Viele Menschen leben mit dem Status HIV-positiv. In Deutschland gibt es jährlich etwa 3000 Neuinfizierte. Doch während HIV/AIDS heute bei guter medizinischer Versorgung nicht mehr tödlich ist, erfahren Betroffene häufig Stigmatisierung.
Eine Kampagne zum Welt-AIDS-Tag* am 01. Dezember fragt provokativ: "Was machst du, wenn dein Date HIV hat?" Wünschenswert wäre die Antwort: "Weiter kräftig Komplimente!" Die Realität für Betroffene sieht oftmals anders aus.
Denn was viele nicht wissen: Beim Küssen und Kuscheln besteht keine Ansteckungsgefahr mit HIV. Auch nicht im täglichen Zusammenleben mit HIV-positiven Menschen. Beim Sex bieten Kondome zuverlässigen Schutz. Bei einer erfolgreichen HIV-Therapie kann eine Übertragung sogar praktisch ausgeschlossen werden.
Es gibt keinen Grund, einem HIV-positiven Date aus dem Weg zu gehen. Laut einer Umfrage des Projektes "positive stimmen" haben 61 Prozent der Menschen mit HIV jedoch Angst vor sexueller Zurückweisung.
Medikamente können die Lebenserwartung und Lebensqualität von Menschen mit HIV und AIDS erheblich verbessern. Bei entsprechender Behandlung kann die Viruslast so sehr unterdrückt werden, dass Betroffene als "geheilt" gelten. Das heißt, dass ein HIV-Test bei ihnen negativ ausfällt und sie den Virus nicht mehr übertragen können.
Außerdem gibt es PrEP und PEP – Prä-Expositions-Prophylaxe und Post-Expositions-Prophylaxe. Diese Medikamente können vor oder kurz nach einem sexuellen Risiko-Kontakt eingenommen werden, um eine Infektion zu vermeiden. Das ist zum Beispiel ungeschützter Sex mit neuen oder unbekannten Personen. Für sogenannte Risiko-Gruppen werden PrEP und PEP von den Krankenkassen übernommen. Dazu gehören Männer, die Sex mit Männern haben und Sexarbeiter:innen.
Alle fünf Jahre konnte die Zahl der Menschen mit lebensrettender Behandlung verdoppelt werden, berichtet das AIDS-Programm der Vereinten Nationen UNAIDS. Setzt sich dieser Trend fort, könnte die HIV/AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030 aufgehalten werden, so die Prognose der Forscher:innen. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, für den vor allem finanzielle Mittel erheblich aufgestockt werden müssen.
Weltweit macht der Kampf gegen HIV/AIDS zwar enorme Fortschritte, doch in Europa steigt derzeit erneut die Zahl der Infizierten wieder an. Einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten zufolge hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der registrierten Neuansteckungen in 50 Staaten von 136.235 Erstdiagnosen auf 142.197 erhöht.
Insbesondere in Osteuropa wurde ein enormer Anstieg bei Heterosexuellen und bei Drogenkonsumenten festgestellt. Die Deutsche AIDS-Hilfe betont, dass nicht zwangsläufig die Zahl der Neuinfektionen gestiegen sein muss, sondern sich mittlerweile mehr Menschen einem Test unterziehen. Die Dunkelziffer der Infizierten ist allerdings weitaus größer.
Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass in Deutschland mehr als 83.000 Menschen HIV-positiv sind. Jeder Sechste weiß davon nichts – das sind 13.000 Menschen. Doch nur wer weiß, dass er HIV-positiv ist, kann andere vor einer Ansteckung schützen!
Kondome schützen:
Im JOYclub setzen wir uns mit vollem Körpereinsatz für Safer Sex ein – wie in unserem "JOYclub-Cockbuster" zum Weltverhütungstag: Kondome schützen! In jeder Lebenslage!
Kondom-Emoji:
Der Kondomhersteller Durex hat eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzt, ein Kondom-Emoji einzuführen.
Der Welt-AIDS-Tag erinnert uns daran: HIV und AIDS sind wichtige, gesellschaftsrelevante Themen, die ununterbrochen ein hohes Maß an Aufklärung bedürfen. Und: Wir alle können positiv zusammen leben. Jeder kann etwas tun, um sich und andere zu schützen und um Diskriminierung abwehren. Nicht nur am Welt-AIDS-Tag, sondern jeden Tag!