Ob Mann, Frau oder Paar, Swingerclub-Besucher teilen eine Gemeinsamkeit: Sie leben ihre Sexualität in freien Zügen aus. Doch wer einmal einen Clubbesuch gewagt hat, der weiß, es gehört schon eine Portion Mut dazu – mal mehr, mal weniger.
Erste Erfahrungen auf und neben der Swingermatte hat auch unser JOYclub-Mitglied remi1a gesammelt. Die experimentierfreudige Rothaarige lässt uns an ihren Gedanken als Solofrau im Swingerclub teilhaben. Zum Beispiel gibt es da ein paar männliche Verhaltensmuster, die sie beim Swingen irritieren.
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- Wir zeigen dir in unserer Reportage den Club Lillith von innen – der erste Swingerclub speziell für Frauen!
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Eine Swingerclub-Besucherin weiß: Sex ist nicht immer das Ziel.
Zugegeben: Ich bin schon irgendwie noch ein Swingerclub-Neuling. Etwa zehn Mal hat sich ein Clubbesuch bei mir ergeben. Und das in den verschiedensten Konstellationen: Mal mit einem Mann, mit dem ich eine Affäre hatte, mal mit einem Mann, mit dem ich keine Affäre hatte, mal mit einer Frau getarnt als Mädelsabend, mal mit einer Gruppe Singles und einmal auch mit einem Pärchen.
Ich bin – außer mit der männlichen Affäre – nie mit dem Vorsatz in den Club gegangen, dort auch Sex zu haben. Ziel war es immer, einen unterhaltsamen Abend zu erleben, wie auch immer dieser zu Ende gehen mochte. Deswegen habe ich auch nur bei etwa der Hälfte meiner Clubbesuche am Ende Sex gehabt. Aber das ist für mich völlig okay.
Mittlerweile mag ich an Swingerclubs genau das, was ich am Anfang am meisten gefürchtet hatte, nämlich das sexy Anziehen. Wo kann man das sonst schon tun, außer zu Hause oder auf einschlägigen Veranstaltungen? Die Korsage ausführen, Strapse anziehen. Ich mag es, mich einfach an die Bar zu setzen und mir Menschen anzusehen. Die gibt es in den meisten Clubs in allen Ausführungen: Jung, alt, dick, dünn, schön, hässlich, nett, doof. Da fällt man eigentlich nicht auf.
Video: Fragen an eine Swingerclubbetreiberin
Sina hatte nie einen Swingerclub besucht –und entschied sich dann einen Swingerlcub für Frauen zu eröffnen. In unserem Frageformat Haha erzählt sie davon:
Adiletten und ein Handtuch sind noch lange kein Club-Outfit!
Ich habe mittlerweile ein Outfit gefunden, in dem ich mich wohlfühle. Als Frau hat man da ja auch wirklich viele Möglichkeiten. Männer haben es da zugegebenermaßen nicht so einfach. Das fängt schon bei der Fußbekleidung an. Während wir uns zwischen Pumps, Stiefeln, High Heels und Ballarinas aussuchen können, worauf wir Lust haben, bleiben den Herren eigentlich nur Flip-Flops, Adiletten oder gar barfuß zu gehen. Die meisten "sexy Outfits", die es für Herren gibt, irgendwelche Netzshirts oder Ähnliches, sehen nur an Männern mit trainiertem Body gut aus. Und wer hat den schon? Meist bleibt dem Normalmann dann eben nur die klassische "Club Wear"-Kombination aus enger Shorts und einem T-Shirt. Untenrum Flip-Flops.
Aber da gibt es noch die Spezialisten: Die Männer, die gleich gänzlich auf Kleidung verzichten und sich einfach ganz locker ein Handtuch im die Hüften binden. Die berühmten Handtuchträger. Ich habe noch keine Frau getroffen, die gesagt hat: "Juhu, ein Handtuchträger."
Ist es Pragmatismus? Um zu verhindern, dass der Mann dann hinterher nicht wieder die eigenen Klamotten zusammensuchen muss? Es vermittelt mir immer den Eindruck, dass die Handtuchträger allzeit bereit sind. Handtuch weg und losgevögelt! Es mag Frauen geben, die darauf stehen. Und die Handtuchträger werden mit Sicherheit auch irgendwie mal zum Schuss kommen. Aber für mich ist das nichts. Sex funktioniert für mich zum größten Teil über den Kopf. Auch in einem Swingerclub will ich – ausgenommen in einer Dom/Sub-Konstellation – nicht das nächstbeste Loch sein, in dem Mann sich einen wegsteckt. Er soll Sex mit mir wollen. Sich für mich interessieren. Flirten. Vielleicht bin ich da komisch, aber nur mit Aussehen bekommt man mich nicht rum.
Hinweis an die Soloherren: Heranpirschen will gelernt sein!
Als Solofrau im Club macht es mir die Preispolitik der Clubbetreiber einfach, so dass ich es nicht schlimm finde, wenn sich nichts ergibt. Ich zahle nicht viel Eintritt, kann essen und trinken und ein wenig quatschen. Wenn ich so viel wie ein Mann zahlen würde, dann wäre das bestimmt anders. So ein Besuch muss sich ja rentieren, vor allem für das viele Geld, das Soloherren, siehe dazu der Knigge für Solos im Swingerclub, hinblättern müssen. Also muss man als Mann mindestens einmal irgendwo ran dürfen. Das macht einen Clubbesuch als Solofrau dann doch ab und an ein wenig nervig.
Manchmal würde ich anderen einfach gerne ungestört beim Sex zusehen. Nur zusehen. Aber in den meisten Fällen drängen sich dann unzählige Männer um einen herum, die auf eine Gelegenheit hoffen, so dass man nicht störungsfrei zusehen kann. Da würde ich mir etwas mehr Zurückhaltung von den Herren wünschen! Nur weil ich an einer Spielwiese stehe, will ich mich nicht gleich draufstürzen.
Meistens setze ich mich dann einfach an die Bar, um herauszufinden, ob sich eine nette Gelegenheit ergibt oder eben nicht. Auch im Swingerclub wollen Frauen erobert werden oder gar selbst erobern. Und nicht nur die nächstbeste Gelegenheit sein. Dann klappt es auch mit dem unverbindlichen Sex.
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