zwischen einem von uns beiden und einem fremden Mitspieler tabu. Das ist uns beiden vorbehalten und sorgt dafür, dass wir uns ein kleines Stück Exklusivität bewahrt haben.
Mit der Zeit haben wir unsere Abmachungen auch überarbeitet. Anfangs wollte meine Freundin zum Beispiel dabei sein, wenn ich Sex mit einer fremden Frau hatte. Das gab ihr Sicherheit. Doch mit der Zeit entspannte sie sich und gestattet mir inzwischen Sex auch ohne ihr Beisein.
In Zukunft: Lebt euch gemeinsam aus
Ihr alleine setzt die Grenzen und Maßstäbe. Ich sage immer: Alles, was anderen nicht schadet, ist erlaubt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man lebt nur einmal, also lasst euch von niemanden sagen, wie ihr euer Sexleben zu gestalten habt.
Buchtipp: Leidenschaft, die Leiden schafft
Unser Gastautor Mark Wallert hat insgesamt sieben Bücher unter dem Titel "Leidenschaft, die Leiden schafft – mein Leben als Swinger, Wifesharer und Cuckold" geschrieben.
In der Buchreihe berichtet er über seine Erlebnisse in über zwanzig Jahren als Swinger, Wifesharer und Cuckold. Zusätzlich bietet die Reihe Hintergrundinformationen zu diesen Themen sowie Ratschläge für interessierte Neulinge.
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