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Fuß fassen

Wie meine nackten Füßen plötzlich zu Fetischobjekten wurden

Ich stehe mit beiden Füßen fest im Leben. Diese Füße sind ungeahnt zu meinem Kapital geworden. Wie ich über Begegnungen mit Fußfetischisten unversehens dazu kam, Geld mit meinen Füßen zu verdienen. Mit Videos.

Von Astronaughty

Mein Eintrittstor zum Fußfetisch

Als ich Sebastian kennenlernte, war ich zuerst etwas irritiert. Anstatt sich wie andere Männer meine Brüste zu feiern oder seine Aufmerksamkeit zwischen meine Schenkeln zu richten, hatte er nur Augen für: meine Füße.

Herkömmliche Penetration stand für ihn überhaupt nicht im Vordergrund. Stattdessen küsste er meine Füße, lutschte stundenlang meine Zehen, rieb seinen Schwanz zwischen meinen Fußsohlen. Und er bestand darauf, dass ich ihm meinen Fuß in den Mund stopfte, während ich ihn blies. Dann explodierte er wie ein 14-Jähriger beim Anblick der heimlich vergötterten Nachbarin im Bikini.

Er liebte nicht nur den klassischen Footjob, sondern stand darauf, sich selbst zu wichsen, während meine für ihn göttlichen nackten Füße sein Gesicht und seine Eier berührten. Waren wir nicht zusammen, sollte ich ihm Fotos meiner Füße schicken.

Zum Niederknien: meine Füße

Kurz zu meinen Füßen: Sie sind schlank, gerade, gepflegt und gehen über in durchaus ansehnliche Fesseln. Sie passen je nach Hersteller in Schuhgröße 39 oder 40 und meine Fußnägel trage ich lackiert. Oft in Rot. Ich mag meine Füße, laufe gerne barfuß, habe ein Faible für offene Schuhe und mag es, wenn sie ausgiebig massiert werden.

Über Komplimente zu meinen Füßen habe ich mich stets gefreut. Als wirklich begehrenswerte Körperpartien habe ich sie allerdings nie betrachtet. Das hat sich mit dem bekennenden Fußfetischisten Sebastian grundlegend geändert.

Neugierig genoss ich die Aufmerksamkeit, die er meinen Füßen schenkte. Das Reizvolle lag für Sebastian zum einen im sexuellen Kick, etwas zu tun, was in seiner ganze Kindheit als schmutzig und tabuisiert galt. Zum anderen in der speziellen Intimität zu einer Frau, die sich ihm über die Füße eröffnet. Zum Dritten in der einzigartigen Haut an den Fußsohlen und dem fußeigenen Geruch.

Mehr als eine Fußnote: Podophilie lautet der Fachbegriff für Fußfetischismus.

 
Letztlich passte es nicht mit Sebastian und mir; ich brauche beim Sex deutlich mehr als Fuß-Action. Aber Sebastian hatte mir die Tür zu einer mir unbekannten Welt geöffnet.

100 Prozent positives Feetback

Nach Sebastian kam der Sommer und ich brauchte Platz in meinem Schuhschrank. Um ein paar getragene Schuhe im Netz loszuschlagen, fotografierte ich High Heels, Sneakers, Stiefel und Sandalen, allesamt mit meinen Füßen darin, und inserierte sie seriös und anständig. Umso verwunderter war ich über das, was mich daraufhin heimsuchte.

In weniger als zwei Stunden erhielt ich fast 50 Privatnachrichten. Es ging den Absendern nie nur um die Schuhe – aber immer um meine Füße. Übergriffig und völlig am Thema meiner Annonce vorbei, aber die meisten Anfragen waren ausnehmend höflich und zuvorkommend.

Offenbar hatte ich in ein Wespennest gestochen. Dieses verblüffende "Feetback" brachte mich auf eine Idee: Da ich meine Füße gerne zeige und generell sehr aufgeschlossen bin, warum sollte ich dieser Nachfrage nicht nachkommen? Fotos und Videos meiner Füßen machen? Getragene Socken oder Strumpfhosen anbieten?

 
Schuhe vor dem Versand ein paar Tage lang für jemanden tragen? Warum nicht?
 

Also legte ich los. Ich machte Barfuß-Fotos, erstellte Close-ups meiner Zehen und Sohlen, fotografierte meine Füße in offenen High Heels, Netzstrümpfen, Nylons sowie Söckchen. An den Rückmeldungen erkannte ich, dass einige neben dem Fokus auf Füße auch ein Looner-Faible hatten, also meine Füße mit Ballons auf Luftmatratzen sehen wollten. "Barfuß mit Sperma" und "Footjob am Gummipenis" waren gleichermaßen gefragte Motive.

Foot Food Fetish

Fotos und Videos dieser Art gibt es im Internet en masse. Wie schaffe ich es, mich von der Masse abzuheben? Ich dachte an Sebastian und das Fuß-Tabu, das er in seiner Kindheit mitbekam. Schnell kam ich auf ein zweites Tabu, denn was hören Kinder ähnlich oft wie "Füße sind pfui!"?

Genau: "Mit Essen spielt man nicht!"

Die Idee: Meine Füße werden mit Essen spielen!

Eine Idee, die in ihrer Dekadenz maßgeschneidert für dieses apokalyptische Jahr 2020 scheint. Ich fragte in meinem Bekanntenkreis, welche abgelaufenen Lebensmittel in ihren Kühlschrank lagerten. Und begann, mein Portfolio um fünf- bis zehnminütige Videos zu erweitern, in denen meine nackten Füße hingebungsvoll mit Lebensmitteln spielen.

Das Rumsauen meiner Füße mit Schokopudding, Erdbeerkuchen, Popcorn, Schokoküssen, Butter, Erbsensuppe, Krautsalat (ja, Krautsalat!) und jeder Menge anderer Lebensmittel fing an, mir richtig Spaß zu machen. Nicht sexuell, aber ich fühlte mich dabei wie eine Fünfjährige, die heimlich barfuß in der Pfütze tanzt. Wenn diese "Matsche" geräuschvoll zwischen meinen Zehen hindurchquillte, war das auf eine schräge Art befreiend.

Die Empfänger der Videos waren begeistert und wollten neben dem "regulären" Fotomaterial immer mehr von den "Feet playing with Food". Ich lieferte.

 

Fußfetisch als Horizonterweiterung

Ich vergrößerte meinen Radius. Erstellte einen Account bei OnlyFans. Über Die Fußkönigin biete ich meine Fotos und Videos seit Kurzem auch zum Kauf an. Und bei Instagram haben meine Füße ihren eigenen "Feed_my_Feet"-Account.

Dabei lerne ich immer wieder dazu. Dass Menschen sich in Füße verlieben können. Dass gespreizte Zehen für einige das Nonplusultra sind. Dass die einen auf den Duft sauberer Füße stehen, während die anderen ihre sexuelle Erfüllung bei der Masturbation mit müffelnden Socken finden. Dass Brüste, Arsch und Pussy einen Menschen komplett kaltlassen können, aber der Anblick schöner Füße in Sekundenschnelle zu einer steinharten Erektion führt.

 
Die Anfrage nach einem Tütchen mit meiner Fußhornhaut oder Fußnägeln lehne ich höflich ab.
 

Im Austausch fallen mir immer wieder zwei Dinge auf: zum einen die unglaubliche Höflichkeit (die oftmals mit einer devoten Ader einhergeht), zum anderen die riesige Anzahl an Männern mit einem – häufig aus Scham nicht offen ausgelebten – Fußfetisch.

Ich hatte schon Kontakte, die mich um Rat fragten, weil ihre Partnerinnen nichts von ihrem Fußfetisch wissen. Sie schämen sich dafür und wollten wissen, ob und wie sie es ihnen offenbaren sollen.

Ein paar Sachen gehen mir zu weit, ohne dass ich sie verurteile. Die Anfrage nach einem Tütchen mit meiner Fußhornhaut oder Fußnägeln lehne ich höflich ab.

 

Mama, ich mache jetzt in Füße

Da ich selbst mein Hobby als null anstößig empfinde, gehe ich damit sehr offen um und erzähle davon in meinem privaten Umfeld. Dabei treffe ich auf eine breite Akzeptanz für die Sache, die mir zeigt dass sich viele ganz umsonst für ihre Vorliebe schämen. Die häufigste Reaktion lautet: "Wäre nichts für mich, aber finde ich interessant."

Das wohl denkwürdigste Gespräch dazu hatte ich mit meinem leicht erregt wirkenden Steuerberater, der die Nebeneinnahmen meiner Fußaktivitäten in der Steuererklärung berücksichtigen muss. Ich bin mir ziemlich sicher, bei ihm offene Türen eingerannt zu haben.

Ich wünsche allen Fußfetis von Herzen, dass sie auf mehr Toleranz stoßen und aufhören können, sich für ihre Vorliebe zu schämen. "Ich werde von Füßen sexuell erregt" sollte die gleiche Reaktion hervorrufen wie "Ich stehe auf Brüste" oder "Mich machen Ärsche an!"

Und nun entschuldige mich, ich muss einer Anfrage nachkommen: meine Füße im zärtlichen Nahkampf mit zwei Schokoküssen.

 

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