Ein eingestürztes Bett oder ein falscher Name während des Liebesspiels? Öde Standards. Vier Kollegen aus dem JOYclub erzählen von ihren schrägsten Sex-Pannen. Desaster im Bett, die eine Schneise in die Biografie schneiden und die Verhältnisse zu Gegenständen, Tieren und Partnern neu arrangieren. Wir sagen nur: Katze, Knubbel und Klunker!
Katzentrauma
Alex, 33 Jahre
Seit meinem 20. Lebensjahr hasse ich Katzen. Widerliche Viecher. Die Verursacherin hat einen Namen: Tine. Die Katze meiner damaligen Freundin. Ohne Umschweife zum Fiasko, damit mir noch etwas Raum bleibt, mir danach mein ungeschliffenes Trauma von der Seele zu schreiben.
Liebesspiel mit meiner Freundin. Mittendrin. Ich hab sie vor mir, Doggystyle. Ich greife eine Handvoll ihrer Nackenhaare, ihre Brüste tropfen in meine Hände, ich streiche über ihren Rücken, packe sie an den Hüften. Doggystyle halt. Es ist gut. Mein Rhythmus wird heftiger. Ich bin fast da. Gleich. Jetzt ist es so weit – die Geschichte entgleist.
Auftritt: Tine. Etwas stößt auf halber Höhe gegen meinen rechten Oberschenkel. Weich und entschlossen. Ein Katzenkopf schiebt sich zwischen meine Freundin und mich. Erschrocken ziehen wir beide zurück – während ich komme und mich auf das Katzenvieh ergieße. Volle Ladung. In mir tanzen Scham, Wut, Ekel und schallende Fassungslosigkeit Ringelpiez.
Es gibt Bilder, die löscht nur der Tod. Bei mir ist es eine Katze, die sich mein Sperma aus dem Fell leckt. Oder wie ich – nach anfänglicher Weigerung und einem Streit mit meiner Freundin, die die Sache zu lustig findet – mit der Katze auf dem Schoß in der Küche sitze und ihr das Sperma aus dem Fell reibe. Oder wie meine Freundin in den Tagen danach frotzelt, sie würde mich nicht mehr mit der Katze alleine lassen, die sexuelle Anziehung zwischen dem Tier und mir sei regelrecht greifbar.
Was bleibt zu sagen? Tine ist mittlerweile tot. Und die letzte Zeugin krieg ich auch noch dran.
Knubbel auf dem Penis
Chris, 36 Jahre
Meine Partnerin ist eine Zauberin – sie kann auf magische Weise meinen Penis in seiner ganzen Länge verschwinden lassen! Kenner ahnen es schon: Ich bin ein Freund des Deepthroating. Wir beide mögen diese Spielart mit der Kraft des ganzen Körpers.
Folglich war es schon mal vorgekommen, dass mein bestes Stück bei Oralverkehr der etwas härteren Gangart angeschwollen oder wund geworden war. Zimperlicher Sex ist unsere Sache nicht. Grenzgänge sind fester Bestandteil unserer Repertoires. Der erste Kontakt mit Schmerz liefert keinen Grund, den Zaubertrick abzubrechen. Und auch nicht der zweite.
Das als Vorwort. Nun waren wir mal wieder dabei. Full throttle Deepthroating. Meine Partnerin zauberte rhythmisch, ich verging mich anderweitig an ihr. Hatte ich erwähnt, dass wir es ausgiebig mögen? Nach fast zwei Stunden des Genusses, wechselweise mit Hand und Mund, blieb mein Blick an meinem Schwanz hängen. Neben den üblichen Verschleißerscheinungen entdeckte ich einen lustigen "Knubbel" direkt an der Peniswurzel. So groß wie eine Kichererbse. Irritierend, aber kein Hinderungsgrund. Weiter ging's gen Happy Ending.
In den darauffolgenden Tagen wählte ich folgende sehr maskuline Behandlungsmethode: Ich ignorierte den Knoten einfach. Ein Kniff, der zu Kindertagen den Kobold hinter der Dachluke in meinem Zimmer vertrieben hatte. Aber dieser Gegner war hartnäckiger.
Tage vergingen ohne Besserung. Mir wurde die Sache unheimlich. Es handelte sich immerhin um ein Körperteil, das mir doch sehr ans Herz gewachsen war, seit ich mit 15 Jahren seinen wahren Zweck kennenlernen durfte. Ich entschloß mich dazu, mir ärztlichen Rat zu holen. Heimlich selbstredend, Mann hat Ruf.
In der Uni-Klinik empfing mich eine Ärztin. Ein bisschen zu attraktiv für das folgende Fachgespräch, wie ich fand. Detailliert schilderte ich der interessierten Frau Doktor den Hergang. Diagnosen basieren auf Informationen, also Hosen runter und raus damit! Sie begutachtete, überlegte und erwischte mich mit folgendem Satz auf dem falschen Fuß: "Das sieht nach einer Penisthrombose aus."
Penis und Thrombose sind keine Worte, die meiner Meinung nach Berührungspunkte haben sollten. Mein Gehirn übersetzte den Satz in Sekundenbruchteilen: Mein Penis fault mir ab! Als Ursache benannte die Ärztin die langanhaltende, schroffe mechanische Beanspruchung und die immer wieder in Richtung der Peniswurzel reibenden Zähne meiner Partnerin in crime.
Zwei Monate nach der Amputation … kleiner Spaß. Die attraktive und fähige Frau Doktor verschrieb mir ein Heparin. Sechs Wochen lang spritzte ich mir Selbiges jeden Tag in die Bauchfalte bis der Knubbel verschwunden und die Gefahr gebannt war. Beim nächsten Deepthroating nahm meine Freundin vorsorglich ihr Gebiss raus. Es ist Liebe!
Diamonds are a Girl's best Friend
Claudia, 31 Jahre
Ich hatte Lust. So richtig. Um meinen Mann zu überraschen, hatte ich mir schon vor dem Sex meinen neuen Liebling eingeführt: einen diamantenen Analplug. Warum etwas teuer und todschick aussehen sollte, was man sich letztlich in den Anus schiebt? So eine Frage kann nur ein Mann stellen.
Mein Mann und ich gehen es an. Erwachsenenspiele. Guter Sex. Verschiedene Stellungen. Alles vaginal. Der Plug wärmt auf, was später noch folgen soll. Bei einem der Positionswechsel greife ich mir ans Hinterstübchen – und ins Leere. Der Plug ist weg. Was machen wir zwei Leuchten? Wir durchwühlen das Bett auf der Suche nach dem Analklunker. Ergebnislos.
Dann trifft mich die Gewissheit. Erst wie ein Streif-, dann wie ein Kopfschuss. Der Klunker hat sich ins Körperinnere verzogen. Mir geht das Entsetzen auf wie eine häßliche Sonne. Mein Mann will wissen, was los ist. Ich sag's ihm. In Worten und – in einem Anflug von Galgenhumor – mit einem einsaugenden Geräusch. Dem in Stein gemeißelten Gesetz folgend, "Wenn Männer einen beruhigen wollen, machen sie alles noch schlimmer", meint er , "Keine Angst, was reingeht, kommt auch wieder raus!" Ich möchte ihm eine reinhauen.
Wenn's ernst wird, nimmt frau die Sache lieber selbst in die Hand. Ich verziehe mich ins Bad. Bevor ich die Bergung starte, hänge ich noch den kleinen Flurspiegel ab und lege ihn auf den Badezimmerboden. Damit mein Mann mir nicht mit guten Ratschlägen in die Rettungsparade fährt, schließe ich die Tür ab. Fisting-Aficionados kennen den Entenschnabel. Alle Finger treffen sich und formen eine Spitze. Über den Spiegel gehockt, die Hand zum Entenschnabel geformt, begebe ich mich tastend auf die Suche. Und stoße nach circa fünf bis sieben Zentimeter auf eine Diamantenmine.
Die Problematik sei kurz veranschaulicht: Um den Klunker rauszuholen, muss ich ihn erst mal fassen, meine Finger am Plug-Kopf vorbeischieben. Ein Gedulds- und Dehnungsspiel. Eine taktile und motorische Mammutaufgabe. Auf engstem Raum. Die Zielgegend ist darüber hinaus schlecht beleuchtet. Ich stelle eine Lampe neben dem Spiegel auf den Boden. Ergebnis: Wenn der Winkel passt, funkelt es mich aus meinem Anus heraus an. Wer kann das schon von sich behaupten? Shine on crazy Diamond!
Die Sache endet glimpflich und der Ausreißer geht in seinen unverdienten Ruhestand. Unter uns und engen Freunden firmiert die Episode seitdem unter dem Titel "Klunker im Bunker".
Ist das dein Blut?
Maria, 29 Jahre
Das Ganze ist über zehn Jahre her: Ich saß bei meinem Freund auf der Couch. Wir schauten einen Film. Naja, nicht so richtig. Wir waren erst seit ein paar Monate zusammen und noch in jener Phase, in der wir die Finger nicht voneinander lassen konnten. Heißt: Der Film wurde schnell zweitrangig.
Nach dem Sex – noch halb ineinander verknotet, die Endcredits liefen – fiel mir auf, dass die Couch voller Blut war. Ebenso unsere Intimbereiche. Mein Freund schaute mich besorgt an. Ich sprang auf und rannte unter die Dusche. Mein Carrie-Moment. Es blutete weiter und mir wurde schwindelig. In mir stieg Panik auf. Was mache ich? Papa anrufen. Der war eine Viertelstunde später da und fuhr meinen Freund und mich ins nächstgelegene Krankenhaus, während sich unsere Unterwäsche rot färbte. Dort gab es keine Gynäkologie. Also wieder ins Auto und zum nächsten Krankenhaus.
Während mein Freund dort einem Urologen von seinem Abend erzählte, saß ich vor einer Frauenärztin. Eine ihrer ersten Fragen: "Haben Sie Sexspielzeug benutzt?" Ich verneinte wahrheitsgemäß. Nach der kurzen Fragerunde begann sie, mich mit einer Art Metallschnabel zu untersuchen.
Es dauerte nicht lange, da schnaubte es erstaunt zwischen meinen Beinen. Die Ärztin zog den Schnabel raus und nahm etwas zu Hilfe, dass einer seltsam gebogenen Zange ähnelt. Ich spürte wie sie diese kurz in mir spreizte und dann wieder rauszog. Ich blickte mit einer triefenden Portion Angst auf die Zange, die etwas Blutiges umklammert hielt. Einen Fetzen. Etwas Wurmartiges. Leblos. Vielleicht anderthalb Zentimeter klein. Eben hatte ich noch Couch-Sex mit meinem Freund, nun war ich die Hauptdarstellerin eines David-Cronenberg-Films! Was war passiert?
Die Ärztin legte das geborgene Fleischstück in eine Metallschale und taxierte es ein paar Augenblicke. "Hm. Das könnte ein Stück Vorhaut sein." Mir sank die Kinnlade – meine Vagina hat Zähne! Verdammter Freud! Die Gynäkologin bedeutete mir, mich anzuziehen, ging an ihr Telefon und ließ sich mit dem Urologen verbinden, der gerade meinen Freund untersuchte. "Fehlt deinem Patienten etwas?"
Ich hörte die Antwort nicht, aber meine Ärztin bog kurz vor heiterem Gelächter noch gerade so Richtung Seriosität ab. Einen kodierten Ärzteplausch später erläuterte sie mir, was der Übeltäter sei: ein Haar. Durch stete Reibung hatte es meinem Freund ein Stück der Vorhaut abgetrennt.
Nachdem seine Wunde abgeheilt war, musste mein Freund sich beschneiden lassen. Sein bestes Stück sah aber auch wirklich bemitleidenswert aus mit der fehlenden Vorhaut. Oder wie wir es nannten: mit der schiefen Mütze. Und "bemitleidenswert" möchte kein Mann im Zusammenhang mit seinem Penis zu hören bekommen.
Aufgeschrieben von Alex Todorov.
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