Der erste ausführliche Testbericht des Womanizer 2Go stammt von unserem JOYclub-Paar HarleyPuddin82. Beide haben schon viel Erfahrung mit unterschiedlichen Sextoys und auch Geräte ähnlicher Machart. Ob sich der neue Mini-Womanizer mit zur Runde der Lieblingsspielzeuge gesellen darf, erzählt uns Mr. Puddin en detail.
Unser Date mit dem Womanizer 2Go
Als der JOYclub die Chance auf ein Meet and Greet mit dem Womanizer 2Go ausrief, mussten wir uns einfach bewerben. Entsprechend groß war unser Jubel, als die Nachricht kam, dass der Womanizer in unserer Stadt, direkt bei uns zuhause, auftreten soll. Voller Vorfreude wurden ein paar Tage Paketboten mit besonders vorfreudigen Augen bedacht, bis es dann soweit war und wir das Päckchen vom JOY-Team in Händen halten durften – liebevoll verpackt und mit allerlei süßer Nervennahrung für die (den) Zuschauer und die Lektürezeit der Bedienungsanleitung ergänzt
Der erste Eindruck und die inneren Werte
☆ Verpackung und Ladekabel
Verpackt ist der Womanizer 2Go in einer schlichten, edel gestalteten Schachtel, deren Design bereits die Farbgebung des Gerätes verrät: in unserem Fall Weiß/Gold oder für die anderen beiden Farbvarianten Schwarz/Gold bzw. Minze/Rosa/Gold. In der Schachtel erwartete uns dann ein passgenauer Kunststoff-Formeinsatz, der das Toy hielt, zudem ein weißes USB-Ladekabel (auf der Geräteseite mit einem proprietären, sehr dünnen, länglichen Stecker versehen), eine Tüte mit Aufsätzen für die Spitze (in verschiedenen Größen, aber immer in einem Lippenstift-Rot), und eine kleine Bedienungsanleitung. Wie so oft fehlte leider auch hier ein kleines Netzteil für die Steckdose – in dieser Preiskategorie sollte das eigentlich mit dabei sein, um wirklich ready-to-use zu sein.
☆ Design: Ein Lippenstift mit besonderen Qualitäten
Das Gerät selbst hält die Versprechungen seiner Werbefotos und wirkt schick und hochwertig – bei geschlossener Kappe ein unaufälliger, leicht gewölbter Quader, der von Parfum über Design-Bürste oder Kosmetikpinsel-Behältnis im Endeffekt alles sein könnte.
Dass die Form von außen auch an einen überdimensionierten Lippenstift erinnert, führt letztlich auch zum Design-Clou des kleinen Apparates: Zieht man die Kappe ab, zeigt sich der Aufbau innen wie bei einem Lippenstift, ein Konus mit abgeschrägter Spitze ragt aus dem unteren Teil heraus und wird für Transport und Aufbewahrung von der Kappe verdeckt. An der Spitze der Röhre befindet sich ein wechselbarer Aufsatz aus weichem Silikon (der Rest des Gerätes ist in glattem Kunststoff ausgeführt) in einem Lippenstift-Farbton in Rosarot.
Geöffnet und mit angebrachter Spitze sieht das Toy daher – auch dank seiner goldenen Zierelemente an den Rändern der Kappe und auf den Stirnseiten – wirklich aus wie ein ziemlich großer Lippenstift einer der edlen Kosmetikmarken.
☆ Bedienung
Schlicht und schnörkellos wie das Gerät sind auch seine Bedienlemente – auf der Unterseite befindet sich ein gummierter und beleuchteter Druckknopf, mit dem das Gerät ein-, aus- und zwischen seinen sechs Intensitätsstufen umgeschaltet wird. Daneben befindet sich noch die kleine Öffnung für das Ladekabel, die bei Nicht-Nutzung als Schutz v.a. vor Feuchtigkeit mit einer kleinen, ziemlich filigran wirkenden Gummilippe abgedeckt wird. Erst auf Dauer dürfte sich zeigen, wie zuverlässig dieser Schutznippel mit der Zeit sein wird.
Zwischenfazit:
Auch wenn dieser Womanizer mit seinen Abmessungen von ca. 12,5 x 3,5 cm und einem Gewicht von etwa 130 g trotz seiner Optik einen echten Lippenstift deutlich übertrifft, bleibt das Gerät handlich und dank der Gestaltung absolut unauffällig und dezent. Es kann also wunderbar seinen Weg in die Handtasche, in das Kosmetikregal oder auf das Wohnzimmer-Sidebar finden, ohne dass es für Uneingeweihte als Sextoy erkennbar wäre.
Aufbau und Soundcheck
Erfreulicherweise war der Stimulationswolf im Lippenstiftpelz direkt nach dem Auspacken funktionsbereit und offensichtlich zumindest teilgeladen – ein wichtiger Pluspunkt, um die Freudenkurve nicht gleich nach dem Auspacken wieder abflachen zu lassen. Auch wenn es uns nicht gelang, exakte Werte zu messen, so dürfte der Womanizer voll geladen im Stande sein, gut und gerne zwei Stunden lang seine Show abzuliefern.
Allerdings – das fiel uns bei trockenen Sound- und Ausdauerproben auf dem heimischen Esstisch auf – legt er nach geschätzt 20-25 Minuten eine kurze Pause ein, lässt sich dann aber problemlos wieder einschalten. Ob es sich dabei um eine Abschaltung wegen Wärmeentwicklung (von außen nicht störend wahrnehmbar), Zeitsteuerung oder Zufall handelt, erschloss sich uns nicht. Es sei aber unbedingt anzumerken, dass das überhaupt kein Manko o.ä. darstellt – bei korrekter Nutzung und "Anbringung" dürfte aufgrund des intensiven und direkten Stimulationserlebnisses eine durchgehende Non-Stop-Anwendung über derlei Zeitspannen nicht in Frage kommen.
Die Nutzungsintervalle und -frequenzen dieser Toys sind für uns nicht mit Vibratoren oder anderen "mechanischen" Spielzeugen zu vergleichen. Entsprechend dürfte es üblicherweise ohne solche Sondertests auch eine Weile dauern, bis wieder eine Aufladung fällig ist – die dauerte bei unserem Versuch in etwa eine Stunde an einem typischen USB-Handynetzteil und wird während des Ladevorgangs durch eine blinkende Beleuchtung des Tasters an der Unterseite angezeigt.
Immerhin konnten wir unter diesen neutralen Umständen auch die Geräuschentwicklung und die Programmvielfalt vortesten: Das Gerät erzeugt im Betrieb ein vernehmbares, aber nicht ohrenbetäubendes Brummen. Dabei ist der Geräuschpegel abhängig von der gewählten Stufe und korrekter, voll aufgesetzter Anwendung der Spitze – hält man das Toy bei Anwendung hierbei schräg oder zu lose, kommen schnell abenteuerliche Geräusche irgendwo zwischen Motorboot und flüchtendem Luftballon zustande.
Aktiviert wird der Womanizer 2Go durch einen längeren Druck auf den Taster, genauso wird er auch auf einer beliebigen Intensitätsstufe wieder ausgeschaltet. Wählbar sind durch einfachen Druck auf den Taster sechs verschiedene Stufen, die sich nicht im Muster, sondern nur in der Intensität/Frequenz der "Wellenerzeugung" unterscheiden. Sie werden sequentiell durchgeschaltet – eine "Positionsanzeige" gibt es dabei nicht, es bleibt also nur mitzuzählen oder zu fühlen.
Tipp:
Im Vergleich zu technisch ähnlichen Toys bewegt sich die Lippenstift-Ausgabe akustisch im Mittelfeld mit Tendenz zur eher leisen Fraktion. Als Geheimtipp für den Stealth-Betrieb sei die Wanne empfohlen – unter Wasser wird das Geräusch nahezu komplett geschluckt.
Unsere Abenteuer mit dem Womanizer 2Go
☆ In der Badewanne
Das erste Duett haben Mrs. Harley und der Womanizer 2Go in der Badewanne angestimmt, ihr Lieblingsort für Singletime und das Spiel mit sich selbst, entsprechend bekommt jedes Toy, das nicht wasserscheu ist, schon einen Pluspunkt. Im feuchten Prüfstand ließ sich der Stimulator dann auch problemlos und natürlich ohne Bedarf an Gleitgel o.ä. zum Einsatz bringen.
Für den perfekten Sitz wird mit einer Hand die Perle etwas freigelegt, die Spitze des Gerätes mit der weichen Silikonkappe so aufgesetzt, dass die Klitoris vom Röhrchen umschlossen ist. Per Knopfdruck an der Unterseite des Womanizers 2Go beginnt die Wohlfühlreise.
Vorweg herrschte etwas Skepsis, ob die recht eckige Geräteform und der Knopf an der Unterseite gut bedienbar sind – in der Praxis erwies sich das aber als problemlos und das Spielzeug lag sogar ziemlich gut in der Hand. Der positive Effekt der Stimulation setzte – sicher abhängig vom persönlichen Empfinden und Erregungsprofil – sehr schnell ein und beförderte unsere Testerin zügig zu klitoralen Orgasmen, die jeweils als sehr kurze, intensive Peaks wahrgenommen wurden.
Dabei genügten schon die ersten etwa drei Intensitätsstufen für eine effektvolle Stimulation. Die höchsten Modi kamen gar nicht zum Einsatz, da das angenehme Gefühl an diesem sehr empfindlichen Punkt bei zu hoher Intensität schnell ins fast schmerzhafte, zu intensive Empfinden kippen kann. Die kurzen und intensiven Orgasmen über die Klitoris hinterließen die Nutzerin zwar glücklich und zufrieden, aber meist nicht völlig erschlagen, was also auch in Maßen eine zügig wiederholte Anwendung erlaubte.
☆ An Land
Weitere Einsätze fanden dann auch alleine im Trockenen statt – das handliche Gerät, das simple Wirkungsprinzip und die einfache Anwendung erlaubten neben klassischen Setups auf dem Bett oder Sofa auch recht kurze, spontane Einsätze auf dem Badhocker oder als Kurzpause beim Sortieren der wöchentlichen Waschladung. Da das Gerät jeweils nur aufgesetzt und eigentlich nicht bewegt wird, reicht die natürliche Feuchte bzw. eine gewisse Vorfreude bei ihr völlig aus, um unangenehme Reibungsgefühle zwischen der Haut um die Klitoris und der weichen Spitze zu vermeiden. Je nach persönlichen Gegebenheiten dürfte als Alternative zu einer Prise Gleitgel nötigenfalls auch ein wenig Speichel ausreichen, um das Aufsetzen angenehm zu gestalten.
Tipp für die Anwendung:
Zur Steigerung des Erlebnisses und Ausweitung der wohligen Gefühlswellen empfiehlt es sich für fortgeschrittene Anwenderinnen, während der Benutzung des Womanizers 2Go z.B. einen kleinen Dildo oder Vibrator einzuführen und zur Penetration zu nutzen. Damit lässt sich die Begeisterung auf ein auch in anderen Räumen hörbares Niveau steigern.
FMW – Spaß zu dritt
Natürlich haben wir uns nicht nehmen lassen, den Womanizer auch zum gemeinsamen Spiel einzuladen. Dabei zeigt sich aber, dass diese Toy-Gattung am ehesten für das Solo-Spiel bzw. das ergebene (wahlweise natürlich auch in eher fordernd-zwingende Spielarten einzubindende) Verwöhnen der Partnerin geeignet ist.
Denn damit die Druckwellen ihre Wirkung entfalten können, ist auf die richtige Position und den Kontakt des Spielzeugs zu achten, was alleine eine gewisse Sicht, Konzentration und Armhaltung einfordert. Dabei bleibt zwar mit etwas Geschick noch die zweite Hand für zusätzliche Stimulation, aber eine gleichzeitige Penetration bleibt aus unserer Sicht ebenso wie eine Knutschorgie o.ä. eher Theorie und logistisch wie technisch nicht gut realisierbar.
Damit neben der Freude an der schnell ansteigenden Begeisterung der Dame auch der Bediener des Womanizers in entsprechende Fahrt kommt, hat sich für uns eine 69-ähnliche Körperposition zueinander bewährt – das gewährleistet die fachmännisch sichere Bedienung des Druckwellenstimulators und gestattet der Empfängerin zugleich, ihre Begeisterung z. B. durch orale Spielchen am Gegenüber zu teilen.
Zwischenfazit
In Summe hat uns der Womanizer auch gemeinsam Spaß gemacht, aber mit einer recht knappen Zielsetzung: entweder für ein paar schnelle Einstiegsorgasmen im Vorspiel oder als klitoraler Finisher. Für uns kein Spielzeug, das im Paarspiel allzu lange gemeinsamen Einsatz findet, da es die Möglichkeiten für Interaktion und Stellungen doch einschränkt und – auch das haben wir probiert – zumindest bei unserem Mr. Puddin nicht mit positivem Effekt anzuwenden ist. Auch die theoretisch ähnlich empfindlichen Punkte an seinem Naturspielzeug zeigten sich gänzlich unbeeindruckt von den Aktionen des Womanizers, Testikel-Kontakt geriet gar schmerzhaft – der freche Lippenstift trägt also seinen Namen völlig zu recht.
Aftershow-Party: Die Reinigung des 2Go
Auch die schönste Show findet einmal ihr Ende und nach dem Verlassen der Bühne muss der Star von den Spuren der wilden Party befreit werden, um bald wieder einsatzfähig und frisch zu sein. Dementsprechend ist auch der Womanizer 2Go nach Benutzung natürlich gründlich zu reinigen – das gestaltet sich aber dank der wasserfesten Bauweise (bei geschlossener Ladeabdeckung) recht einfach.
Zunächst wird die kleine Kappe/Tipp, die den Körperkontakt herstellte, abgezogen und gründlich abgespült, sie solle natürlich lose und nicht am Gerät trocknen. Danach sind Kappe und Grundeinheit gründlich abzuwaschen. Auch das klappt problemlos. Um gleich etwas Wasser, das sich im Konus mit der Membran sammelt, loszuwerden, empfiehlt es sich, das Gerät danach kurz laufen zu lassen, um ein paar Wassertropfen direkt wieder abzuschütteln.
Zu guter Letzt bleibt noch, alle Teile gut trocknen zu lassen – das ist der aufwändigste Teil, der einfach ausreichend lange Zeit an der Luft benötigt. Durch die Bauweise kann es gerade an der Basiseinheit einige Ecken geben, in denen sich Wasser etwas länger hält. Ein Abreiben oder Trockenrubbeln wie man es sich bei Dildos o.ä. denken kann, funktioniert aufgrund der Konstruktion nicht wirklich gut. Bevor der Plaisirstift also wieder in der Garderobe, im Tourbus oder im Schrank verschwindet, ist etwas Trockenzeit einzuplanen.
Wird es ein Wiedersehen mit dem Womanizer 2Go geben?
Vorweg sollte bedacht werden, dass sich hier in der Regel "nur" ein klitoraler Orgasmus gewinnen lässt und technisch/baulich bedingt eine Kombination mit weiteren Toys, Fingerspielen o.ä. zumindest ungeübt eher schwierig bis unmöglich sein kann. Wer also an klitoraler Stimulation keine Freude hat, würde mit der kleinen Wundermaschine wenig anfangen können. Gleiches gilt für Paare, die Spielzeuge bevorzugen, die ins gemeinsame aktive Spiel (länger) zu integrieren sind oder ggf. auch zur Stimulation des Mannes geeignet sind – das konnte der Womanizer zumindest bei uns nicht leisten.
Da wir diese Kriterien nicht erfüllen, bewerten wir den Womanizer 2Go als ein tolles Spielzeug, das definitiv aufgrund seines edlen Designs und der effektiven Funktionsweise einen Platz im Sortiment jeder Design- und Selbstspiel-liebenden Nutzerin verdient hat. Für den schnellen Plaisir-Effekt in einer kurzen Pause oder als Highlight der Wellness-Session im winterlichen Bad eine klare Empfehlung – gerade weil es ziemlich einfach, ziemlich schnell und ziemlich gut funktioniert. Mit hoher Wiederholungsgefahr. Prima für den zielführenden Solo-Einsatz oder als Paar mit einem liebevoll betreuenden Bediener, der sich am Lustgewinn der Gespielin erfreuen kann.
Preislich bewegt sich das Toy mit seiner UVP im edleren Rahmen, der aber aufgrund der hochwertigen Präsentation, guter Verarbeitung und einer guten technischen Umsetzung gerade noch in Ordnung geht. Kleine Gimmicks wie ein Beutelchen oder ein Netzteil hätten das Value-Erlebnis sicher positiv abgerundet.
- 1. Teil: Der Womanizer 2Go im großen Test
- 2. Teil: Der 2Go-Test aus der Perspektive des Mannes
- 3. Teil: Die Startschwierigkeiten eines langjährigen Womanizer-Fans
- 4. Teil: Der 2Go im Vergleich mit einem anderen Druckwellenstimulator