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Der Damenkniestuhl

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Nachdem der Testaufruf zu dem Damenkniestuhl komplett außer Rand und Band geraten war und vorzeitig geschlossen werden musste, beschlossen wir gemeinsam mit dem Entwickler "Damenkniestuhl", dem ersten, sich ernsthaft bewerbenden Pärchen im Thread das Liebesmöbel zu überlassen und jenes überprüfen zu lassen, wie lebensgefährlich die Konstruktion denn nun tatsächlich ist. Die Wahl fiel auf das Paar sweetyoungsexy, die vollkommen unverletzt folgendes zu berichten wissen.

Erwartungen

Als wir den Testaufruf für den Damenkniestuhl gelesen hatten, wollten wir das Produkt sofort testen und haben uns direkt beworben. Da der Damenkniestuhl im JOYclub bereits für heftige Diskussionen gesorgt hatte und es viele kritische Kommentare gab, waren wir natürlich mehr als gespannt, was uns erwarten würde. Die meisten Mitglieder der Community konnten sich nicht vorstellen, dass der Kniestuhl das hält, was er verspricht. Wir aber wollten es genauer wissen.

Aber auch wir waren geteilter Meinung: Er war sich unsicher, ob das Gestell den Anforderungen gerecht werden kann. Sie konnte es kaum erwarten, es auszuprobieren und war optimistisch, dass wir viel Spaß damit haben würden. Die Beschreibung auf der Bewerbungsseite klang viel versprechend und steckte unsere Erwartungen sehr hoch. Umso gespannter warteten wir nun auf die Ankunft des Pakets, damit wir das "Spielzeug" ausprobieren und enthüllen konnten, was der Damenkniestuhl wirklich taugt.

Produktvorstellung

Der Stuhl in Einzelteilen.
Der Stuhl in Einzelteilen.

Der Damenkniestuhl ist ein Gestell, welches den Geschlechtsverkehr "von hinten" erleichtern und verbessern soll. Dabei soll er sowohl für hetero- als auch homosexuelle Paare geeignet sein. Der Begriff "Damenkniestuhl" ist dementsprechend wohl nicht zu eng zu sehen. Der Hersteller stellt den Kniestuhl als Pendant zur Liebesschaukel dar und steckt damit die Erwartungen sehr hoch, da Liebesschaukeln viele Stellungen ermöglichen und den GV durchaus bereichern können.

Vor allem Beeinträchtigungen durch unterschiedliche Körpergrößen soll der Stuhl verhindern. Außerdem soll er aber auch durch den Einsatz von Fesseln als Pranger nutzbar sein. Außer dem Einsatz zu Hause soll die Konstruktion auch für Swingerclubs und S/M Studios geeignet sein. Sogar in Massagestudios sieht der Anbieter eine Einsatzmöglichkeit. Die Konstruktion aus schwarz lackierten Stahlstangen ist dabei auf ein Gewicht von bis zu 100 Kilo ausgelegt. Allerdings schreibt der Hersteller, dass man auch verstärkte Ausführungen bekommen kann.

Vorbereitung

Der Stuhl wird in einem Karton von ca. 80x20x20cm geliefert. Die Einzelteile sind nicht weiter verpackt. Insgesamt besteht die Konstruktion aus sechs Stahlstangen, zwei Knieschalen, einem Haltegriff und allen benötigten Schrauben.

Der Stuhl zusammengeklappt.
Der Stuhl zusammengeklappt.

Für den Zusammenbau werden keine Werkzeuge benötigt. Zusätzlich zur Anleitung und einem Bild sind die Stangen mit farbigen Markierungen versehen, sodass der Aufbau sehr simpel ist. Für den ersten Zusammenbau haben wir ca. 20 Minuten gebraucht, wenn man jedoch den Dreh raus hat, lässt sich das aber auch in der Hälfte der Zeit erledigen.

Leider sieht man nach dem ersten Aufbau bereits Spuren im Lack, sodass es sehr wahrscheinlich ist, das der Stuhl nicht allzu lange gut aussieht. Wenn man den Stuhl nicht wieder komplett auseinander nehmen will, kann man ihn durch das Lösen von nur einer Schraube relativ kompakt zusammenstellen. So lässt er sich gut verstauen.

Anwendung

Nach dem Aufbau hatten wir erst mal gar keine Lust mehr zu testen. Wenn man gerade spontan Sex haben will, sollte man sich die Arbeit nicht machen, denn so ein Zusammenbau kann ein absoluter Lustkiller sein. Das heißt natürlich auch, dass man ihn nicht jedes Mal komplett auseinander nehmen sollte, da man sonst GV mit dem Stuhl immer im Voraus planen müsste.

Der Stuhl im Einsatz. Man achte auf seine Füße.
Der Stuhl im Einsatz. Man achte auf seine Füße.

Zum Glück kann man durch das Lösen von nur einer Schraube das Gestell soweit auseinander nehmen, dass man Ihn gut in einer Ecke verstauen kann. Der Stuhl stand dann bei uns in der Gegend `rum. Eine wirkliche Bereicherung für das Schlafzimmer ist das Design nicht gerade. Allerdings lässt es sich auch nicht direkt als Sexmöbel identifizieren, was durchaus seine Vorteile haben kann.

Am nächsten Tag haben wir uns in Stimmung gebracht ... und dann ab auf den Stuhl. Zuerst war es etwas komisch. Das erste Problem ist bereits das "Besteigen" des Stuhls, da man das Gefühl hat, dass er kippen könnte (was aber fast nicht passieren kann). Auch wenn man bereits mit beiden Knien in den Schalen ist, wackelt er noch, während man sich in die richtige Position bringt ... aber davon haben wir uns nicht aufhalten lassen. Während dem Sex steht er sehr stabil und hat guten Halt auf dem Boden (bei uns Laminat). Unser Bett bewegt sich mehr durch die Gegend.

Leider war für Sie der Stuhl auf Dauer unbequem. Die Hände taten weh und sie wusste nicht genau wohin mit ihren Armen, da man sie eigentlich nicht ablegen kann. So muss man die Ellenbogen entweder durchdrücken oder die ganze Zeit die Muskeln anspannen.

Auch seine Körpergröße (1,74m) bereitete uns Probleme, da es nicht machbar ist, die Höhe der Knieschalen richtig einzustellen. Wir hatten die Schalen bereits auf niedrigster Stufe, trotzdem musste er auf die Zehenspitzen gehen oder sie musste mit ihrem Hintern weiter nach hinten, so dass er nach unten geht. Auf Dauer ist das allerdings sehr unpraktisch, da sie noch mehr Muskeln anspannen muss, um sich auf dem Stuhl zu halten. An Analverkehr ist da erst recht nicht zu denken.

Der Damenkniestuhl

Wir haben die Knieschalen dann doch noch ein Stück tiefer gestellt, auch wenn dort eigentlich kein Loch mehr zur Befestigung ist. Nicht nur die Höhe ist mangelhaft verstellbar, auch der Abstand der Knieschalen ist für uns nicht optimal und diese lassen sich überhaupt nicht anpassen. Sie hat Ihre Beine immer sehr weit gespreizt, was zwar für ihn reizvoll aussieht aber kein bequemes Knien ermöglicht.

Aber nicht nur sie hatte dabei Probleme. Er hat mit seinen Händen immer nach einem Haltepunkt gesucht, um die Vor- und Rückwärtsbewegungen zu unterstützen. Man kann natürlich seinen Partner am Becken halten, aber wesentlich effektiver wäre es, wenn man an den verlängerten Stangen der Knieschalen Griffe hätte, um sich nach vorne zu ziehen und so die Stoßkraft zu unterstützen. Durch die eckige Form der Stangen kann man sich nur kurz daran festhalten und schon gar keine Kraft ausüben, ohne Krämpfe in den Händen zu bekommen. Wenn man sich an der Partnerin festhält – wie man es auch auf dem Bett im Doggystyle macht – besteht die Gefahr, dass sie von den Knieschalen rutscht, wenn man sich an sie ran zieht.

Der Damenkniestuhl

Wir versuchten das Beste daraus zu machen aber am Ende landeten wir doch jedes mal wieder in unserem Bett. Auch von der Benutzung als Pranger können wir nur abraten, da es schwierig ist, seinen Partner auf dem Gestell richtig zu fixieren. Nach den gescheiterten Versuchen haben wir uns Gedanken gemacht, ob wir etwas ändern könnten oder wo die Probleme genau liegen.

Wir haben uns dann dazu entschieden, eine weitere Meinung einzuholen und beschlossen, über den JOYclub ein anderes Pärchen in der Umgebung zu suchen. Wir haben insgesamt drei Pärchen angeschrieben und haben drei Absagen bekommen. Wie auch schon viele Kommentare im Joy war eine eindeutige Abneigung zu erkennen. "Da sollte der Erfinder vielleicht noch ein bisschen an der Optik feilen." "Die Frau ist ja bei dem Gerät an eine feste Position gebunden und kann ihre Beine nicht weiter spreizen oder ihre Hände wo anders hin tun..."

Nach diesen und weiteren Antworten auf unsere E-Mails beschlossen wir den Test zu beenden, da wir absolut keine Lust mehr auf den Stuhl hatten.

Fazit

Nach den eindeutigen Absagen, unseren Erfahrungen und der allgemeinen Ablehnung der Community sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der Kniestuhl in seiner jetzigen Form nicht praxistauglich ist. Jedoch finden wir den Grundgedanken gut, für eine taugliche Umsetzung müsste aber vieles geändert werden.

Die Konstruktion an sich ist relativ stabil, dass sie ein bisschen wackelt, ist eigentlich nicht weiter tragisch. Das größte Problem ist, dass es auf Dauer einfach unbequem ist. Vor allem die Frau muss sich zu sehr darauf konzentrieren, auf dem Stuhl zu bleiben. So ist es für Sie unmöglich, sich wirklich fallen zu lassen.

Ein großes Problem ist mit Sicherheit auch das kalte Design, welches natürlich Geschmackssache ist. Viele haben das Produkt bereits deshalb im Voraus abgelehnt. Es fehlt leider auch an diversen Einstellungsmöglichkeiten, um auf dem Stuhl in eine wirklich bequeme Position zu kommen. Und sogar die Höheneinstellung hat bei uns versagt, obwohl wir eigentlich durchschnittlich große Personen sind.

Unserer Meinung nach könnte man daraus sehr viel machen, aber diese Ausführung würden wir so nicht weiter empfehlen.

 

Der Damenkniestuhl wird inzwischen nicht mehr produziert oder angeboten.

Die Tester

Wir danken sweetyoungsexy für diesen Testbericht.