Hinter dem wissenschaftlichen Begriff "erotische Laktation", in der Umgangssprache auch "Milchliebe" genannt, verbirgt sich eine erotische Vorliebe, die mit dem Stillen des Partners und dem Produzieren von Milch zu tun hat. Klingt irgendwie speziell? Fanden wir auch und wollten mehr über diesen Fetisch wissen.
Autorin Christine Janson hat sich deshalb für uns mit einer Milchliebe-begeisterten Frau getroffen. Wie diese die erotische Laktation auslebt und was ihr dabei schon alles widerfahren ist, erfahrt ihr im Folgenden.
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Erotische Laktation: Ein Fetisch
Auf der Geburtstagsparty einer Freundin gehörte ich zu den letzten Gästen und am Ende wird es meistens am gemütlichsten. Jeder ist dann gut gelaunt und nach einigen Gläsern Sekt zu viel, traut man sich Fragen zu stellen, die man normalerweise für zu intim hält. Eine lebenslustige Frau mit langen blonden Haaren faszinierte mich und irgendwann kamen wir auf erotische Fantasien zu sprechen.
"Gibt es etwas, was dich besonders anmacht?", fragte ich sie. Da ich ein neugieriger Mensch bin, lasse ich mich gerne von den Fantasien anderer inspirieren. "Es hört sich ein wenig seltsam an, aber ich mag es, wenn aus meinen Brüsten Milch fließt." Jetzt war ich doch ein wenig erstaunt. "Ja, hast du denn ein Kind? Und stillst du?", fragte ich interessiert nach. "Nein, ich habe keine Kinder", lachte sie. "Und ich will auch keine haben. Aber es macht mich einfach geil."
Jetzt war ich ziemlich verblüfft und diese erotische Spielvariante war mir anscheinend bisher verborgen geblieben. Beim Stillen hatte ich bisher eher an das Füttern von Babys gedacht und weniger an einen erotischen Kick unter Erwachsenen. "Und ich bin auch nicht die Einzige", setzte sie nach. "Es gibt viele Menschen, die sich mit erotischer Laktation beschäftigen." Inzwischen hatten wir weitere Zuhörer bekommen und ich merkte, dass Sonia ein wenig unruhig auf ihrem Stuhl herumrutschte. Deshalb schlug ich ein Treffen bei mir zu Hause vor, denn ich wollte mehr erfahren über diese besondere Spielart der Lust.
Stillbeziehung für Erwachsene
Ich wollte mich auf den Besuch von Sonia ein wenig vorbereiten und stieß im Internet auf spannende Infos. Es gibt feine Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Begriffen zum Thema Milchliebe. Im Englischen spricht man von "ANR" (Adult Nursing Relationship) oder auch "Adult Breastfeeding", wenn das Saugen an der Brust zu einem wichtigen Teil des Liebesspiels wird und dabei oft auch Milch aus den Brüsten fließt.
Unter Milchliebe oder erotischer Laktation versteht man ganz allgemein Spiele mit Muttermilch und dabei muss man nicht immer an der Brust saugen und auch Singles können damit Spaß haben. Manche Menschen lieben es z.B., wenn sie einer Frau zusehen, die ihre Brüste massiert und daraus Milch spritzt.
Was mich ziemlich erstaunte, war die Tatsache, dass es prinzipiell jeder Frau möglich ist, ihre Brüste so zu beeinflussen, dass daraus Milch fließt. In den Brüsten gibt es sogenannte Milchkanäle, an denen die Milchdrüsen wie kleine Beeren sitzen und diese Drüsen werden durch das Hormon Prolaktin zur Milchbildung angeregt. Durch das Hormon Oxytocin kommt die Milch dann ins Fließen. Doch genaue Einzelheiten wollte ich von Sonia hören.
Was macht Männer an der Milchliebe an? Ist eine Stillbeziehung die größtmögliche Nähe zwischen Mann und Frau? JOYclub-Männer erzählen.
Milchproduktion anregen: Die Marmet-Methode
Sonia erklärte mir, dass es eine spezielle Form der Brustmassage gäbe, die von Chele Marmet entwickelt wurde, um Frauen zu helfen, die ihre Säuglinge nicht gut stillen konnten oder ein Adoptivkind hatten, dem sie die Brust geben wollten. Chele Marmet gründete sogar das Lactation Institut in Kalifornien, um Mütter noch besser beraten zu können. "Sicherlich dachte sie damals nicht daran, dass sich aus ihrer Massagetechnik ein sexueller Fetisch entwickeln könnte, aber die Methode funktioniert", lachte Sonia. "Würdest du mir das nun bitte etwas genauer erklären?", fragte ich neugierig nach. "Bei dieser Brustmassage gibt es verschiedene Schritte, die du einhalten musst", erklärte sie mir.
"Zunächst wird die Brust vorbereitet und aufgewärmt. Dazu hebst du die Brust mit einer Hand ein wenig an und die Fingerspitzen der anderen Hand legst du oben auf, dann massierst du das darunter liegende Drüsengewebe kreisförmig. Die Fingerkuppen wandern dann an eine andere Stelle der Brust und du massierst wieder kreisförmig, bis du um die ganze Brustwarze herum gekommen bist. Anschließend legst du die Hand auf das Brustbein und streichst nach unten die Brust aus. Und dann kommt noch der 'Milchshake', bei dem du die Brust sanft schüttelst." Bis jetzt hörte sich das gar nicht so kompliziert an, dachte ich mir.
"Jetzt kommt aber die Hauptsache", erklärte mir Sonia und schien meine Gedanken lesen zu können. "Jetzt wendest du den sogenannten C-Griff an. Dabei spreizt du den Daumen von den restlichen Fingern ab und mit diesem Griff, der dem Buchstaben C ähnlich sieht, umfasst du die Areola. Du platzierst also die Hand, drückst leicht gegen den Brustkorb und dann ziehst du die Finger langsam nach vorne in Richtung Brustwarzen."
Sonia erklärte mir, dass man diese Massagetechnik alle drei Stunden lang anwenden müsse und jeder Brust dabei jeweils zehn Minuten Aufmerksamkeit schenken sollte. "Nach circa zwei Wochen ist dann bei mir die erste Milch geflossen", erzählte Sonia. Sie habe zunächst ein wenig bitter geschmeckt und hätte rosa ausgesehen, aber nach einiger Zeit sei die Farbe heller geworden und der Geschmack süßer.
Erotische Laktation und SM
"Sonia, du hast mir jetzt viel von deiner eigenen Sinnlichkeit erzählt, mit der du diese Brustmassagen genossen hast. Aber hattest du nicht auch mal Partner, mit denen du diese Vorliebe zu Milch teilen konntest? Ich könnte mir vorstellen, dass Männer das auch ziemlich anmacht, wenn sie an einer prallen Brust saugen dürfen." Sonia nickte zustimmend.
"Auf alle Fälle ist das ein ganz großer Kick von mir. Ich liebe es, wenn ein Mann an meinen Brüsten saugt. Dann verfalle ich in einen sinnlichen Rausch. Ich hatte mal einen One-Night-Stand mit einem sehr attraktiven Mann und der konnte meine sexuelle Vorliebe von all meinen Freunden am besten verstehen. Er saugte stundenlang an meiner Brust, schlief sogar ein und behielt meine Brustwarze die ganze Nacht im Mund. Das war ein unbeschreibliches Gefühl von Nähe und Zärtlichkeit für mich. Die äußeren Umstände ließen es leider nicht zu, dass wir uns wiedersahen, aber ich denke noch immer an ihn."
Ich wollte von Sonia zum Abschluss noch wissen, ob sie mit Gleichgesinnten Kontakt habe, die auch diesen besonderen Fetisch lieben. "Ja natürlich", erzählte mir Sonia. "Ich kenne sogar eine Frau, die erotische Laktation mit SM-Spielen verbindet. Sie ist gerne dominant und wenn ihr Sklave sie gut geleckt hat, dann wird er mit einer Portion Milch belohnt. Und er liebt das!"
Risiken und Nebenwirkungen erotischer Laktation
Aber wie sieht das mit der Marmet-Methode ganz praktisch aus? Ich stellte mir eine Teamleiterin vor, die mitten in einer Konferenz aufsteht und ihren Kollegen erklärt, dass sie gerade mal ihre Brüste ein wenig massieren muss. Ganz toll! Da musste man sich als Frau schon ganz bewusst im Urlaub damit befassen und lohnte sich der ganze Aufwand überhaupt?
Aber als Sonia mir dann mit strahlenden Augen erzählte, was sie während dieser intensiven Beschäftigung mit ihren Brüsten sonst noch so erlebte und fühlte, wurde ich von ihrer Begeisterung angesteckt: "Meine Brüste zu massieren, macht mich geil, es entsteht ein angenehmes Kribbeln im Körper und ich empfinde das Ziehen in der Brust als sehr erregend. Durch diese Massagemethode hat sich mein Hormonhaushalt verändert und ich bin regelrecht in einen Oxytocinrausch verfallen. Ich habe auch gemerkt, dass sich Männer auf einmal mehr für mich interessieren, weil ich mit meiner eigenen Sexualität so stark verbunden war. Und weißt du was ganz witzig war?" Sonia schaute mich nun lächelnd an.
"In dieser Zeit, als ich meine Brüste regelmäßig massiert habe, hat sich meine Libido sehr verändert. Ich hatte auf einmal ständig Lust auf Sex. Das war manchmal gar nicht so einfach, wenn ich gerade keinen Partner an meiner Seite hatte."
Aber gab es nicht auch Nebenwirkungen bei dieser radikalen Hormonumstellung des Körpers? "Ja weißt du, so ganz einfach war das manchmal nicht mit meiner Milchliebe. Die Hormone haben mich auch empfindlich gemacht und oft war ich gereizt und ein wenig zickig. Ich denke, so wie es Frauen auch in der Schwangerschaft geht." Ich könnte mir vorstellen, dass es auf Dauer sicherlich nicht so gesund ist, wenn man ständig seinen Hormonhaushalt verändert, aber für einen bestimmten Zeitraum ist es wahrscheinlich nicht schädlich. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, seinen Gynäkologen zu konsultieren.
Von Sonia erfuhr ich, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, den Milchfluss anzuregen. Manche Frauen nehmen zum Beispiel ein verschreibungspflichtiges Medikament ein: Es heißt Domperidon und kann allerdings bei häufiger Anwendung zu Kopfschmerzen und Krämpfen führen. Auch Bockshornkleesamen werden in der Pflanzenheilkunde zur Milchbildung empfohlen. Natürlich gibt es auch Milchpumpen, die den Milchfluss stimulieren und manche Frauen finden es sexuell sehr stimulierend, wenn durch den Unterdruck ein leichtes Ziehen an der Brust entsteht.
Was es alles so gibt, denke ich mir im Stillen und danke Sonia für dieses sehr aufschlussreiche Gespräch. Ich denke ernsthaft darüber nach, ob ich mich im nächsten Urlaub mal ausgiebig mit meinen Brüsten befassen sollte …