Ein weiterer beidseitig nutzbarer Silikon-Dildo im TestWenn Design und Wirklichkeit nicht zusammenpassen wollen

Unser Mitglied Nootostellt selbst gerne Sextoys her. Darum war es ihm eine große Freude, an unserer Wunsch-Dildo-Aktion teilzunehmen. Er entwarf ein besonders komplexes Design, das David von "Edelstück" vor eine echte Herausforderung stellte und in der Praxis letztendlich nicht ganz dem entsprach, was sich der Designer gewünscht hatte.

Doch vielleicht schaffen es die beiden Kreativen ja, den bisherigen Dildo irgendwann zu perfektionieren? Denn wie viele andere Produkte auch, braucht ein Dildo häufig viele Anläufe und Testrunden, bis er sich in Sachen Form, Umfang, Farbe, Größe usw. in der Praxis wirklich bewähren kann…

Und damit zu dem "Haut und Knochen" Entwurf von Nooto:

Meine Idee: Ein beidseitig nutzbarer Dildo mit "Hülle und Kern"

Da ich mich selbst ein wenig mit der Herstellung von Sextoys beschäftige, hatte ich bereits selbst Modelle meines Designs angefertigt und als Vorlage an David von "Edelstück" geschickt. Natürlich war ich sehr gespannt auf das Ergebnis, zumal es zwischendurch danach aussah, dass das Projekt aufgrund der Komplexität meines Designwunschs doch nicht realisiert werden kann.

Meine Idee war ein beidseitig nutzbarer Dildo. Der Dildo sollte eine dickere und eine dünnere Seite haben: Die dünnere Seite des Dildos war eher für den analen Gebrauch gedacht, die dickere Seite für den vaginalen Gebrauch. Des Weiteren sollte der Dildo aus einem mit einer Hülle umzogenen Kern bestehen. Der Kern sollte aus einem eher festen Silikon bestehen, die Hülle aus einem ganz weichen Silikon. Wenn man so will, schwebte mir ein "Haut und Knochen - Entwurf" vor. Das harte Innenleben sollte durch die weiche Hülle spürbar sein. Farblich schwebte mir schwarzes Silikon für das Innenleben und ein transparentes orangenes Silikon für die weiche Hülle vor.

Glücklicherweise hat am Ende doch noch alles geklappt und ein paar Tage, nachdem ich das erste Foto im Forum sehen konnte, kam dann auch das Päckchen bei mir zu Hause an. Mit Dildos habe ich bisher recht wenig Erfahrung, weshalb ich mich auf den Test und vor allem das Urteil meiner mich unterstützenden Testerin sehr gefreut habe.

Nooto fertigte seine Vorlage aus Ton und schickte sie "Edelstück" zu.
Nooto fertigte seine Vorlage aus Ton und schickte sie "Edelstück" zu.
 

Garantien gibt es nicht: Nicht jedes Dildo-Design funktioniert wie erhofft

Der Dildo ist ca. 270 mm lang und der Umfang der dicksten Stelle beträgt ca. 55 mm. Mitgeliefert wurde außer dem Dildo noch eine kurze Produktbeschreibung und eine kleine Tasche, in der der Dildo staubgeschützt gelagert werden kann.

Nach ewigem Hin und Her haben es meine Testerin und ich dann doch geschafft, einen gemütlichen Abend zu arrangieren, an dem man das gute Stück einmal dem Praxistest unterziehen konnte. Bei diesem ersten Test haben wir uns erst einmal auf die vaginale Anwendung beschränkt.

Wir waren anfangs beide etwas skeptisch, da der Dildo wesentlich biegsamer ausgefallen ist, als ich mir das ursprünglich gedacht habe. Außerdem fühlte sich die Oberfläche sehr klebrig an, wobei das bei der Anwendung durch die Benutzung von Gleitgel nicht aufgefallen ist. Die Oberfläche war nicht so glatt, wie man das von anderen Sextoys her kennt.

Der Wunsch-Dildo ist endlich da!
Der Wunsch-Dildo ist endlich da!
 

Auch die Farbgebung sagte uns beiden nicht wirklich zu, da man das Innenleben nur an einigen Stellen durchblitzen sah und es einen eher an einen Alien-Film erinnerte, als dass einem das Teil Lust aufs Ausprobieren machte...

Die Idee mit dem Härteunterschied konnte sich meine Testerin als sehr stimulierend vorstellen, allerdings fiel das auch weit weniger toll aus, als ursprünglich geplant. Wobei das sicherlich auch am Entwurf lag. Man hätte das Innenleben wohl doch oberflächennaher platzieren sollen, um eine richtig gute Wirkung zu erzielen.

Zuerst haben wir die dünne Seite getestet. Sie empfand diese für den vaginalen Einsatz als ein wenig zu dünn. Da der Dildo aber insgesamt recht flexibel ist, war dennoch eine gute Stimulation möglich. Ich konnte ihn am dicken Ende recht gut festhalten. Hier war es gut, dass der Dildo sehr weich ist, denn man konnte ihn gut greifen.

Nachdem wir etwas "warm gelaufen" waren, testeten wir die andere Seite des Dildos. Das dicke Ende gefiel ihr wesentlich besser. Besonders der Übergang zwischen dick und dünn gefiel ihr sehr gut.

Der fertige Wunsch-Dildo in "Alienoptik"
Der fertige Wunsch-Dildo in "Alienoptik"
 

Die Kreation eines Wunsch-Dildos: Ein rundum inspirierender Prozess

Der Wettbewerb diente ja in erster Linie dazu, dass David seine Fähigkeiten zeigen kann und hier ein wenig für seine Sache wirbt. Als Designer kenne ich natürlich den typischen Werdegang von Produkten und das mühsame Erproben immer neuer Prototypen, bis endlich am Ende eines (meist sehr langwierigen) Weges ein gutes Produkt steht.

David ist mit der Entscheidung, meinen Entwurf umzusetzen, ein großes Risiko eingegangen, da er etwas in der Art noch nicht gemacht hatte und mein Entwurf tatsächlich extrem kompliziert umzusetzen war. Zeitweise schien es ja fast zu scheitern. Ich finde es ganz toll, dass er es am Ende doch noch geschafft hat, meinen Entwurf umzusetzen - auch wenn der finale Dildo noch einige "Kinderkrankheiten" hat. Diese stecken aber nicht nur in der Umsetzung, sondern zum Teil auch in meinem Entwurf. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich mit David den Dildo irgendwann noch weiter entwickeln kann.

Ganz groß empfinde ich auch Davids Offenheit für Kritik, denn wir haben uns natürlich schon vor dem Test über das Teil ausgetauscht und interessanterweise einen ähnlich hohen Anspruch an die Dinge, die wir machen. Daher kann ich es auf jeden Fall empfehlen, mit ihm auch außergewöhnliche Ideen zu besprechen. Ich bin sicher, dass er dafür offen ist und die Dinge nach bestem Wissen und Gewissen umsetzt.

Ich danke jedenfalls ganz herzlich für die viele Arbeit und das neue Sextoy.