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Der Masochist

Keine falsche Zärtlichkeit!

Vulgäre Sprache, harte Schläge, rote Striemen. Sexuelle Erfüllung findet der Masochist dort, wo es schmerzhaft wird. Was von außen betrachtet rau und lieblos erscheint, ist seine Form von Nähe und Geborgenheit. Er sucht das Leid und den Schmerz, will unterworfen und erniedrigt werden. Oder sind das alles nur Klischees? Gibt es unterschiedliche Masochist:innen und bist du vielleicht selbst eine:r? Hier bekommst du einen Überblick über Masochismus und seine Facetten!

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Was ist ein Masochist?

Sexuelle Erfüllung durch Unterwerfung und Schmerz? Für einen Masochisten ist das völlig normal! Der Begriff entstand in Anlehnung an den Nachnamen des Schriftstellers Leopold Ritter von Sacher-Masoch. Dieser veröffentlichte 1870 seine Novelle "Venus im Pelz". Darin findet ein junger Mann sexuellen Gefallen daran, von einer älteren Frau gequält und gedemütigt zu werden. Schon Sacher-Masoch wusste:

 
Das Verlangen folgte dem Blick, das Vergnügen folgte dem Verlangen.
 

Als Masochist-Synonym gelten mittlerweile auch Sklave, Bottom oder Sub(missive). Wichtig ist: Nicht jeder Masochist ist männlich, ein hohes Tier auf der Arbeit und hat eine schwierige Beziehung zu seiner Mutter. Wer die Klischee-Kiste zuklappt, sieht: Es gibt nicht den einen Masochist oder die eine Masochistin. Masochismus zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und Geschlechter. Auch wann und wie die Neigung entdeckt wird, kann völlig unterschiedlich sein.

In der BDSM-Szene ist der Masochist unter Gleichgesinnten. Spiele mit Machtgefälle und körperlichen Grenzerfahrungen gehören schließlich zu beliebten Spielarten im BDSM. Nicht umsonst steht das M für Masochismus und das S für Sadismus. Denn im Sadist oder der Sadistin findet ein Masochist den perfekten Spielpartner. Gemeinsam können sie ihre Fantasien voll ausleben. Dort hat der Masochist Bedeutung.

 

Masochismus und seine Ausprägungen

Nur weil du auf die Füße deines Partners oder deiner Partnerin abfährst, bist du noch lange kein Masochist. Genauso möchte nicht jeder Masochist beim Sex ausgepeitscht werden. Die Übergänge zwischen den Ausprägungen sind fließend. Die Psychologie unterscheidet drei Formen:

  • Der psychische oder nicht sexuelle Masochist liebt es, gedemütigt zu werden – sei es privat oder beruflich. Misserfolge oder Niederlagen sind erwünscht. Er suhlt sich in seinem Leid und lässt sich gerne schlecht behandeln. Sexueller Lustgewinn spielt hier keine Rolle.
  • Der sexuelle oder Konjunktions-Masochist verbindet seine Sexualität untrennbar mit Schmerz und Demütigung. Er möchte sich seinem Gegenüber unterordnen und sexuelle Wünsche erfüllen. Seine Lust zieht er aus Beschimpfung, Schlägen und Strafen. Erst dann fühlt er sich seinem Gegenüber wirklich nah und sexuell erfüllt.
  • Der perverse oder Kompensations-Masochist ist der klassische Sklave. Sein sexuelles Verlangen wird durch den Wunsch nach Schmerz und Demütigung ersetzt. Er möchte gar nicht mit dem dominanten Part schlafen, sondern nur von ihr ausgepeitscht und erniedrigt werden.
 
Kontrollverlust und Unterwerfung empfinden die meisten Masochist:innen als erregend und befreiend – hier im Mediathek-Film Dirty Feet (2018).
Kontrollverlust und Unterwerfung empfinden die meisten Masochist:innen als erregend und befreiend – hier im Mediathek-Film Dirty Feet (2018).
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Masochistisches Verhalten und BDSM

Die BDSM-Szene ist das persönliche Paradies für den Masochisten. Egal wie ungewöhnlich seine oder ihre Vorliebe auch sein mag – er oder sie findet dort bestimmt jemanden, der sie ihm oder ihr erfüllt. Dabei stellt der Sadist den natürlichen Gegenpol zum Masochisten. Der eine quält, der andere lässt sich quälen. Eine Win-win-Situation, insofern beide damit einverstanden sind.

Entgegen vieler Vorurteile ist es der Masochist, der bei jeglicher BDSM-Praktik die Kontrolle hat. Er bestimmt, wie weit es geht. Es gilt das in der Szene in Stein gemeißelte SSC-Prinzip: safe, sane and consensual (Sicherheit, Gesundheit und Einverständnis). Dadurch bleibt der Masochist bis zu einem gewissen Grad vor strafbarer sexueller Gewalt und/oder Nötigung geschützt. Zusätzlich wird vor jeder Session ein Safeword vereinbart. Bei Grenzüberschreitung ist der Masochist dadurch in der Lage, jegliche Handlung des Sadisten sofort abzubrechen.

 

Masochistische Praktiken – viele Wege führen zur Erfüllung

Peitschen im Test, Latex und Handschellen sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Palette an Spielarten für Masochisten ist so vielfältig wie die Menschheit selbst. Die Sessions folgen oft erotischen Rollenspielen, die das Machtgefälle unterstreichen (z. B. Polizist und Gefangener). Die Rahmenbedingungen und welche Praktiken bevorzugt werden, klären alle Beteiligten bereits im Vorfeld.

  • Bondage: Kunstvolle Fesselung des ganzen Körpers mit Seilen oder Tape. Ziel ist es, den Sub in einer bestimmten Position zu fixieren – sei es sitzend, liegend oder sogar hängend. Ein Masochist, der Bondage liebt, zieht aus dieser unglücklichen Lage die größte Befriedigung.
  • Züchtigung: Schläge auf die nackte Haut mit Peitsche, Rohrstock oder Gerte. Der Masochist wird dadurch für seine Verfehlungen bestraft. Dazu gehört auch das sogenannte Spanking: Schläge auf den nackten Po mit der flachen Hand oder einem Paddle.
  • Tease and Denial: Orgasmuskontrolle. Durch gezielte Reize wird der Masochist bis kurz vor den Orgasmus gebracht, aber nicht erlöst. Er oder sie gerät in eine spielerische Abhängigkeit zum dominanten Part.
  • Atemkontrolle: Der Masochist darf kurzzeitig nicht atmen. Masken, Knebel oder Halskorsett verstärken den Effekt.
  • Lebendmöbel: Der Sub wird zum Gegenstand degradiert und wird vom dominanten Part auch so behandelt. Er oder sie dient als Sitzmöbel, Aschenbecher oder Fußhocker.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Praktiken, die das Herz des Masochisten höherschlagen lassen. Dich erregt bereits der Gedanke daran, die ein oder andere Technik selbst zu probieren? Dann steckt in dir vielleicht ein Masochist! Lies weiter, um es herauszufinden!

 
Hier fängt der Spaß erst an – Bedürfnisse und Praktiken im Masochismus sind schier endlos.
Hier fängt der Spaß erst an – Bedürfnisse und Praktiken im Masochismus sind schier endlos.
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Bin ich ein Masochist?

Vielleicht hast du deine masochistische Ader gerade erst entdeckt. Lass dich davon nicht verunsichern. Die Szene ist groß und bietet für jede Vorliebe die ultimative Erfüllung. Du musst nicht zwingend in einer klassischen, romantischen Beziehung leben. Wenn du vorrangig deine Sexualität ausleben möchtest, ist das völlig in Ordnung. Auch daraus entwickeln sich regelmäßig lebenslange Freundschaften und/oder tiefe Liebesbeziehungen.

Folgende Fragen können dir dabei helfen, deine Neigung herauszufinden:

  • Du liebst es, die Kontrolle abzugeben?
  • Du möchtest dich deinem Gegenüber völlig unterwerfen?
  • Es erregt dich, einer Situation nicht entkommen zu können?
  • Rote Striemen auf nackter Haut sind für dich Liebesbeweise?
  • Du würdest liebend gern ein enges Halsband tragen?
  • Du möchtest nur dann zum Orgasmus kommen, wenn dein Gegenüber es dir erlaubt?
  • Es macht dich scharf, für einen Fehler hart bestraft zu werden?
  • Du fühlst dich gerne völlig ausgeliefert?

Du ahnst es schon. Je mehr Fragen du mit "Ja" beantworten kannst, desto eher bist du masochistisch. Welche Bedeutung hat das nun für dich?

Fazit: Ein Masochist kommt selten allein!

Die gute Nachricht lautet: Du bist als Masochist einer oder eine unter vielen! Masochismus kann vielfältig gelebt werden, egal ob als Lebensmodell oder nur im Schlafzimmer. Wie du deinen Masochismus auslebst, liegt bei dir. Masochist:in zu sein, kann befreien und neue sexuelle Lust bedeuten. Trau dich also ruhig, dazu zu stehen! Dann steht der Erforschung deiner Neigung nichts mehr im Weg und du kannst dich fragen: Was löst dieser Fetisch in mir aus?


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Emotionen und Fetisch: "Submissive" in der JOYclub-Mediathek

Dedita arbeitet im Alltag als Krankenschwester und ist liebevolle Hundemama. Doch hin und wieder nimmt sie sich eine Auszeit, um in die Welt des BDSM abzutauchen. Als Sub genießt sie vor allem dominante Führung, Bondage und Spanking. Die erste Folge der PURE-Reportagen begleitet Dedita bei einem Playshooting mit Swen Brandy und einer Bondagesession mit Pepper_Mind. Darüber hinaus erzählt Dedita, was ihr diese Kink-Grenzerfahrung bedeuten und welche Emotionen sie in ihr auslösen

45 Minuten | D 2021 | Leihen: 5,99 € | Kaufen: 14,99 €

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